01.09.2014

Miesmuscheln: Mehr Menge, hoher Fleischanteil, hohe Preise

Sehr zufrieden äußerten sich Schleswig-Holsteins Muschelfischer anlässlich der diesjährigen Saisoneröffnung. "Ein Jahrgang mit einer ausgezeichneten Qualität", teilte Peter Ewaldsen, Geschäftsführer der Erzeugerorganisation, in Hörnum mit. Dank guter Konsistenz, geschmacklichen Gehalts und eines außerordentlich hohen Fleischanteils von teilweise bis zu 34 Prozent, im Schnitt 26 bis 28 Prozent würden auch auskömmliche Preise erzielt. "Wir liegen zur Zeit bei 2,50 Euro pro Kilo. Das ist ein Preis, den hat es noch nie gegeben", sagte Ewaldsen Mitte August, "das wird ein gutes Jahr werden." Zum Vergleich: 2013 vermarkteten Schleswig-Holsteins Fischer laut Agrarbericht 3.126 Tonnen für etwa 6,7 Mio. Euro, erhielten damit im Saisonschnitt 2,14 Euro/kg Miesmuscheln (2012: 1,13 Euro/kg). Im vergangenen Jahr hätten die Muschelfischer etwa 3.100 Tonnen in die Niederlande exportiert, in diesem Jahr erwarteten sie eine "deutliche höhere" Menge, bestätigte Peter Ewaldsen auf Nachfrage von FischMagazin.

Auch die Aussichten seien gut. Nach langen Jahren mit geringen Jungmuschelbeständen seien verstärkt Jungtiere im Watt zu finden. Allerdings sind die Kulturen durch die schweren Orkane im Spätherbst 2013 - "Christian" und "Xaver" - stark geschädigt worden. Die Verluste betrügen etwa 50 Prozent. Zur Frage "Muschelfischerei und Naturschutz - ein Zwiespalt?" referierte bei der Eröffnungsveranstaltung der Generalsekretär des deutschen Fischereiverbandes (DFV), Dr. Peter Breckling. Er forderte die politischen Entscheidungsträger auf, sich bei der Entscheidungsfindung an Zahlen, Daten und Fakten zu orientieren, "nicht an quasi-religiösen Glaubenssätzen": alleine in Schleswig-Holstein sei eine naturverträgliche Steigerung der Produktionsmenge auf 40.000 Tonnen (Nationaler Strategieplan Aquakultur) bzw. sogar 50.000 Tonnen (Prof. Dr. Federico Foders) möglich.
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