06.09.2011

Veckerhagen: Illegale Forellenzucht im Wildbach

Im hessischen Veckershagen - 25 Kilometer nördlich von Kassel - wurden zwei Männer entdeckt, die verbotenerweise einige Dutzend Regenbogenforellen aus dem Hemelbach zogen, schreibt die Hessisch-Niedersächsische Allgemeine Zeitung (HNA). Das Pikante: bei dem einen Mann handelt es sich um einen Mitarbeiter des Forstamtes in Reinhardshagen, der andere soll ein Fischereiaufseher aus Wilhelmshausen (Fuldatal) sein. Bereits im Juli hatte das Forstamt Reinhardshagen einen Hinweis auf ein ilegales Hälterbecken erhalten, in dem etwa 150 Regenbogenforellen gemästet werden. Seitdem habe man den Mitarbeiter beobachtet, teilte Forstamtsleiter Dr. Norbert Teuwsen auf Nachfrage der HNA mit. Das rund 20 Quadratmeter große Becken war in einem versteckten Abschnitt des Baches angelegt und mit Netzen gegen Vögel geschützt. Die für den Verkauf bestimmten Forellen seien den ganzen Sommer über gefüttert worden.

Aus ökologischen Gründen sei das Vorgehen jedoch problematisch, erläuterte Dr. Teuwsen. Futter- und Koteinträge steigern den Stickstoffanteil im Gewässer, fördern dadurch den Sauerstoffabbau und verändern damit das ökologische Gleichgewicht. Außerdem verdränge die vergleichsweise aggressive Regenbogenforelle die kleinere heimische Bachforelle. Darüberhinaus könnten die Zuchtforellen Krankheiten einschleppen. „Auf einer Fläche, auf der sich sonst vielleicht mal eine Bachforelle aufhält, tummelten sich nun an die 150 Regenbogenforellen,“ sagte Norbert Teuwsen. Die Fische wurden beschlagnahmt und den Mitarbeitern drohen eventuell arbeitsrechtliche Konsequenzen.
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