10.06.2008

EU: Parlament befürwortet ‚Schwarze Liste’ illegaler Fangschiffe

Das Europäische Parlament hat einen Vorschlag der EU-Kommission unterstützt, eine „Schwarze Liste“ von Fangschiffen aus EU- und Drittstaaten anzulegen, denen illegale Fischerei (IUU) vorgeworfen wird. Der Kommissions-Vorschlag beinhaltet im Einzelnen:
- die Erstellung einer Liste von Schiffen, die schwarz gefischt haben;
- die Einführung eines Kontrollsystems, das den Zugang von Schiffen aus Drittstaaten, denen illegale Fischerei vorgeworfen wird, verhindert;
- den Import schwarz gefangener Fischereiprodukte zu verhindern, indem ein gültiges Zertifikat über die Legalität des Fangs verlangt wird, das der Heimatstaat des Schiffs ausstellt;
- Einführung eines Warnsystems, das mögliche illegale Fischerei aufspürt;
- Einfuhrverbot für Fischprodukte aus jenen Ländern, die mit dem EU-Kontrollsystem nicht offiziell kooperieren wollen.

Einige Mitgliedsstaaten und ein Teil der Fischindustrie vertritt die Ansicht, dass nur Schiffe aus Drittstaaten den neuen Regularien unterworfen werden sollten, da die Aktivitäten der EU-Fangflotte schon durch die Gemeinsame Fischerei-Politik (GFP) geregelt sei. Diese Differenzierung wäre jedoch laut Welthandelsorganisation (WTO) eine Diskriminierung, meint Marie-Hélène Aubert,MdE für Frankreichs Grüne und eine Hauptbefürworterin der Initiative. Die EU will die Schiffsliste im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlichen und jedes der gelisteten EU-Schiffe automatisch inspizieren. Verstöße gegen Vorschriften des Regulariums sollen mit Strafen in Höhe von bis zu 300.000 € für Einzelpersonen sowie bis zu 500.000 € für juristische Personen sanktioniert werden. Auf der nächsten Sitzung des Fischereirats am 23. und 24. Juli wollen die Mitgliedsstaaten versuchen, in der Angelegenheit eine Übereinkunft zu finden.
Der Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden
Stichworte
FischMagazin
FischMagazin
Kontakt
  • Kontakt Redaktion
  • Kontakt Anzeigen
  • Kontakt Leserservice

Verlag