07.08.2013

Bodensee-Fischerei: "Das schlechteste Jahr seit 1954"

Die Bodenseefischer notierten 2012 mit Gesamtfängen von rund 554 Tonnen das schlechteste Ergebnis seit 1954. "Damit es sich für die Fischer lohnt, bräuchten wir eine jährliche Ertragszahl von etwa sechs bis sieben Tonnen pro Betrieb", erklärte Wolfgang Sigg, der Vorsitzende des Internationalen Bodensee-Fischereiverbandes, jüngst im Südkurier. Das Ergebnis 2012 bescherte den Fischern nur etwa die Hälfte dieser Menge. Ursache ist die gute Wasserqualität des Sees. "Das Problem ist allerdings, dass der See nicht nur sauber ist, sondern auch nährstoffarm", sagt die Berufsfischerin Anita Koops. Sie und ihre Kollegen plädieren für eine Anhebung der niedrigen Phosphatwerte von derzeit fünf bis sechs Milligramm pro Kubikmeter auf zehn Milligramm. Technisch ließe sich dies über die Kläranlagen steuern, die weniger Phosphat aus den Abwässern herausfiltern müssten. Das jedoch ist aus Sicht des Umweltministeriums und des Zweckverbandes Bodensee-Wasserversorgung weder rechtlich zulässig noch gewollt. Nährstoffarmes Rohwasser sei weiterhin wünschenswert, stellt Verbandsgeschäftsführer Michael Stäbler fest. Bleibe das Wasser so sauber wie derzeit, seien für die Trinkwasseraufbereitung keine zusätzlichen mikrobiologischen Reinigungsprozesse notwendig. Die Chancen für die Fischer stehen damit schlecht.

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