16.07.2021

Fischereistreit: Norwegen droht EU-Fischern mit Arrest

Ein Fischereistreit zwischen der Europäischen Union und Norwegen eskaliert. Norwegen hat unter Betonung seiner Hoheitsansprüche über die Region Spitzbergen die Kabeljauquote der Europäischen Union einseitig um 7.000 t gesenkt. Außerdem haben die Norweger angekündigt, ihre Makrelenquote ebenfalls einseitig um 106.456 t zu erhöhen. "Da im Rahmen einer nachhaltigen Bewirtschaftung die Gesamtfangmengen nicht steigen, würde daraus eine dauerhafte Verringerung der Fischereimöglichkeiten der EU resultieren", kritisieren in einer gemeinsamen Mitteilung Dr. Peter Breckling vom Deutschen Fischerei-Verband (DFV) und Dr. Uwe Richter vom Deutschen Hochseefischerei-Verband (DHV).

Spätestens Ende August werde die Lage dramatisch, weil dann die EU-Fischer aus Deutschland, Spanien, Portugal, Frankreich und Polen die Quote ausgeschöpft hätten, die ihnen Norwegen noch zugestehen will. Da bislang keine Lösung erzielt worden sei, stehe die Drohung Norwegens im Raum, die Fahrzeuge aus fünf EU-Ländern zu arrestieren. Die EU-Fischer seien jedoch im Besitz einer legalen Fangerlaubnis im Rahmen der EU-Quotenverordnung 2021/703. "Sollte die EU in dieser Situation die legitimen Rechte der EU-Bürger nicht verteidigen, drohen dauerhafte Verluste von Fangrechten mit einem Gesamtwert von mehreren hundert Millionen Euro pro Jahr", warnen die Fischereivertreter. "Das kostet viele Jobs und ist absolut nicht akzeptabel", fasst DFV-Präsident Dr. Gero Hocker die Lage zusammen.

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