28.01.2011

Taiwan: Greenpeace-Aktivistin festgenommen

Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace haben erstmals Proteste in Taiwan organisiert. Einige der Teilnehmer ketteten sich an die Ankerkette des Reefers „Lung Yuin“, um dessen Auslaufen zum Thunfischfang im Pazifischen Ozean zu verhindern, schreibt Fish Information & Services (FIS). Eine Taiwanesin wurde verhaftet, weil sie auf die Ankerkette geklettert war. Mit Transparenten, die die Aufschrift „The last tuna?“ trugen, wollte Greenpeace auf die aus ihrer Sicht bedrohliche Überfischung der Bestände von Großaugen- und Gelbflossenthun im Pazifik hinweisen, berichtet ABC Radio Australia. Greenpeace schreibt, gerade die „Lung Yuin“ sei „in der Vergangenheit wiederholt in illegale fischereiliche Aktivitäten“ verwickelt gewesen: „Reefers wie die Lung Yuin ermöglichen die Plünderung des Thunfischs in der Pazifikregion im großen Maßstab.“ Das 3.431 BRT-Schiff ist in Panama registriert.

Greenpeace erklärte, dass von den 384 taiwanesischen Trawlern 276 unter ausländischer Flagge führen und nicht bei der Fischereiaufsicht des Landes registriert seien. Ihre Fischerei im Pazifik sei daher illegal. Schiffseigner Wang Shung-lung erwiderte, dass sein Schiff bei internationalen Gruppierungen wie der Inter-American Tropical Tuna Commission (IATTC) gemeldet sei, die die Thunfischbestände im östlichen Pazifischen Ozean überwache: „Ich respektiere ihre Forderung nach einem Erhalt der Meeresressouren. Denn wäre es für mich gut, wenn die Fischbestände erschöpft wären?“ Die Prostestaktion hingegen halte er für unsinnig. Auch die Fischereiaufsicht verteidigte Shung-lung mit dem Hinweis, dass dem Boot keinerlei Gesetzverstöße vorzuwerfen seien. Der meiste Thun, den die Taiwanesen fangen, wird nach Japan verkauft und dort als Sashimi oder Sushi gegessen.
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