12.02.2013

Norwegen: Codfarmers produziert weiter - und handelt Wildkabeljau

Harald Dahl, Geschäftsführer des norwegischen Kabeljauzüchters Codfarmers, widerspricht Mediengerüchten, demzufolge das Unternehmen seine Farmaktivitäten aufgeben wolle. "Wir planen, einen Teil unserer Rohware durch lebenden, wild gefangenen Kabeljau zu ersetzen. In jedem Fall werden wir nicht mit der Produktion aufhören", zitiert das Portal IntraFish Dahl. Als einziger noch an der Osloer Börse gelisteter Kabeljau-Züchter notierte Codfarmers im vergangenen Jahr einen dramatischen Kursverlust von 74,3 Prozent innerhalb von zwölf Monaten. Hatte der Wert am 11. Januar 2012 noch bei 2,30 NOK (0,31 Euro) gelegen, dümpelte er am 8. Januar 2013 bei 0,59 NOK (0,08 Euro). Der Einbruch begann, nachdem Codfarmers Ende November die Ergebnisse des 3. Quartals gemeldet hatte: nach Krankheiten an zwei Standorten in der Region More musste Codfarmers erntereifen Fisch vernichten. Die Folge: Verluste in diesem Quartal von 108,4 Mio. NOK (14,6 Mio. Euro) gegenüber Verlusten von 46,7 Mio. NOK (6,3 Mio. Euro) in III/2011. 2012 erntete Codfarmers rund 6.000 t Zuchtfisch, 2013 sollen es 3.000 t Farmkabeljau und 1.000 t Lebendfänge werden. Ziel sei es, die Zuchtware nicht während der Fangsaison für Wildkabeljau zu vermarkten. In dieser Zeit wolle man nach Möglichkeit preiswert Kabeljau aus Fischerei einkaufen. Aufgrund der in diesem Jahr erheblich gestiegenen TAC für Kabeljau könnten die Marktpreise im ersten Halbjahr sinken. Schon im 3. Quartal 2012 wurde frischer Kabeljau (wild und gezüchtet) im Schnitt 27 Prozent billiger verkauft.

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