31.03.2011

Tangermünde: Großbrand verhindert Fischzucht-Projekt

Die ökologischen Folgen eines Großbrandes haben ein Fischzucht-Projekt im alten Elbhafen von Tangermünde (Landkreis Stendal/Sachsen-Anhalt) verschoben oder sogar zerschlagen. Der Fischzüchter Ingo Schmidt, Inhaber des Fischparadies’ in Demker (Tangerhütte), wollte 3,8 Mio. Euro investieren, um im „Meyerschen Hafen“ Forellen zu züchten. Anfang März brannten in einem Gewerbegebiet bei Tangermünde sechs große Lagerhallen ab, belastetes Löschwasser floss in die Elbe. „Der Großbrand in der Arneburger Straße hat sein Millionen-Projekt auf unbestimmte Zeit verschoben“, schreibt jetzt die Volksstimme.

Schmidt wollte in dem Hafen mit einem Deich ein geschlossenes Wasserbecken schaffen. Mit aufwendiger Pumpentechnik sollte ein konstanter Wasserstand gehalten und das Becken ständig mit Frischwasser versorgt werden. Wasserproben vor dem Brand hatten ergeben, dass die Wasserqualität unbedenklich war. Ein neuer Prüfbericht weise jetzt eine hohe Schadstoffbelastung des Wassers mit Kohlenwasserstoffen und Quecksilber aus: das Löschwasser hatte die Stoffe von einer verbrannten Photovoltaikanlage, die großflächig auf den Hallendächern installiert war, in den Hafen getragen. „Die Fische schwammen an der Oberfläche. Die in unseren Reusen waren tot und mit einer schwarzen, klebrigen Masse überzogen. Die Vögel an Land waren ebenfalls schwarz verschmiert“, beschreibt Ingo Schmidt das Szenario. Der Fischzüchter habe inzwischen einen Anwalt eingeschaltet, um die Sanierungskosten in Millionenhöhe für die etwa 1,5 Hektar große Fläche nicht tragen zu müssen. Das Umweltamt des Landkreises gehe hingegen von „keinen weitreichenden Verschmutzungen“ aus, zitiert die Volksstimme Gudrun Hallmann, Sachgebietsleiterin für Wasserwirtschaft.
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