28.10.2016

Island: Jeder fünfte Fisch im Restaurant ist eine andere Art als die bestellte

Wer in einem isländischen Restaurant ein Fischgericht bestellt, erhält mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:5 nicht den bestellten Fisch. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die das isländische Lebensmittel- und Biotechnik-Institut Matís jüngst im Rahmen eines größeren europäischen Forschungsprojektes durchgeführt hat, meldet der Staatliche Rundfunk RÚV. "Die Ergebnisse zeigen, dass die Bestellung von einer Speisekarte dem Angeln ähnelt: Du weißt nicht sicher, welcher Fisch in Deine Richtung schwimmt oder auf Deinem Teller landet", kommentiert Autorin Vala Hafstad sarkastisch in der Iceland Review. Matís hatte Proben aus 22 Restaurants auf Island auf die jeweilige Fischart getestet. In 22 Prozent der Fälle war die servierte Fischart nicht die georderte. Jónas Vi∂ar Ragnarsson, Programmdirektor beim Matís, zeigte sich nicht überrascht: "Das bestätigt andere ähnliche Untersuchungen, die kürzlich durchgeführt wurden. Oft liegt die Rate bei rund 30 Prozent." In Island komme es häufig vor, dass Leng als Kabeljau serviert werde oder dass, wie es auch andernorts in Europa oft passiere, eine Thunfischart als eine andere verkauft werde. Und: "In unserer Studie hatten wir einen Fall, wo Lumb als Seeteufel verkauft wurde." Dabei lässt die Studie offen, ob die Schuld bei den Gastronomen oder ihren Lieferanten liegt. Aufgeregt haben sich über die Mitteilung Vertreter der isländischen Tourismusbranche.

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