Der weltweit führende Lachsproduzent - Marine Harvest (MH) aus Norwegen - plant für China den Aufbau einer Restaurantkette, die ausschließlich Lachsgerichte anbieten soll, schreibt die Financial Times. Derzeit betreibe MH unter dem Namen "Supreme Salmon" fünf Restaurants in Taiwan (Republik China), doch in der Volksrepublik China sollen rund 2.000 dieser Fastfood-Restaurants entstehen. Dort werden nach Mitteilung von MH Gerichte serviert wie "Lachs-Gyoza", gefüllte Teigtaschen in der Art von Maultaschen, Lachs-Risotto oder Lachs mit gebratenem Reis. So soll die Nachfrage nach dem Zuchtfisch unter Chinas wachsender Mittelklasse angekurbelt werden. Denn bislang beschränke sich der Lachsverzehr in China auf Hotels und die gehobene Gastronomie. MH will seinen Lachs in den eigenen Restaurants und parallel dazu im chinesischen Lebensmitteleinzelhandel unter derselben Marke anbieten. Chinesen, sagt Ola Brattvoll, Betriebsleiter der MH-Verkaufs- und Marketingabteilung, würden Lachs als "hochwertig, lecker, modern und gesund" ansehen, während sie andererseits nicht viel über das Produkt wüssten und sich mehr Zubereitungsarten wünschen würden.
Ein zweites Jahr in Folge meldet der führende schottische Fischereihafen Peterhead Anlandungen in Rekordhöhe, schreibt IntraFish unter Verweis auf Daten der Peterhead Port Authority. Bis Ende November seien 169.702 t Schwarmfisch, Weißfisch und Muscheln im Wert von 215,5 Mio. Euro angelandet worden. Das entspreche beinahe schon dem Rekordergebnis für das gesamte Jahr 2017, in dem in Peterhead 171.661 t für 217,3 Mio. Euro umgeschlagen wurden. Kern des Fischereihafens ist der neue Weißfischmarkt, der im Juni 2018 seinen Betrieb aufnahm und im September offiziell feierlich eröffnet wurde. Dort schloss die vergangene Woche mit einer Rekordzahl von 38.404 verkauften Kisten Fisch. "Im Hinblick auf die Fischanlandungen war es hier in Peterhead ein phänomenales Jahr, das den gesunden Zustand der kommerziell bewirtschafteten Bestände in Nordsee und Atlantik dokumentiert", urteilte Simon Brebner, Geschäftsführer der Hafenbehörde von Peterhead.
AquaPri, dänischer Züchter von Forellen und Zander sowie Aal, blickt auf ein durchwachsenes Jahr 2018 zurück. "Im Weihnachtsbrief des letzten Jahres konnten wir uns an einem fantastischen Zuwachs für alle in der Zuchtbranche zurückerinnern und freuen - einen Zuwachs, zu dem der kühlste Sommer seit Menschengedenken beigetragen hatte. In diesem Jahr blicken wir auf das genaue Gegenteil zurück", schreibt das Team um die Geschäftsführer Anders, Henning, Morten und Nels Priess. Der heiße und trockene Sommer 2018 habe dazugeführt, dass "der Zuwachs an unseren Forellen im Meer niedriger war als je zuvor, so dass wir weniger Produktion haben und die Fische weniger Gewicht." Auf die Forellen in den Anlagen an Land habe sich das Sommerwetter jedoch nicht wesentlich ausgewirkt. Zufrieden äußert sich AquaPri zum Geschäft mit Forellenrogen und Forellenkaviar "trotz gewaltiger Fänge von russischem Pink-Lachs, dessen Rogen mit unserem konkurriert". Denn die steigende Nachfrage nach Forellenkaviar habe zu einer positiven Entwicklung des Gesamtmarktes geführt.
Forscher der Universität Wien haben herausgefunden, welche Fischarten Allergiker ohne Bedenken essen können. Die Fischallergie, eine der gefährlichsten Nahrungsmittelallergien, wird hauptsächlich durch das Eiweiß Parvalbumin verursacht. Ein internationales Wissenschaftler-Team unter Leitung von Prof. Dr. Heimo Breiteneder und Tanja Kalic vom Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung der Medizinischen Universität Wien konnte jetzt zeigen, dass das Protein Parvalbumin im Fleisch von Knorpelfischen allergen viel weniger wirksam ist als jenes im Fleisch der viel öfter verzehrten Knochenfische. Dabei identifzierten die Forscher den Nagelrochen als potenzielle Nahrungsalternative für Personen mit Fischallergie. Denn: zehn von elf Testpersonen konnten diesen Fisch - trotz nachgewiesener Allergie - ohne jegliche allergische Reaktion verzehren. "Daher […] ergibt sich möglicherweise eine unerwartete Alternative für Menschen, die trotzdem Fisch essen möchten", zitiert der Kurier Prof. Breiteneder. Der Wermutstropfen: die Gefährdungssituation der meisten Knorpelfischarten zumindest in den deutschen Meeresgebieten ist alarmierend, urteilte im vergangenen Jahr der Ichthyologe Prof. Dr. Ralf Thiel vom Hamburger Centrum für Naturkunde (CeNak).
Die Pangasius-Exporte Vietnams haben erstmals die Schwelle von 2 Mrd. USD (= 1,76 Mrd. Euro) genommen, melden die Viet Nam News. In den ersten elf Monaten 2018 wurde Pangasius für 2,05 Mrd. USD exportiert - ein Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 27,4% -, bis Jahresende werden 2,2 Mrd. USD (= 1,9 Mrd. Euro) erwartet. Nachdem die USA ihre Strafzölle auf Pangasius gesenkt hatten, stieg der Konsum dort um rund 40%. Auch die Nachfrage in Europa und China habe angezogen. Höhere Preise und ein höherer Anteil wertgesteigerter Pangasius-Produkte habe außerdem zu dem Exportwertzuwachs beigetragen. Die Folge: die Zahl der Farmer nimmt zu. Dies könnte zu einem Überangebot im Jahre 2019 führen.
In der Zucht und Verarbeitung von Dorade und Wolfsbarsch wiederholt sich der so genannte Boom-and-Bust-Zyklus, meldet das Portal IntraFish. Ursache sei ein Überangebot der beiden Fischarten insbesondere aus der Türkei zu günstigen Preisen, sagt Paul Steinar Valle, Projektmanager für sea bass/sea bream beim Marktforschungsunternehmen Kontali Analyse. Seit 2015 fielen die Preise und hätten insbesondere für türkische Ware inzwischen ein sehr niedriges Niveau erreicht, meint Valle. Nach jüngsten Daten von Kontali kostete griechischer Wolfsbarsch im August 2018 nur noch 5,04 Euro/kg - ein Minus von 12% gegenüber dem Preis vom August 2017, der bei 5,75 Euro/kg lag. Die Preise für türkischen Wolfsbarsch und Dorade seien sogar von 4,82 Euro/kg auf 3,77 Euro/kg zurückgegangen - ein Minus von 22%. Der Preis für Goldbrasse aus Griechenland ist im selben Zeitraum von 4,90 Euro/kg auf 4,43 Euro/kg eingebrochen (-10%), während der Preis für Türkei-Ware von 3,87 Euro/kg auf 3,22 Euro/kg zurückging (-17%).
Die Delegationen von Norwegen und der EU haben sich am 12. Dezember 2018 in Oslo und Brüssel auf die Gesamtfangmengen für die Nordseefischerei 2019 geeinigt. Besonders erfreulich: da sich der Schollenbestand erneut auf einem sehr hohen Niveau weit über den Zielwerten für eine nachhaltige Bewirtschaftung befindet, wurde eine Erhöhung der Gesamtfangmenge um 11% für 2019 beschlossen. Beim Seelachs wurde eine Steigerung um 16% vereinbart, da der Elterntierbestand seit 1996 über dem Zielwert für die nachhaltige Bestandsbiomasse liegt. Bei vier weiteren wirtschaftlich wichtigen Arten einigte man sich aufgrund der geringen Nachwuchsproduktion auf eine Absenkung der Fangmengen, um das Nachhaltigkeitsziel nicht zu gefährden: beim Kabeljau um 33%, beim Schellfisch um 31%, beim Wittling um 22% und beim Nordseehering um 36%. Da viele Nordseebestände von den EU-Mitgliedsstaaten und Norwegen gemeinsam bewirtschaftet werden, sind diese Ergebnisse maßgeblich für die Entscheidung des EU-Ministerrates am 17./18. Dezember 2018. Dort werden auch die Fangmengen für jene Bestände festgesetzt, die nicht gemeinsam mit Norwegen bewirtschaftet werden.
Nach einer fast ein Jahrzehnt dauernden Standortsuche und Planung hat der Sylter Fischgastronom Jürgen Gosch jetzt auch eine Filiale im Ostseeheilbad Travemünde, meldet das Hamburger Abendblatt. Das Restaurant an der Kaiserbrücke liegt in 1A-Lage direkt an der Trave. "Der Blick schweift über das Wasser, Möwen kreisen über den Schiffen, die Passanten stoßen beim Spaziergang über die Promenade fast automatisch auf das neue Restaurant," schreibt das Abendblatt. Der Gastraum mit Möbeln aus hellem Holz bietet Platz für 100 Gäste, auf der Terrasse können im Sommer weitere 100 sitzen. Ab dem 22. Dezember soll es bei Gosch jeden Sonnabend Live-Musik geben, Silvester werde mit Musik vom DJ gefeiert. Pächter des Restaurants ist die Hamburger PS Betriebs GmbH/BTS GmbH, ein Lizenznehmer von Gosch. Das Investitionsvolumen soll sich auf 1,2 Mio. Euro belaufen. In Niendorf wiederum, sechs Kilometer nördlich von Travemünde, verkaufte Gosch zuletzt in einem Provisorium am Standort des ehemaligen Cafés Wizzig. Dort wird derzeit für 4,5 Mio. Euro ein Neubau direkt an der Seebrücke des Ortes errichtet, in dessen Erdgeschoss Gosch mit 120 Sitzplätzen voraussichtlich im Jahre 2020 einziehen soll, schreiben die Lübecker Nachrichten online.
Der große litauische Surimi-Produzent Viciunai will einen Kontrakt mit der Supermarktkette Colruyt nutzen, um seiner Marke in Westeuropa zu mehr Popularität zu verhelfen, meldet IntraFish. In 200 der größten Colruyt-Supermärkte in Belgien und Luxemburg gibt es jetzt das Schneekrabben-Surimi ("Vici Snow Crab"), das Viciunai seit nunmehr über 15 Jahren produziert - gleichsam eine Visitenkarte des Herstellers. Im Rahmen seiner europäischen Expansionsstrategie treibt Viciunai seine Marke Vici auch in Spanien voran. Anfang 2018 kündigten die Litauer die Gründung einer Tochtergesellschaft für Großbritannien und Irland an, den "letzten größeren Markt Europas".
Der niedersächsische FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Gero Hocker (43) soll neuer Präsident des Deutschen Fischerei-Verbandes (DFV) werden, teilt der DFV mit. Der bisherige Präsident Holger Ortel (67) hatte sein Amt im Sommer nach elf Jahren Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt. Im Januar 2019 wird die Mitgliederversammlung zusammentreten und einen neuen Präsidenten wählen. Hocker wurde vom Deutschen Angelfischer-Verband (DAFV) vorgeschlagen und fand schnell die Zustimmung der anderen Sparten. Der promovierte Wirtschaftswissenschaftler aus Verden/Aller hatte sich bereits im niedersächsichen Landtag als engagierter Vertreter des ländlichen Raumes und der dort wirtschaftenden Betriebe Anerkennung erworben. Im Bundestag gehört er dem Ausschuss für Landwirtschaft und Ernährung an. Der Deutsche Fischerei-Verband ist der Zusammenschluss aller deutschen Fischereisparten und arbeitet für die Hochseefischerei, die Kutterfischerei, die Binnenfischerei, die Aquakultur und die Angler. In den Vereinen und Verbänden der deutschen Fischerei organisieren rund eine Million Mitglieder ihre Interessenvertretung auf nationaler und europäischer Ebene.