18.06.2014

Thailand: Aldi und Penny reagieren auf Sklaverei-Vorwürfe

Die Discounter Aldi Nord und Penny haben Garnelen-Produkte des umstrittenen thailändischen Konzerns CP Foods gehandelt, schreibt das Online-Portal des Nachrichtenmagazins Focus. Betroffen seien "Spaghetti-Nester" in den Varianten "Garnelen in Weißweinsauce" und "Kräuter-Olivenöl", die von dem Aldi-Lieferanten "Apetito Convenience" produziert worden waren. Jetzt reagierten die Supermärkte. Man werde "umgehend Sanktionen einleiten", schrieb Aldi Nord in einer Erklärung gegenüber der deutschen Ausgabe der Huffington Post. Als mögliche Maßnahmen kämen die Auslistung des betreffenden Produkts, ein Wechsel der Rohwarenlieferanten und die Beendigung des Geschäftsverhältnisses in Frage. Lieferant Apetito äußerte sich über die Berichte zu den Menschenrechtsverstößen auf thailändischen Schiffen "betroffen" und wolle mit "großem Engagement gegen derartige Missstände" vorgehen. Die betreffenden Artikel würden jedoch schon seit Ende 2013 nicht mehr produziert, im Verkauf befänden sich nur noch Restmengen. Auch der Penny-Mutterkonzern Rewe prüfe mögliche Konsequenzen.

In der Angelegenheit zu Wort gemeldet hat sich außerdem Frosta, Hersteller von Tiefkühl-Lebensmitteln. Im "Frostablog" betonte Geschäftsführer Hinnerk Ehlers: "Für Frosta verwenden wir ausschließlich MSC zertifizierte Shrimp aus kanadischen Gewässern." Allerdings habe das Hamburger Unternehmen von CP Foods Hühnerfleisch bezogen, jedoch umgehend die Konsequenzen gezogen, schreibt Ehlers: "Von den Anschuldigungen gegen CP war ich selbst geschockt und alle Geschäftsbeziehungen wurden sofort beendet." Auch wenn Hühner nicht mit Fischmehl gefüttert würden, wolle Frosta die Geschäftsbeziehungen erst wieder aufnehmen, "wenn auch sämtliche Vorlieferanten unserer Lieferanten Menschenrechte und soziale Standards einhalten, die wir von allen Lieferanten einfordern." Der Kodex formuliert "ethische und soziale Maßstäbe", zu denen die Ablehnung von Zwangsarbeit, Diskriminierung, Kinderarbeit und außergewöhnlich langen Arbeitszeiten ebenso zählen wie die Forderung nach Vereinigungsfreiheit, angemessenen Löhnen und menschenwürdigen Arbeitsbedingungen.

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