15.05.2009

Schottland: Auch die pelagische Flotte fischt jetzt Müll

Die Vereinigung der schottischen Schwarmfischfänger, die Scottish Pelagic Sustainability Group (SPSG), hat sich dem Projekt „Fishing for litter’“ - etwa: „Fischen von Müll“ - angeschlossen, teilt die Vereinigung mit. Im Rahmen des schon im Jahre 2000 in den Niederlanden begonnenen Projektes sammeln Fischer den in ihren Netzen enthaltenen Zivilisationsmüll, um ihn in den Häfen kontrolliert und kostenlos entsorgen zu lassen. Seit 2005 beteiligen sich auch zehn schottische Häfen und zahlreiche Fischer. Der Müll in den Weltmeeren ist ein unterschätztes Problem. Alleine in die Nordsee gelangen jährlich geschätzte 20.000 t, von denen nur 15% wieder an die Strände gespült werden. Auf der niederländischen Insel Texel hatten 2005 Schüler mehr als eine Tonne Müll je Kilometer Strand – 30 t auf 27 km – gesammelt. Die Fischer tragen nicht nur zu dieser Verschmutzung bei, sondern sind in erheblichem Maße auch Leidtragende. Die norwegische Organisation KIMO, die das Projekt „Fishing for litter“ ins Leben gerufen hat, hat Kosten von bis zu 33.000 € je Boot errechnet, die durch belastete Fänge, beschädigtes Fanggerät und funktionsuntüchtige Schiffsschrauben entstehen können. Bei dem Projekt soll nicht nur die Müllmenge in den Meeren reduziert, sondern ein Bewusstsein für die Problematik geschaffen werden. Bisher beteiligen sich Kommunen aus Norwegen, Dänemark, Skandinavien, den Färöer Inseln, den Niederlanden und Belgien, Großbritannien und Irland sowie der Isle of Man an der Aktion.
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