18.06.2014

Großbritannien: Seafish will Arbeitsbedingungen an Bord zertifizieren

Seafish, die Vertretung der britischen Fischwirtschaft, will in Zukunft im Rahmen ihres Zertifizierungsprogramms für eine verantwortungsvolle Fischerei auch die Arbeitsbedingungen an Bord der Fangschiffe mit bewerten. Aktueller Auslöser sind die Schlagzeilen über die miserable Behandlung von Arbeitskräften in der Fischindustrie, schreibt die Zeitung 'The Grocer'. Dabei nimmt Seafish nicht nur Bezug auf die Sklaverei ähnlichen Arbeitsbedingungen auf thailändischen Fangschiffen, sondern verweist auch auf die Ausbeutung philippinischer Seeleute an Bord von schottischen Schiffen, die im vergangenen Jahr Thema war. Deshalb will die Interessenvertretung Standards auch für das Wohlergehen der Fischer in ihr Programm aufnehmen, wie etwa Löhne, Sicherheitsaspekte und Arbeitsbedingungen. Nach ersten Probeauditierungen soll das neue Programm ab September starten, kündigte der technische Direktor Tom Pickerell an: "Die Fischerei ist eine gefährliche Industrie. Wir meinen, dass unser Projekt die Risiken für die Fischer reduzieren kann, ohne Kompromisse bei den Prinzipien der Nachhaltigkeit einzugehen." Zunächst solle das Programm bei britischen Schiffen in Großbritannien und in internationalen Gewässer umgesetzt werden, doch Seafish erstrebe eine ISO-Akkreditierung, damit es auch auf den Schutz von Arbeitskräften auf ausländischen Schiffen ausgedehnt werden kann.

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