23.11.2015

USA: Gesundheitsbehörde erteilt Gen-Lachs die Zulassung

Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde, die U.S. Food and Drug Administration (FDA), hat in der vergangenen Woche den so genannten "Gen-Lachs" für die Produktion, den Verkauf und zum Verzehr zugelassen, meldet das Portal IntraFish. Damit kann der Produzent, das Biotechnologie-Unternehmen AquaBounty Technologies, gut 20 Jahre nach Antragstellung einen ersten Erfolg verbuchen. Der genetechnisch veränderte Lachs - Markenname: "AquAdvantage Salmon" - erreicht die angestrebte Marktgröße schneller als konventionell gezüchteter Atlantischer Lachs. Bernadette Dunham, Leiterin des Zentrums für Veterinärmedizin der FDA, erklärte, ihre Behörde habe die von AquaBounty zur Verfügung gestellten Daten und Informationen sorgfältig analysiert und bewertet und sei zu dem Schluss gekommen, dass der AquaAdvantage Salmon ohne Bedenken gegessen werden könne. Sein Fleisch sei genauso nahrhaft wie das von gentechnisch nicht veränderten Lachsen und weise im Nährwertprofil keine nennenswerten biologischen Unterschiede auf. Aufgrund der nicht vorhandenen Unterschiede zu anderen Atlantischen Lachsen müsse der Gen-Lachs im Handel auch nicht besonders gekennzeichnet werden.

Die Entscheidung der FDA ist in den USA, aber auch weltweit und insbesondere in Europa, auf Kritik gestoßen. Die International Salmon Farmers Association (ISFA), die ihre grundsätzliche Ablehnung gentechnisch veränderter Lachse erstmals 1996 bekundet hatte, bestätigte aktuell dieses 20 Jahre alte Bekenntnis. Auch mehrere US-Supermarktketten erklärten, keinen genetisch modifizierten Lachs verkaufen zu wollen, darunter Whole Foods Market, Trader Joe's, Aldi und Costco. Die Parlamentarierin Lisa Murkowski, seit 2002 US-Senatorin für den Bundesstaat Alaska, und weitere Mitstreiter kämpfen darum, dass der Lachs zumindest gekennzeichnet wird. Allerdings sei derzeit noch nicht einmal sicher, ob und wann der Lachs überhaupt im US-Lebensmittelhandel erhältlich sein werde. Denn produziert werden die Fische in einer landgestützten Farm im lateinamerikanischen Panama und das habe den Export bislang nicht erlaubt. In den USA selber darf der GE-Salmon nicht gefarmt werden. In Europa feuert die FDA-Zulassung den Widerstand gegen das transatlantische EU-USA-Handelsabkommen TTIP wieder an.

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