21.02.2014

Victoriasee-Barsch: Exporte in die EU tendenziell rückläufig

Die Einfuhren von Victoriasee-Barsch in die Europäische Union sind in den vergangenen drei Jahren - 2010 bis 2012 - leidlich stabil gewesen, weisen jedoch einen leichten Abwärtstrend auf. Mit diesen Worten beschreibt Constant Mulder, Geschäftsführer des niederländischen Importeurs Anova Seafood, Zahlen, die die Finfish-Studie 2013 des Branchenverbandes AIPCE-CEP liefert. 2012 importierten die EU-Staaten insgesamt 65.926 t (Lebendgewicht) Nile perch, wovon 47.005 t frische und 18.922 t gefrorene Filets waren. Ein kräftiger Preisanstieg verweist auf den Wettbewerb aus neuen Märkten. Der Durchschnittspreis von 4,70 bis 4,90 Euro/kg lag nach Angaben von Sjoert Moors, Einkäufer für den holländischen Importeur Seafood Connection, bis zu 1,80 Euro/kg über dem Preis von 2012. Zu den Ursachen zähle eine seit gut fünf Jahren steigende Nachfrage aus dem Mittleren Osten und aus Israel insbesondere für größere Sortierungen ab 1.000g. Auch eine schnell wachsende Mittelklasse in Afrika selbst konsumiere immer mehr Victoriasee-Barsch, allerdings eher kleinere ganze Fische von weniger als 50 cm Länge. Problematisch ist weiterhin die mangelnde Nachhaltigkeit der Befischung: Daten zur Anzahl der Boote, zur Art des Fanggeräts, zur Anlandemenge oder Verarbeitung der Fänge gebe es kaum, meint Moors. Sollten die Regierungen von Tansania, Uganda und Kenia keine Managementmaßnahmen ergreifen, sehe er für den Fisch keine große Zukunft. In Deutschland liegt der Anteil von Victoriasee-Barsch am Pro-Kopf-Verzehr inzwischen bei unter 0,7 Prozent (2011).

Lesen Sie zum Viktoraseebarsch auch im FischMagazin-Archiv:
01.11.2010   Neuer WWF-Einkaufsratgeber: "Verzerrtes Bild"
03.02.2010   Netto Marken-Discount startet mit Frischfisch
25.08.2009   Victoriasee-Barsch: Fänge und Preise eingebrochen
Der Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden
FischMagazin
FischMagazin
Kontakt
  • Kontakt Redaktion
  • Kontakt Anzeigen
  • Kontakt Leserservice

Verlag