01.07.2015

Chile: 25 Prozent mehr Antibiotika als im Vorjahr

In der Lachszucht in Chile wurden im Jahre 2014 insgesamt 563,2 t Antibiotika eingesetzt (2013: 451 t), und zwar bei einer Jahreserntemenge von 897.676 t (2013: 786.000 t). Das entspreche einem Anstieg der Antibiotika-Menge um 25 % bei einem Wachstum der Fischmenge um 14 %, teilt der Chilenische Nationale Fischerei- und Aquakultur-Service (Sernapesca) mit. Die Biomasse betrug im Monatsdurchschnitt 569.000 t und lag damit 10 % höher als die 519.000 t im Jahre 2013. Die Antibiotika kommen überwiegend in der Zucht von Atlantischem Lachs zum Einsatz (zu 72 %), zu 17 % in Forellenzuchten und zu 11 % beim Silberlachs (Coho).

Bekämpft werden mit den antibiotisch wirksamen Medikamenten beim Lachs in Meeresgehegen zu 90 % Piscirickettsiosis bzw. Salmonid Rickettsial Septicaemia (SRS) und bei Lachsen in der Süßwasserphase überwiegend, nämlich zu 80 %, die bakterielle Kiemenkrankheit Flavobacteriosis. Zum Vergleich: in Norwegen wurden 2014 bei einer Produktionsmenge von 1,34 Mio. t Salmoniden 511 Kilogramm Antibiotika verabreicht, so die Statistiken des Norwegischen Instituts für öffentliche Gesundheit (NIPH), 2013 waren es 972 kg bei 1,2 Mio. t. Damit lag der Antibiotika-Verbrauch je Kilogramm Lachs in Chile 2014 um den Faktor 1.650 höher als in Norwegen. Ein Grund: die Norweger setzen stattdessen auf eine Impfung der Fische. Außerdem ist Norwegen vom Hauptproblem in Chile, der SRS, verschont - gegen diese Krankheit gibt es bislang offenbar keinen wirksamen Impfstoff. Betont werden muss: auch im geernteten chilenischen Lachs sind keinerlei Antibiotika-Rückstände enthalten. Im Rahmen des Schnellwarnsystems der Europäischen Union (RASFF) ist Chile-Lachs in den vergangenen zehn Jahren nur in einem einzigen Fall im Jahre 2011 entsprechend auffällig geworden.

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