Michael Steinert SN-Verlag - Ehrenpreis für das Lebenswerk 2017
Michael Steinert

Michael Steinert

Von Beruf Verleger, im Herzen Redakteur

Michael Steinert ist ein Visionär mit Schaffenskraft, der einen Verlag aufgebaut hat, dessen Fachzeitschriften in ihren Branchen zu den führenden Titeln zählen. Das ­Fisch­Magazin gehört – wie einige andere Zeitschriften auch – zu den Publikationen, die er selbst gegründet hat. Mit der Entschlusskraft des Verlegers und der Detail­versessenheit des Redakteurs hat er stets den Leser-Nutzen im Blick.

Das FischMagazin ist eine Fachzeitschrift aus dem SN-Verlag in Hamburg. Dessen Kerngeschäft sind zielgruppenorientierte Fachmagazine für den Handel und das Handwerk. Die Themenbereiche sind weitgespreizt und reichen vom Inneneinrichtungshandel bis in die Lebensmittelindustrie. FischMagazin ist heute die einzige Fachzeitschrift für die Fischwirtschaft in deutscher Sprache. Sie hat Abonnenten in nicht weniger als 21 Ländern. Darunter sind natürlich die wichtigen Liefernationen Norwegen, Holland, Dänemark und Polen. Aber auch in Kenia, auf den Malediven oder in Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur möchte man wissen, was auf einem der wichtigsten europäischen Absatzmärkte vor sich geht. FischMagazin wird von allen Fachleuten und Entscheidern der Branche intensiv gelesen und veranstaltet seit 2011 alle zwei Jahre den Fischwirtschafts-Gipfel, die größte deutschsprachige Fachkonferenz zum Thema Fisch. Regelmäßig versammeln sich dafür im Hotel Atlantic Kempinski in Hamburg mehr als 300 Teilnehmer der führenden Unternehmen der Branche. FischMagazin ist außerdem Organisator des Branchenpreises Seafood Star, der in verschiedenen Kategorien verliehen wird. Seit zehn Jahren werden damit unter anderem die besten Fachgeschäfte und Fischtheken im Lebensmitteleinzelhandel, die besten Events rund um das Produkt Fisch sowie die besten Aus- und Fortbildungskonzepte in der Branche geehrt.

Ärger über schlechte Zeitschriften

Michael Steinert
Zwei Preisträger unter sich. Auch Peter Koch-Bodes, langjähriger Bundesvorsitzender des Fischfachhandels, wurde bereits für seine Verdienste um die Fischbranche mit dem Ehrenpreis für das Lebenswerk ausgezeichnet.
Motor des Verlages ist Michael Steinert, der sich auch als Verleger das Herz des Redakteurs erhalten hat und weiß, dass der Erfolg einer Zeitschrift in erster Linie von der Qualität der Berichterstattung abhängt. Das ist letztlich auch der Grund für die Existenz von FischMagazin, das er 1979 aus der Taufe gehoben hat. In dieser Zeit existierte in Deutschland die Allgemeine Fischerei Zeitung (AFZ), die aus seiner Sicht redaktionell noch viel Luft nach oben hatte, aber aufgrund fehlender Alternativen trotzdem eine ansehnliche Anzahl treuer Leser und Inserenten vorzeigen konnte. Michael Steinert trat an mit dem Vorsatz, das besser zu machen und musste zunächst hart kämpfen, denn der Platzhirsch räumte nicht einfach das Feld und die Anzeigenkunden von der Küste verhielten sich gegenüber dem Newcomer zurückhaltend, zumal der Verlag damals noch in Süddeutschland beheimatet war. Das änderte sich Anfang der 80er-Jahre durch den Umzug des Verlages nach Hamburg, von wo die wichtigen Fischverarbeitungszentren in Norddeutschland schnell zu erreichen sind. Wenige Jahre später wurde die AFZ übernommen und mit dem FischMagazin zusammengelegt. Die ‚Fachzeitschrift für die gesamte Fischwirtschaft‘, so der Untertitel, ist heute ein Teil der Branche, mit der sie gut vernetzt ist. Nicht zuletzt die Kontinuität in der redaktionellen Besetzung des FischMagazins ist dafür verantwortlich. Die drei Fachredakteure Dr. Manfred Klinkhardt, Björn Marnau und André Nikolaus weisen gemeinsam eine Branchenerfahrung von mehr als 60 Jahren auf.

Der Weg zum Verleger

Michael Steinert
Gespräche vor Ort. Hier im Jahr 2001 mit dem damaligen Fischereiattaché Jon Hansen in Norwegen.
Michael Steinert wurde 1944 in Rostock geboren und wuchs als Sohn eines Arztes in Wernigerode auf. 1961 gingen die Eltern mit ihren vier Kindern nach Westdeutschland, wo die Mutter als Redaktionsassistentin bei den Schleswiger Nachrichten Arbeit fand. Dort kam Michael Steinert als Schüler mit der Zeitungsarbeit in Kontakt und trat ein Volontariat bei der Zeitschrift ‚Heimtex‘ an, da sein Interesse schon früh dem Thema Inneneinrichtung galt. Eine Leidenschaft, die sich heute in den Räumen des Verlages widerspiegelt. Mit 26 Jahren stieg er in die Position des Chefredakteurs auf. Kurz darauf ergab sich die Möglichkeit, eine Fachzeitschrift aus der Konkursmasse eines Bodenbelagherstellers zu erwerben, womit der Grundstein für den heutigen Verlag gelegt war. Schnell kam mit der ‚Feinkostwirtschaft‘ auch ein Titel aus dem Bereich Lebensmittel dazu – Fußbodenbeläge aller Art sowie Fleisch- und Fischwirtschaft sind die Themen, um die sich sein Leben und Denken seither dreht. Die ‚Heimtex‘, die Zeitschrift, in der er die ersten jounalistischen Erfahrungen machen durfte, gehört im übrigen seit 2003 zum Portfolio seines Verlages. Nicht nur im Privatleben ist er Sammler, auch als Unternehmer hat er im Laufe der Jahre eine respektable Anzahl unterschiedlichster Fachzeitschriften unter dem Dach seines Verlages zusammengetragen.

Den Leser-Nutzen stets im Blick

„Meinen Vater zeichnet aus, dass er sehr schnell und spontan ist. Ich kenne wenige Menschen, die so schnell Chancen sehen, verstehen und dann entsprechend zupackend handeln können“, charakterisiert ihn sein Sohn Tim Steinert, der mit in der Verlagsleitung sitzt. „Und das ist häufig positiv ausgegangen, sonst würden wir heute nicht rund 50 Mitarbeiter beschäftigen“, die im Verlagshaus an der Hamburger Außenalster sowie in mehreren Redaktionsbüros sitzen.

Michael Steinert
Verleger mit Nixe. Messebesuche wie dieser auf der fish international gehören zum selbstverständlichen Alltagsgeschäft, um mit der Branche in Kontakt zu bleiben.
Bei aller Spontanität ist Michael Steinert auch immer ein Perfektionist. Er schaut sich jede Ausgabe seiner Fachzeitschriften vor Drucklegung akribisch genau an, bringt sich ein, fragt nach und treibt damit das Layout und die Redakteure an. „Das kann auch schon mal anstrengend sein für alle Beteiligten, aber es passiert, um den Nutzen und Wert der Fachzeitschriften für den Leser zu erhöhen“, berichtet Tim Steinert, der als Chefredakteur zwei eigene Objekte im Verlag zu verantworten hat. „Er möchte immer das Beste aus der Zeitschrift herausholen und kann auch mal ungeduldig werden, wenn andere nicht verstehen, was ihm wichtig ist. Aber er hat auch immer eine offene Tür und freut sich über jeden, der mit ihm zusammen Ideen entwickelt.“

Gespräche mit Freunden und Familie, mit Kollegen und Anzeigenkunden, mit Lesern und Mitarbeitern drehen sich immer auch um den Verlag und seine Zeitschriften, denn er hat immer die Anpassung der Titel an den Wandel in der Wirtschaft und das Zuschneiden der redaktionellen Berichterstattung auf die jeweilige Leserzielgruppe im Blick. Und nachdem er gezeigt hat, dass er den Bereich Fachzeitschrift beherrscht, wagt er sich jetzt auf ein neues Feld vor. Noch in diesem Jahr soll die erste Publikumszeitschrift des Verlages an die Kioske kommen. Thema ist natürlich der Fisch – der Stoff, dem er sich ganz besonders verbunden fühlt. Man darf gespannt sein. nik


Ehrenpreis für das Lebenswerk des Jahres 2017
Michael Steinert SN-Verlag
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