23.09.2020

Österreich: 4.000 Tonnen Fliegenlarven für Fisch- und Nutztierfutter

Die österreichische Vivatis-Gruppe beteiligt sich mit 45 Prozent an dem Start-up Ecofly im oberösterreichischen Antiesenhofen (Bezirk Ried im Innkreis), teilt die in Linz ansässige Holding (2.700 Mitarbeiter, 840 Mio. Euro Umsatz) mit. Die beiden Ecofly-Gründer Michael Forster und Simon Weinberger produzieren derzeit in einer Pilotanlage aus Larven der Schwarzen Soldatenfliege (Hermetia illucens) wöchentlich mehrere hundert Kilo Rohstoff, der als nachhaltiges Fisch- und Nutztierfutter verwendet werden kann. Die Larve ist in sieben bis zehn Tagen ausgewachsen. Mit einem Proteingehalt von etwa 44 % in der Trockenmasse gilt die Schwarze Soldatenfliege als "Superinsekt". Im Sinne des Kreislaufwirtschafts-Gedankens können die Larven gänzlich mit Nebenprodukten aus der Lebensmittel- und Agrar-Produktion ernährt werden.

Vivatis will jetzt rund 5 Mio. Euro in Zucht- und Mastanlagen investieren, um schrittweise bis zu 4.000 Tonnen Larvenfrischmasse zu produzieren. Die 100%ige Vivatis-Tochter TKV Oberösterreich in Regau soll die Larven zu hochwertigem Proteinmehl weiterverarbeiten. "Unser erklärtes Ziel ist es, mit dem Aufbau des Geschäftsfeldes Insektenproteine zu einem führenden Partner der Aquakultur- und Petfood-Industrie zu werden - in Europa und darüber hinaus", kündigt der Vivatis-Vorstandsvorsitzende Gerald Hackl an. Derzeit sammeln und verarbeiten die rund 100 TKV-Mitarbeiter jährlich etwa 130.000 t Rohware.

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