08.10.2013

Extremer Preisrutsch bei Nordseekrabben

Die Erzeugerpreise für Nordseekrabben befinden sich auf Talfahrt. Innerhalb weniger Wochen halbierten sich die Preise, teilt der Verband der Kutter- und Küstenfischer mit. Während die Fischer im Sommer rund 6 Euro/kg erhielten, sanken die Preise stellenweise bereits auf unter 3 Euro/kg. Traditionell bringt die Herbstsaison gute Fänge. Nach dem Ende der absatzstarken Monate im Sommer, insbesondere in Belgien und Nordfrankreich, kommt es normalerweise zu einem Rückgang der Preise bei steigenden Fängen. Ein Rückgang um mehr als 3 Euro/kg ist jedoch außergewöhnlich. Einzelne Kutter erreichen derzeit Spitzenfänge von 5-8 Tonnen pro Woche. Für eine nachhaltige, kostendeckende Fischerei muss nach Einschätzung von Branchenkennern ein Preis von 3 Euro/kg gehalten werden. Nutznießer der aktuellen Entwicklung sind die Verbraucher, die ihre Krabben zu deutlich günstigeren Preisen einkaufen können. Insbesondere traditionelle Krabbenfreunde in Norddeutschland hatten in der Hochpreisphase der vergangenen Monate ihren Krabbenkonsum deutlich reduziert.

Die guten Fänge in den Küstengewässern und im Wattenmeer kommen auch für Experten etwas unerwartet. In Fischereikreisen wird spekuliert, ob sich das Elbe-Hochwasser des Frühjahrs ertragssteigernd auf die Küstengewässer ausgewirkt hat. Auch die Miesmuscheln zeigen nach Angaben von Fischern ein starkes Wachstum. Der Muschelbestand hat scheinbar deutlich zugenommen. Möglicherweise haben die Einträge von Nährstoffen und organischer Substanz aus dem Binnenland den biologischen „Stoffwechsel“ des Wattenmeeres angeregt und das Wachstum von Muscheln und Krabben verbessert. Für eine abschließende Beurteilung benötigt man jedoch wissenschaftliche Messwerte.
Der Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden
Stichworte
FischMagazin
FischMagazin
Kontakt
  • Kontakt Redaktion
  • Kontakt Anzeigen
  • Kontakt Leserservice

Verlag