09.06.2023

Norwegen: Parlament beschließt Lachssteuer von 25 %

Nach achtmonatigen kontroversen Debatten hat Norwegens Parlament am 31. Mai beschlossen, die Lachsaquakultur mit einer Quellensteuer in Höhe von 25 % zu belegen, meldet das Portal IntraFish. Mit einer Mehrheit von 93 zu 76 Stimmen nahm das Storting die Steuer an, unterstützt von der sozialdemokratischen Arbeiterpartiet (AP), der Senterpartiet (Zentrumspartei), der liberalen Venstre und der Pasientfokus.

Ursprünglich hatte Norwegens Regierung im September vergangenen Jahres eine neue Steuer in Höhe von sogar 40 % vorgeschlagen, die nach Rückmeldung während einer Konsultationsphase im März 2023 auf zunächst 35 % gesenkt worden war. Die nun – und zwar auch rückwirkend – geltende 25 %ige Steuer beinhaltet eine Erhöhung des Bewertungsabschlags bei der Vermögenssteuer von 50 % auf 75 %. Den Standortgemeinden und -kreisen werden für 2023 höhere Einnahmen aus dem Aquakulturfonds garantiert. Darüberhinaus soll durch die Steuer das Umweltprofil gestärkt und zur Technologieentwicklung beigetragen werden. Besteuert werden Züchter erst ab einem Mindestjahresumsatz von 70 Mio. NOK, das 5,9 Mio. Euro.

Trotz der Senkung des Steuersatzes äußerte sich die Lachsindustrie unzufrieden. Der CEO des weltgrößten Lachszüchters Mowi bezeichnete die Besteuerung als "weder nachhaltig noch vorausschauend". Der Geschäftsführer der Norwegian Seafood Federation (FHL), Geir Ove Ystmark, kritisiert mehrere Schwächen des neuen Steuermodells: Es sei bürokratisch, für die Unternehmen aufwendig in der Verwaltung und schließlich sei die rückwirkende Geltung ein Manko. Überhaupt sei die Gesamtsteuerlast entlang der norwegischen Küste weiterhin bei weitem zu hoch.
Norwegen: Parlament beschließt Lachssteuer von 25 %
Foto/Grafik: Björn Marnau/FischMagazin
Nach achtmonatigen kontroversen Debatten hat Norwegens Parlament am 31. Mai beschlossen, die Lachsaquakultur mit einer Quellensteuer in Höhe von 25 % zu belegen.
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