30.07.2013

MSC-Pläne: 15 Prozent der Anlandemenge bis zum Jahr 2017 zertifiziert

Mehr als 300 Fischereien weltweit beteiligen sich gegenwärtig am Programm des Marine Stewardship Councils (MSC), 205 von ihnen waren Mitte Juli als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert. Das seien rund 11 Prozent sämtlicher Fischanlandungen global. Bis 2017, also innerhalb der kommenden vier Jahre will der MSC diesen Anteil auf 15 Prozent heben, kündigt David Agnew an, Direktor für Standards beim MSC. Vor einem Jahrzehnt - auf dem World Summit on Sustainable Development (WSSD) im südafrikanischen Johannesburg - hatte sich die Weltgemeinschaft das Jahr 2015 als Ziel gesetzt, um spätestens bis dahin überfischte Bestände wieder herzustellen. "Es wird allgemein akzeptiert, das das nun nicht geschehen kann. Fischereien haben viel länger benötigt, um die Wende zu versuchen und auch umzusetzen", begründet Agnew die Verzögerung. Doch die bisherige Zahl von jährlich 20 bis 30 neu ins Programm aufgenommenen Fischereien wolle der MSC beibehalten.

Die wachsende Zahl teilnehmender Fischereien sei der Vorbildfunktion zu verdanken. Konnte eine Fischerei für die Durchführung des Zertifizierungsverfahrens gewonnen werden, ermutige dies andere, dem Beispiel zu folgen. Als Beispiel führt David Agnew die Fischerei auf den Nordseehering an. Nachdem Schweden sich hatte zertifizieren lassen, folgten nahezu alle anderen Fischereien in der Region. Agnew: "Beim Nordseehering sind jetzt 90 Prozent der Fänge MSC-zertifiziert, fünf Staaten sind beteiligt: Schweden machte den Anfang, dann folgten Dänemark, die Niederlande, Großbritannien und Norwegen." In der Vergangenheit wurde der MSC gefragt, inwieweit die "unabhängigen Zertifizierer" in ihren Bewertungen unabhängig bleiben könnten: Schließlich sei die Zertifizierung in ihrem eigenen Interesse, da eine zertifizierte Fischerei weitere Auditierungen und Dienstleistungen benötige. Agnew versichert, dass ein Kontrollsystem existiere, welches genau das verhindere: die Zertifizierer werden auditiert, Berichte werden korrekturgelesen und können von Interessenten kritisiert werden. Bei Unstimmigkeiten jedweder Art wird ein unabhängiger Gutachter eingeschaltet. Dieses aufwändige System gegenseitiger Kontrolle verhindere, dass Fischereien zertifiziert werden, die es nicht verdienen.

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