30.12.2008

Beifang-Problematik: Ostseefischer erproben neue Fischfallen

Ostseefischer erproben beim Herings- und Dorschfang neue Fischfallen als Alternative zu Stellnetzen, die ein hohes Beifangrisiko für Vögel und Meeressäuger bergen, schreibt das Hamburger Abendblatt. Die Fallen bestehen aus einer 200 Meter langen Kette, an der zehn ringförmige Netzfallen mit Ködern montiert werden. Die Fische gelangen über eine 1,20 Meter große Öffnung in den trichterförmig verengten Netzkäfig, aus dem sie nicht entkommen können. Seevögel und Schweinswale können sich darin nicht verfangen. Das Bundesamt für Naturschutz und der Rostocker Verein „Fisch und Umwelt“ leiten die Studie, bei der 80 Fischfallen getestet werden sollen. Verluste von Meeresvögeln in Stellnetzen gelten als ernstzunehmendes Problem. Hochrechnungen haben ergeben, dass alleine an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins jährlich 15.800 Seevögel in Netzen verenden, davon zwei Drittel Eiderenten, aber auch zahlreiche andere Arten. Im Jahre 2007 wurden außerdem an der deutschen Ostseeküste 114 tote Schweinswale angespült, von denen mehr als 50% nachweislich als Beifang zu Tode gekommen seien, schreibt der Nabu. Wissenschaftler gehen davon aus, dass der östliche Ostsee-Schweinswal eine fischereiliche Sterblichkeit von mehr als zwei Tieren pro Jahr nicht mehr verkraften könne.
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