30.12.2011

Nigeria: Fischerei leidet unter Dieselpreisen und Piraterie

Hohe Betriebskosten und Piratenüberfälle gefährden die Fischerei in Nigeria, dem mit Abstand bevölkerungsreichsten Land Afrikas, meldet die Zeitung The Nation. Die Nigerianische Vereinigung der Trawler-Eigner (NITOA) habe in einem an die Regierung des Landes gerichteten Memorandum davor gewarnt, dass die gesamte Fischerei gefährdet sei. Die Branche erwirtschafte jährlich fast 240 Mio. Euro. Doch für 85 Prozent der Fangaktivitäten werde Schiffsdiesel benötigt, der den größten Teil der Betriebskosten ausmache, klagte NITOA-Präsident Joseph Overo. Ein Fangschiff verbrauche bei einer 45-tägigen Fangfahrt Treibstoff für rund 48.000 Euro, erklärte Overo und schlug vor, die Regierung solle den Reedern erlauben, den Schiffsdiesel direkt von den großen Gesellschaften zu kaufen oder ihn zu subventionieren – schließlich erhielten Landwirte auch subventionierten Dünger.

Ein weiteres Problem: die wachsende Zahl von Piratenüberfällen habe die Produktivität der NITOA-Mitglieder erheblich verringert. Jüngst seien bei einem Angriff auf 16 Fangschiffe zwei Besatzungsmitglieder getötet und weitere 40 verletzt worden. Die Seeräuber entführen die Fischerboote, um mit diesen wiederum in Nachbarstaaten Öltanker anzugreifen. Den Mannschaften der Fangschiffe würden sämtliche Wertgegenstände und ihre Fänge geraubt. Deshalb verlange der Verbandspräsident von Nigerias Bundesregierung, die nationalen Gewässer hinreichend zu kontrollieren. Nigeria arbeitet - nach eineinhalb Jahrzehnten Militärregierung - seit etwa einem Jahrzehnt an einer Demokratisierung des Landes, kämpft jedoch weiterhin mit inneren Unruhen.
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