28.10.2011

Ostsee-Fangquoten: Mehr Dorsch, weniger Hering

Der EU-Fischereirat hat die Fangquoten 2012 für die Ostsee beschlossen. Einzig die TAC für den Dorsch wurde sowohl in der westlichen wie auch in der östlichen Ostsee angehoben, so dass 2012 insgesamt 89.150 Tonnen Gadus morhua gefischt werden dürfen. Bei sämtlichen anderen Fischarten - Hering, Scholle, Sprotte und Lachs - wurden die Quoten reduziert. Ausnahme ist nur der Hering im Bottnischen Meerbusen und in der westlichen Ostsee. Von dieser letztgenannten Erhöhung um 32 Prozent profitieren Deutschlands Fischer. Nach vier Jahren drastischer Quotenkürzungen in Folge dürfen hier mehr als 5.000 Tonnen Hering zusätzlich angelandet werden.

Die Quoten für Lachs und Scholle wurden erheblich reduziert, dennoch ist der Fischereirat unter den Empfehlungen des ICES geblieben. So wurde die Fangmenge für Lachs nicht um 79 Prozent, sondern um 51 Prozent auf 137.972 Tonnen gesenkt - der Fischerei fehlen 127.556 Tonnen. Die Sprottenfischer müssen mit einer Kürzung um mehr als ein Viertel von 288.766 Tonnen auf 225.237 Tonnen leben. Gegen diese Entscheidung stimmten die baltischen Staaten und Finnland, Kritik kam aber auch von der Umweltorganisation WWF: trotz Annäherung an die wissenschaftlichen Empfehlungen blieben die Quoten weit hinter den Vorschlägen der Kommission zurück.

Das gilt im Übrigen auch für die Scholle: die Kommission hatte eine Senkung der TAC um 25 Prozent empfohlen, mit einem Minus von 5 Prozent fiel die Reduzierung moderat aus. Begründet hatte die Kommission ihren Wunsch mit mangelnden Daten zur Größe der Schollen-Bestände: bei fehlenden Daten soll die Quote pauschal um 25 Prozent gekürzt werden, um die Mitgliedsstaaten zu mehr Datendisziplin zu animieren und damit genauere Quotenbeschlüsse zu ermöglichen.
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