17.04.2014

Ressource: Weltweite Fischvorkommen 10-mal größer als bisher angenommen

Spanische Wissenschaftler schätzen die globale Fischbiomasse auf mehr als 10.000 Millionen Tonnen, teilt der Deutsche Fischerei-Verband (DFV) mit. Zu dieser Einschätzung kommen die Experten nach der weltumspannenden "Malaspina-Expedition", bei der sie erstmals mit Echoloten systematisch die mesopelagische Fischfauna in Wassertiefen von 200 bis 1.000 Metern untersucht hatten. Auf ihrer 32.000 Seemeilen langen Fahrt fanden die Forscher deutlich mehr Fisch als erwartet, berichtet die Fachzeitschrift "Science Daily". Diese Vorkommen umfassten 95 Prozent der globalen Fischbiomasse und seien bisher weitgehend unbefischt. Zum Vergleich: während die weltweite Fischerei durchschnittlich 90 Millionen Tonnen pro Jahr fange, würden Robben und Wale nach Schätzungen kanadischer Wissenschaftler jährlich rund 600 bis 800 Millionen Tonnen fressen.

"Die Daten belegen, dass die Alarmmeldungen über weltweit leergefischte oder geplünderte Ozeane keine fachliche Grundlage haben", kommentierte der Generalsekretär des DFV, Dr. Peter Breckling, die jüngsten Erkenntnisse. Allerdings sei unstrittig, dass es regionale Bewirtschaftungsfehler bei der Nutzung bestimmter Fischbestände gebe - Fehler, die jedoch mit wachsendem Erfolg korrigiert würden. So sei der Anteil nachhaltig genutzter Bestände im Nordostatlantik einschließlich Nord- und Ostsee in sieben Jahren von sechs auf über 60 Prozent angestiegen, teilt die EU-Kommission mit. Die neuen Daten zur globalen Fischbiomasse zeigten, dass es noch gigantische Reserven an hochwertigem tierischen Protein gebe, die bisher ungenutzt sind.

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