11.11.2015

Brüssel: Verbrauchertäuschung bei jedem dritten Fisch

Wer in einem Restaurant der belgischen Hauptstadt Brüssel bestimmte Fischarten ordert, erhält in einem von drei Fällen eine andere Spezies als bestellt. Das ist das Ergebnis umfangreicher Untersuchungen, die die Meeresschutzorganisation Oceana durchgeführt hat. "Die Entscheidungsträger, die in den Kantinen der EU-Institutionen (EU-Parlament, EU-Kommission) essen, [können] mit 38% Wahrscheinlichkeit einen anderen Fisch auf ihren Tellern finden […], als sie bestellt haben", heißt es in einer Pressemitteilung von Anfang November. Oceana hatte in Touristen-Vierteln und im Europa-Viertel von Brüssel zwischen März und Juni 2015 insgesamt 280 Proben gesammelt, davon 217 aus Restaurants, 42 aus EU-Kantinen und 21 aus Sushi-Restaurants. Nach DNA-Extraktion und -Identifikation an der Katholischen Universität Leuven war das Fazit ernüchternd. Vermeintlich teurer Roter Thun war in 95% der Fälle durch Großaugen- oder Gelbflossen-Thun oder billigere tropische Thunfischarten ersetzt, bei angeblicher Seezunge handelte es sich in 11% der Fälle um preiswertere Plattfischarten und hinter "Kabeljau" verbargen sich bei 13% der Proben insgesamt sieben andere Arten, vor allem Pangasius und Seelachs.

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