13.08.2008

Schweizer Supermärkte listen isländischen Kabeljau aus

Die drei führenden Supermarktketten der Schweiz haben wilden isländischen Kabeljau ausgelistet, weil er nicht als nachhaltig zertifiziert sei, meldet die Icelandic Review. Die drei Filialisten hielten einen Anteil von 75% am Schweizer Frischfischmarkt. Insgesamt habe Island im Jahre 2006 zwischen 2.000 und 3.000 t Kabeljau in das Alpenland verkauft, schreibt Morgunbladid. Hilma Sveinsdóttir, Gesellschafterin des Importunternehmens Ice-co, Brugg, und Exporteurin des Kabeljaus, sagte, sie habe Islands Behörden und Unternehmen seit 2004 aufgefordert, isländische Seafood-Produkte zertifizieren zu lassen – jedoch ohne Erfolg. Fridrik J. Arngrímsson, Geschäftsführer der Föderation Isländischer Fischfangschiffseigner (LÍU), erklärte gegenüber dem Morgunbladid, „Propaganda des WWF“ sei Grund für die Auslistungen. Hier ginge es nicht nur um nachhaltige Fischerei, sondern um die Frage, wer das Recht habe über die Fischerei zu bestimmen – „demokratisch gewählte Regierungen oder Umweltschutzorganisationen mittels der Supermärkte“. Islands Fischerei arbeitet derzeit an einem eigenen Zertifizierungssystem. Allerdings würden parallel auch Verhandlungen zwischen dem Marine Stewardship Council (MSC) und isländischen Seafood-Unternehmen hinsichtlich einer MSC-Zertifizierung für die Fischerei in isländischen Gewässern geführt.
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