20.02.2014

Bodensee-Felchen könnten schon bald aus Aquakultur stammen

Felchen, für den Bodensee typische Fische, könnten in nicht ferner Zukunft auch aus der Aquakultur kommen. Schon seit Mai 2011 laufen an der Fischereiforschungsstelle (FFS) Langenargen Untersuchungen zur Einführung der Felchen (Coregonus lavaretus) in der heimischen Fischzucht. Das aus Mitteln der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderte Projekt kommt zu dem Schluss, dass gezüchtete Felchen qualitativ teilweise sogar besser seien als die entsprechenden Wildfische. So enthielten sie die für die menschliche Ernährung wichtigen mehrfach ungesättigten Fettsäuren in signifikant höheren Konzentrationen. Vor Veröffentlichung des für 2015 angekündigten Abschlussberichts der FFS müssten noch Fragen etwa zur Etablierung eines Laichfischstammes, zur Krankheitsprophylaxe oder zur Haltungsform geklärt werden. Die Felchenerträge im Bodensee sind erheblich zurückgegangen, seit der Phosphorgehalt des Sees von einem Spitzenwert von 90 µg/l Anfang der 1980er Jahre auf circa 6 µg/l zurückgeführt wurde. Sinkt der P-Gehalt unter einen Wert von 10 µg/l, gehen erfahrungsgemäß die Fangerträge überproportional zurück. In Seen mit P-Gehalten von 10 bis 15 µg/l wie dem Chiem- und Siemsee sind die Felchen-Erträge nach Auskunft der Fischereifachberatung Oberbayerns noch zufriedenstellend.

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07.08.2013   Bodensee-Fischerei: "Das schlechteste Jahr seit 1954"
30.06.2008   Bodensee: Fischfangerträge im ersten Halbjahr 2008 rückläufig
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