Forellen: EU-Kommission verhängt Importzölle für türkische Forellen

Die europäischen Forellenzüchter können einen Erfolg im Kampf gegen staatlich subventionierte Forellenimporte aus der Türkei verbuchen. Die EU-Kommission hat einer formalen Beschwerde unter Führung des Dänischen Forellenzüchterverbandes (Dansk Akvakultur) stattgegeben und Strafzölle zwischen 7 und 9,7% auf türkische Forelleneinfuhren verhängt, teilt der Direktor der Vereinigung Dansk Akvakultur, Brian Thomsen, mit. Nicht aus Spaß, sondern aus purer Notwendigkeit habe die Industrie die Antisubventions- und Antidumpinguntersuchung angestrengt, erklärt Thomsen: "Wir exportieren mehr als 90 Prozent unserer Produktion und setzen uns für einen freien und fairen Handel ein, aber wir können nicht stillschweigend akzeptieren, dass unser Geschäft von staatlichen Subventionen kaputt gemacht wird. Wir haben verschiedene Lösungen ausprobiert, aber letztendlich haben wir keinen anderen Weg gesehen, als die Angelegenheit formal der EU-Kommission vorzulegen."

Die EU-Kommission hatte in einer Untersuchung von vier als Stichprobe ausgewählten Produzenten bzw. Exporteuren festgestellt, dass den türkischen Forellenexporteuren durch direkte staatliche Subventionen Vorteile erwachsen. Diese entsprächen einer Subventionsspanne von 6,8 % (Özpekler), 7,0 % (GMS), 9,5 % (Ternaeben) und 9,6 % (Kilic). Der deutsche Züchter Stephan Hofer aus Oberndorf begrüßte den Importzoll als "großen Erfolg": "Ich gratuliere insbesondere den dänischen Kollegen, die das Verfahren maßgeblich betrieben haben, aber auch allen, die unterstützend tätig waren." Die europäischen Forellenzüchter sehen sich zunehmendem Druck durch die subventionierten Importe aus der Türkei ausgesetzt. Die Einfuhrmenge aus der Türkei hatte sich in den Jahren 2010 bis 2013 verdoppelt und die europäischen Farmer haben erhebliche Marktanteile verloren. Viele Farmer haben ihre Betriebe aufgegeben.

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