Nordsee Bremerhaven - Ehrenpreis Fisch-Systemgastronomie 2013
Nordsee, Bremerhaven

Nordsee, Bremerhaven

Restaurantkette spricht verstärkt jüngere Kunden an

Die Restaurantkette Nordsee ist europaweit die Nummer Eins in der Fisch-System­gastronomie. Aktuell verfügt das Unternehmen über 404 Standorte, davon 168 Filialen mit zusätzlicher Meeresbuffet-Frischetheke. 20 Millionen Kunden erzielte Nordsee 2011 im Gastro- und Einzelhandelsbereich und erwirtschaftete dabei einen Umsatz von 359 Millionen Euro. Um diese Position auszubauen und neue, insbesondere jüngere Kundengruppen anzusprechen, investiert das Bremerhavener Unternehmen in die umfangreiche Modernisierung seiner Filialen.

Nordsee – Die Alternative“ lautet der Werbespruch, mit dem der Fischspezialist 2012 frech und provokativ aufgetreten ist. Gezeigt wurden Pizza oder Burger, die mit einem dicken roten Kreuz durchgestrichen sind. Der Claim sollte Stamm- und Neukunden gleichermaßen ansprechen und sie für folgendes sensibilisieren: für den Snack zwischendurch oder das Gericht außer Haus gibt es eine gesunde Alternative – Fisch.

In 13 ausgewählten Ballungsräumen war die Kampagne auf Plakatwänden und Litfaßsäulen zu sehen und sorgte in Medienkreisen und bei den Kunden für ein deutliches Echo. „Wir wollen die Aufmerksamkeit über Provokation erzielen. In der Vergangenheit waren wir freundlich, aber unauffällig, künftig wollen wir freundlich und spritzig frisch sein“, erklärt Hiltrud Seggewiß die neue Kampagne, die es auch 2013 geben wird, aber mit weiteren Akzenten.

Die veränderte Werbestrategie steht stellvertretend für das angestrebte frische und natürliche Image, das die Vorsitzende der Geschäftsführung dem Traditionsunternehmen verordnet hat, seit sie im August 2011 auf die Kommandobrücke in der Bremerhavener Nordsee-Zentrale gekommen ist. „Wir wissen durch Marktforschung, dass unser Image ein wenig altbacken ist. Hier müssen wir uns entwickeln, uns attraktiv für jüngere Konsumenten machen und dadurch neue Kundengruppen gewinnen“, beschreibt sie die Herausforderung der kommenden Jahre. Insbesondere die Käuferschicht zwischen 30 und 40 Jahren hat man dabei ins Auge gefasst, die im Vergleich zu anderen Altersgruppen in den Filialen zu wenig vertreten ist, aber mit den Snackangeboten bereits erreicht wird.

Einladung zum Verweilen und Entspannen

Nordsee, Bremerhaven
Unter anderem umfasst das neue Raumkonzept je nach dem verfügbaren Platz eine moderne Counter-Theke mit mehreren Verkaufspunkten sowie einem separaten Bereich für „Frontcooking".
Im letzten Jahr startete ein umfassendes Programm zur Modernisierung der Restaurants. Mehr als 22 Millionen Euro wurden in den Neu- und Umbau von 23 Filialen im gesamten Bundesgebiet gesteckt. Das neue Design der Restaurants umfasst eine frische Farbgebung, neue Materialen, eine neue Einrichtung sowie eine geänderte Raumaufteilung. Dadurch wirken die Restaurants insgesamt hell und freundlich. Die Modernisierung seiner Filialen setzt das Unternehmen auch 2013 fort. „Wir versuchen, für unsere Filialen einen neuen Standard bei der Ausstattung zu kreieren – mit neuen Materialen, neuen Farben und einer subtileren Umsetzung“, so Hiltrud Seggewiß. „Durch das neue Design sollen unsere Kunden zum Verweilen und Entspannen eingeladen werden.“

Die Innenarchitektur der bisherigen Restaurants wurde vollständig überarbeitet. Zukünftig verwendet das Unternehmen vor allem natürlich anmutende Materialien: Die Fußböden der neuen Restaurants bestehen aus stein- bzw. sandfarbenem Echtholz oder Steinfliesen, die Möbel werden aus Massivholz gefertigt. Auch bei der Farbgebung konzentriert sich das Unternehmen zukünftig auf helle, freundliche Farben. Unter anderem umfasst das neue Raumkonzept je nach dem verfügbaren Platz in den einzelnen Restaurants eine maritim eingerichtete Lounge und eine moderne Counter-Theke mit mehreren Verkaufspunkten sowie einem separaten Bereich für „Frontcooking“. Darüber hinaus können sich Kunden bei Getränken und Salaten in einigen Restaurants selbst bedienen. Auch die technische Ausstattung der Filialen wird modernisiert: Neueste Küchentechnik ermöglicht es, den Fisch noch schonender zuzubereiten als bisher, neue Kassensysteme verkürzen die Wartezeiten der Kunden und LED-Anzeigetafeln bieten einen besseren Überblick über die angebotenen Produkte.

Betonung von Mitarbeiterschulung und -gewinnung

Neben dem Außenauftritt arbeitet man an der Mitarbeiterschulung. Vor allem den Filialleitern, die als Teamleiter maßgeblich das Bild der Nordsee bei den Kunden prägen, bieten sich neue Weiterbildungs- und Karrierechancen. Im laufenden Jahr startet das modulare Ausbildungsprogramm, das den Storemanagern bei so wichtigen Themen wie Mitarbeitermotivation, Teambildung, Personalführung etc. Hilfestellung leistet. Parallel dazu tritt die Nordsee verstärkt auf Ausbildungsmessen auf, um sich jungen Menschen als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren und so den Personalbedarf für die weitere Expansion zu decken. Von den etwa 6.000 Beschäftigten von Nordsee befinden sich derzeit ca. 120 in der Ausbildung. Eine Zahl, die in etwa den Vorjahren entspricht.

Standard und Standort bestimmen den Filialauftritt

Nordsee, Bremerhaven
Fischfilet vom Grill mit Bratkartoffeln ist ein Klassiker in den Nordsee-Restaurants. Angeboten wird dieses Gericht von diversen Fischarten.
Nordsee ist aktuell an 339 Standorten in Deutschland vertreten. In Bremerhaven sieht man noch einige weiße Flecken auf der Landkarte. Besonders die Mittelstädte ab etwa 250.000 Einwohnern bieten weiteres Wachstums­potenzial. In Großstädten sind die Filialen heute häufig in Einkaufscentern zu finden, da innerstädtische Flächen für die Gastronomie kaum noch bezahlbar sind. „Die Standortsuche ist ein großes Thema für uns“, bestätigt Hiltrud Seggewiß. Nordsee bietet sein Fischsortiment über drei Verkaufskanäle an:

Restaurants:
Filialen mit Gastraum und umfassendem Menüangebot von Fischgerichten, Salaten und Getränken, serviert auf Tellern im Gastraum.

Einzelhandel:
Filialen mit Thekenverkauf von frischem Fisch und Fischdelikatessen, Meeresfrüchten, Räucherfisch, Garnelen und hochwertigen Feinkostsalaten.

Snackshops:
die kleinste Einheit, welche häufig an Verkehrsknotenpunkten wie Hauptbahnhöfen und Flughäfen zu finden ist. Oft sind Snack-Außenfenster in die Restaurants integriert und verkaufen warme und kalte Fischbaguettes, Snackboxen, Wraps und Fish & Chips sowie Getränke zum Mitnehmen für den schnellen Hunger und Durst.

„Retail is Detail“ lautet ein Credo der Vorstandsvorsitzenden. Damit unterstreicht sie, dass es für einen erfolgreichen Filialbetrieb trotz aller notwendigen Standards kein starres Schema geben kann. „Standard und Standort müssen gleichberechtigt betrachtet werden. Eine Richtschnur blind über alle Standorte auszurollen, funktioniert nicht, denn wir müssen uns die Situation jeder einzelnen Filiale ganz individuell anschauen.“ Ziel ist es, die Läden so zu integrieren, dass die Kunden das Gefühl haben, Nordsee wäre schon immer an dem entsprechenden Standort vertreten gewesen.

Ausbau des Franchisegeschäfts

Von den gut 400 Filialen weltweit werden etwa drei Viertel durch eigene, angestellte Storemanager geführt. Knappe 100 Geschäfte laufen im Franchiseverfahren, wobei diese Betriebsform vor allem im Ausland zu finden ist. Der Schriftzug von Nordsee ist in zahlreichen Ländern präsent. In Österreich existieren 37 Geschäfte, 5 in der Slowakei, 4 in Rumänien, 4 in Russ­land, 3 in Tschechien, 3 in den Vereinigten Arabischen Emiraten (Dubai), 3 in Bulgarien, 3 in der Schweiz, 2 in Ägypten, 2 in Ungarn und jeweils 1 Standort in Belgien, Italien und Polen. In Deutschland gibt es außerdem über 40 Franchiseoutlets an der Autobahn, sie werden von dem Unternehmen Tank und Rast betrieben. Dort ist das Sortiment der Nordsee in der Regel ein Modul unter vielen Angeboten. 16 Filialen in Deutschland werden als klassisches Franchisekonzept betrieben. Diese Zahl soll ansteigen, denn „Franchisenehmer setzen häufig andere Schwerpunkte als die Storemanager in unseren eigenen Filialen“. Das biete großes Lernpotenzial für das gesamte Unternehmenskonzept. „Franchisenehmer sind unsere Kunden, die Unterstützung und Serviceleistungen benötigen und auch von uns bekommen. Zugleich lernen wir von ihnen. Franchise kann uns helfen, die Leistungsfähigkeit des gesamten Unternehmens zu steigern“, ist sich Hiltrud Seggewiß sicher. Eine weitere Expansion im Ausland ist allerdings vorerst nicht geplant. „Wir haben in unseren Heimatmärkten Deutschland und Österreich viele Möglichkeiten zur Optimierung. Wir konzentrieren uns auf das Urgeschäft und werden das Schritt für Schritt noch besser machen.“ nik


Ehrenpreis Fisch-Systemgastronomie des Jahres 2013
Nordsee Bremerhaven
Klussmannstraße 3
27572 Bremerhaven
eMail: nordsee@nordsee.com
Internet: www.nordsee.com
Telefon: 0471/ 13-02
Telefax: 0471/ 13-1700
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