02.12.2019

Island: Samherji zieht sich aus Namibia zurück

Der skandalgeschüttelte isländische Fischproduzent Samherji hat angekündigt, sich innerhalb der kommenden Monate aus Namibia zurückzuziehen, meldet das Portal IntraFish. Samherji wird beschuldigt, in dem südwestafrikanischen Land Regierungsvertreter bestochen zu haben, um im Gegenzug Fischfangquoten zu erhalten. Der Rechtsanwalt Geir Sviggum, Mitglied der vom Samherji-Vorstand mit Untersuchungen beauftragten norwegischen Anwaltskanzlei Wikborn Rein, teilte der Bank DN mit, das Fischereiunternehmen habe schon vor Aufkommen der Vorwürfe beschlossen, seine Aktivitäten in Namibia zu beenden, allerdings würde dieser Prozess nun beschleunigt. Samherji hat Betriebe in insgesamt zwölf Ländern und generiert 55 Prozent seiner Umsätze im Ausland. Siggum und seine Kollegin Elisabeth Roscher, Leiter des Ermittlerteams, erklärten nach Gesprächen mit der Samherji-Geschäftsführung und Beschäftigten auf Island, dass man keine Hinweise gefunden habe, dass sich die Vorwürfe der Korruption oder Geldwäsche auch auf die Samherji-Aktivitäten in anderen Ländern erstreckten. Aktuell würden Dutzende norwegische und britische Anwälte der Kanzlei an dem Fall arbeiten, sämtliche Dokumente sichten, Gespräche mit Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen von Samherji führen sowie mit Vertragspartnern und den Strafverfolgungsbehörden in Norwegen, Island und Namibia kooperieren.

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