08.10.2009

Kroatien: Atlantischer Roter Thun laicht in Gefangenschaft

Einer Thunfischfarm an der kroatischen Adria-Küste ist die natürliche Fortpflanzung des Roten Thuns gelungen, schreibt Fish Information & Services (FIS). Das Zuchtunternehmen Kali Tuna und Laboratorien der Universität von Split haben demnach Thunfischeier in „natürlicher Umgebung“ ohne Hormoneinsatz oder weitere menschliche Hilfe bis zur Reife gebracht. Ähnliches war zuvor nur Wissenschaftlern der Kinki-Universität in Japan und dem australischen Züchter Clean Seas Tuna gelungen.

„Der Umstand, dass der Thun in Gefangenschaft ohne Hormone und menschliches Dazutun gelaicht hat, macht es zu einem einzigartigen Ereignis“, kommentierte Prof. Ivan Katavic (* 1951). Der ehemalige Assistent im kroatischen Fischereiministerium ist jetzt Laborleiter am Institut für Ozeanographie und Fischerei an der Universität Split. Als Ursachen für den Erfolg nannte er artgerechte Haltung und eine günstige Lage der Käfige, wobei es auf den Salzgehalt und die Inhaltsstoffe des Meerwassers ankäme. Die Käfige liegen in mehr als 50 Meter tiefem Wasser, geschützt durch benachbarte Inseln. Im Rahmen des Experimentes waren 800 Setzlinge seit Frühjahr 2006 in speziellen Gehegen gehalten worden, bevor sie im Frühsommer dieses Jahres laichten.

Kali Tuna, gegründet 1996, wurde 2005 von der Atlantis-Gruppe übernommen und besitzt Lizenzen für die Zucht von jährlich 1.750 t Rotem Thun an zwei Standorten nahe Kali. Zum Unternehmen gehören neben zwei Farmen eine Frostfabrik und eine kleine Fangflotte mit insgesamt 70 Beschäftigten. Atlantis, 2002 von dem Isländer Oli Valur Steindorsson gegründet, betreibt Seafood-Farming, Verkauf und Handel auf vier Kontinenten mit einem speziellen Schwerpunkt auf dem japanischen Markt.
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