Direkt an der prominenten Kiellinie mit Blick auf die Kieler Förde hat in Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt am vergangenen Freitag eine weitere Filiale von Gosch Sylt eröffnet, melden die Kieler Nachrichten (KN). Betreiber Jan-Hinnerk Hinkelmann (43) und Lizenz-Geber Jürgen Gosch (75) empfingen die ersten Gäste persönlich. Die Filiale im ehemaligen Café Pennekamp (Kiellinie 63) bietet 130 Sitzplätze innen und eine große Außenfläche. Die überzeugenden Argumente für den Standort seien der Blick auf's Wasser und ein großer Parkplatz hinter dem Haus gewesen, sagte Jürgen Gosch. Der Kieler Hinkelmann hat nach eigenen Angaben mehr als zwei Millionen Euro in das neue Restaurant investiert. Das Gebäude wurde entkernt und die Fläche auf mehr als das Doppelte des Cafés Pennekamp erweitert. Der Innenraum wurde liebevoll gestaltet. So stammen die Holzbohlen, die den Tresen zieren, von der Hafenanlage des Kieler Yacht-Clubs. Der studierte Betriebswirt habe sich einen Jugend-Traum erfüllt: schon als Student sei er von Besuchern immer wieder gefragt worden, wo man in Kiel gut Fisch essen könne. Die servierten Fische seien alle "frisch, Tiefkühlware wird es nicht geben", zitieren die KN den Franchisenehmer. In Kiel ist das Restaurant der dritte Gosch-Standort, "an Land" die 26. Filiale, insgesamt nach Angaben von Gosch Outlet Nr. 45.
Die Thai Union Group hat angekündigt, dass ihre Thunfisch-Markenprodukte bis Ende des Jahres 2020 zu 75 Prozent aus nachhaltiger Fischerei stammen sollen, schreibt das Portal IntraFish. Dafür investiere der thailändische Konzern 90 Mio. USD - 83,3 Mio. Euro - in entsprechende Fischereiprojekte. Eine Beschleunigung erfahren die Pläne der Gruppe in Großbritannien, wo die Supermarktkette Tesco 2016 einige der Thai Union-Produkte ausgelistet hatte. Deshalb soll sämtlicher Thunfisch für die Marke 'John West' schon bis Ende 2017 entweder das MSC-Label tragen oder aus so genannten „Fischerei-Verbesserungsprojekten" (fishery improvement projects - FIPs) stammen, sagt Elisabeth Fleuriot, Geschäftsführerin von Thai Union Europe. Ende Dezember 2016 seien 15% ihrer Produkte MSC-zertifiziert gewesen. In Deutschland, sagt Fleuriot, verkaufe die Thai Union unter Marke ausschließlich MSC-Ware, weil dort "nichts anderes genüge". Bis 2020 wollen die Thailänder im Pazifischen Ozean 11 FIPs organisiert haben. Im Atlantik laufe derzeit ebenfalls ein FIP an, das sich vor allem auf Ghana konzentriere und bis Ende 2017 starten soll.
Die Butjadinger Fischereigenossenschaft im ostfriesischen Fedderwardersiel denkt über ihre Auflösung nach, meldet die Nordwest-Zeitung (NWZ) online. Der Hintergrund sind Umstrukturierungen, in deren Folge die Genossenschaft ihre Daseinsberechtigung verloren habe. Grund sei nicht alleine der Rückgang der Mitgliederzahl von mehr als zwei Dutzend Fischern in Hochzeiten auf derzeit noch fünf, sagt Betriebsleiterin Julia van Büren. Entscheidend ist vielmehr, dass die in Fedderwardersiel angelandeten Nordseekrabben nicht mehr vor Ort gesiebt werden, sondern bei Rousant in Cuxhaven. Die ehemals von der Genossenschaft übernommene Vermarktung erfolgt inzwischen über die Erzeugergemeinschaft der deutschen Krabbenfischer. Deshalb hat die Genossenschaft zunächst eine Lagerhalle an der Sielstraße verkauft und sucht jetzt einen Käufer für ihr großes Betriebsgebäude. Ob der gut laufende Fischladen und der Fischimbiss ebenfalls verkauft werden, hänge von den Wünschen eines potentiellen Investors ab. Julia van Büren betont jedoch, dass die Fischereigenossenschaft nicht insolvent sei. Insofern sei auch offen, ob die Genossenschaft aufgelöst werde. Und: die Krabben werden weiterhin in Fedderwardersiel angelandet und von dort nach Cuxhaven transportiert.
Die Wildlachs-Fangsaison 2017 wird den Fischern erheblich mehr Buckellachse (Pink), aber weniger Rotlachse (Sockeye) bringen, heißt es in einem aktuellen Bericht von Alaskas Behörde für Fisch und Wild (ADF&G). Insgesamt soll die Lachsfischerei in diesem Jahr 204 Mio. Fische anlanden - ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 81,3%. 2016 wurden nur 112,5 Mio. Lachs gefangen. Im einzelnen erwarten die Experten 141,9 Mio. Buckellachse, 40,8 Mio. Rotlachse, 16,7 Mio. Ketalachse, 4,7 Mio. Silberlachse und 80.000 Königslachse. Das Plus gegenüber dem Vorjahr ist fast ausschließlich durch die größeren Erträge beim Buckellachs zu erwarten, von dem 2016 nur 39,2 Mio. Fische gefangen wurden: 2017 sollen es 102,7 Mio. mehr sein. Beim Rotlachs bzw. Sockeye erwartet die ADF&G hingegen einen Mengenrückgang um 12 Mio. Tiere (2016: 52,9 Mio.). Ein Plus von 1,2 Mio. soll es beim Ketalachs geben (2016: 16 Mio.), beim Silberlachs sagen die Biologen ein Mehr von 778.000 Stück voraus (2016: 3,9 Mio.). Einbrüche werden schließlich für den Königslachs erwartet, von dem 2016 noch 434.000 Stück gefangen wurden.
Bislang ist es nur ein Verdachtsfall: in einer Farm des isländischen Lachszüchters Bakkafrost könnte die Lachsseuche ISA aufgetreten sein, melden die Undercurrent News. Daher habe Bakkafrost entschieden, vorsichtshalber die gesamte Zucht A-73 Hvannasund Nor∂ur bis Ende April vorzeitig abzufischen - insgesamt eine Million Fische mit einem Gesamtgewicht von 3.200 t. Dadurch reduziere sich die für das Jahr 2017 prognostizierte Erntemenge um 2.000 t Schlachtgewicht.
Der Cobia-Farmer Open Blue hat für seine Offshore-Zucht in Panama aktuell eine Zertifizierung des British Retail Consortiums (BRC) erhalten, meldet IntraFish. Der inzwischen als globaler Standard geltende BRC folgt bei Open Blue Zertifizierungen nach Global GAP, BAP und Friend of the Sea (FoS). Audits für ISO 9001 seien ebenfalls abgeschlossen, während eine Auditierung nach dem Aquaculture Stewardship Council (ASC) noch laufe. "Wir haben uns an der Entwicklung der ASC-Standards von Anfang an beteiligt", sagt Open Blue-Geschäftsführer Dave Plumer. Den Abschluss der eigenen ASC-Zertifizierung erwarte er bis Herbst 2017.
Seit Beginn des Jahres finden VerbraucherInnen in Deutschland und Österreich in 130 Frischfischtheken der Kette Nordsee Frischfisch, Räucherfisch und Fischfeinkostsalate aus zertifiziert nachhaltiger MSC-Fischerei und aus ASC-zertifizierter Zucht, teilt der Marine Stewardship Council (MSC) mit. Damit setze die Nordsee "im deutschsprachigen Raum ein deutliches Zeichen für eine nachhaltige Fischeinkaufspolitik", meint Ines Biedermann, Referentin für Unternehmenskommunikation beim MSC.
Die Nachfrage nach dem Kap-Seehecht (Merluccius capensis) ist in den letzten Jahren rapide gestiegen und hat die Preise entsprechend in die Höhe getrieben. Das berichtete Peter Pahl, Geschäftsführer des namibischen Produzenten Seawork, auf dem North Atlantic Seafood Forum (NASF) im norwegischen Bergen, schreibt IntraFish. So sei der Durchschnittspreis für die enthäutete Portion von rund 3.500,- Euro vor zehn Jahren auf heute 5.000,- Euro gestiegen. "Und meiner Meinung nach werden die Preise in den nächsten Jahren um weitere 15 bis 20 Prozent zulegen", prognostizierte Pahl auf dem NASF-Weißfisch-Seminar. Außerdem erwarte er zunehmend wertgesteigerte Produkte. "Die Durchschnittsgröße des Kap-Seehechts ist in Namibia relativ klein im Vergleich zu anderen Regionen. Die Verarbeiter haben erkannt, dass die Wertsteigerung von kleinen Fischen entscheidend für das Wachstum und die Performance ihrer Unternehmen ist", sagte Pahl.
Die norwegischen Investoren des spanischen Thunfisch-Farmers Fortuna Mare haben einen erheblichen Teil ihrer Investitionen aufgrund hoher Sterblichkeit beim Besatz verloren, meldet IntraFish. "Die Smolts wiegen nur 5g und sind 10 bis 12 cm groß, wenn sie in die Meeresgehege umgesetzt werden", erklärte der Vorstandsvorsitzende von Fortuna Mare, Harald Dahl. Durch den Transport gestresst, sind die jungen Roten Thune so krankheitsanfällig, dass von 16.000 Jungfischen, die 2015 besetzt wurden, nach neun Monaten nur noch 1.200 Fische am Leben waren. Die Verluste beziffert Fortuna Mare auf 40 Mio. NOK, etwa 4,4 Mio. Euro.
Griechische und spanische Behörden haben, unterstützt von Europol und Eurojust, ein internationales kriminelles Netzwerk ausgehoben, das alleine in der laufenden Saison 10 t Aale illegal nach China exportiert haben soll, meldet Europol. Bei Durchsuchungen in Griechenland und Spanien wurden 17 Personen festgenommen sowie 2 t Aale, Dokumente, Luxusautos sowie Bargeld und Gold im Wert von 1 Mio. Euro beschlagnahmt. Das Netzwerk hatte Aale in vier Ländern gekauft, in den legalen Markt eingeschleust, mit falschen Dokumenten versehen und schließlich über Griechenland illegal als "Frischfisch" nach Asien exportiert.