18.08.2017

Historisches: Wikinger handelten bereits vor 1.200 Jahren mit Kabeljau

Bislang ging die historische Forschung davon aus, dass der Stockfisch-Handel erst im 13. Jahrhundert zu Zeiten der Hanse richtig begann. Jetzt hat ein internationales Forscherteam unter Beteiligung des Kieler Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung herausgefunden, dass die Bewohner der Wikinger-Siedlung Haithabu bereits vor 1.200 Jahren luftgetrockneten Stockfisch aus Nordnorwegen verspeisten. Das berichten die Wissenschaftler unter Leitung der Universität Oslo in der Zeitschrift "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften (PNAS). Die Forscher nutzten archäologische Proben, darunter fünf Funde von Fischknochen aus Haithabu, und untersuchten diese mit genetischen Analyseverfahren. Der Vergleich des rekonstruierten Erbguts dieser Fische mit der DNA von Fischen aus heutigen Beständen in der östlichen Ostsee, im Öresund, in der Nordsee, vor den Lofoten und in der nordöstlichen Arktis ergab: vier der fünf Funde stammen von den Lofoten. Da Frischfisch damals über diese Entfernung nicht transportiert werden konnte, muss es sich um Trockenfisch gehandelt haben. Weil die Funde aus unterschiedlichen Schichten und Zeiten stammen, sind sich die Wissenschaftler sicher, dass es sich bei den Fischresten nicht um Proviant der Wikinger handelt.

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