29.12.2015

Preise für Fischwaren steigen doppelt so schnell wie Verbraucherpreise insgesamt

Private Haushalte, die zwischen den Jahren und zum Jahreswechsel nicht auf Fisch, Fischsalat, Räucherlachs und Ähnliches verzichten möchten, müssen in Deutschland etwas tiefer in die Taschen greifen als noch 2010. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, erhöhten sich die Preise für Fisch und Fischwaren im November 2015 um 16,3 % gegenüber 2010. Bereits im Jahr 2014 lagen die Preise für Fisch und Fischwaren um 13,1 % höher als im Jahr 2010. Im Vergleich dazu stiegen die Verbraucherpreise insgesamt im gleichen Zeitraum nur um 6,6 %. Damit steigen die Preise für Fisch und Fischprodukte doppelt so schnell wie die Verbraucherpreise insgesamt.
Länderreport Länderreport
23.12.2015

Russland fängt 11 Prozent mehr Wildlachs im Jahre 2015

Russland hat im Jahre 2015 rund 380.000 t Wildlachs gefangen. Das sind 11% mehr als 2014, aber 10% weniger als 2013, schreibt IntraFish unter Berufung auf Daten der Fischereibehörde Rosrybolovstvo. Das Gros der Fänge stammt aus den Gewässern um Kamtschatka, wo 192.400 t und damit 42,5% mehr gefischt wurden als 2013. Vasily Sokolov, stellvertretender Leiter der Behörde, äußerte sich insgesamt zufrieden mit dem Ergebnis: "Auf dem heimischen Markt gibt es keine Engpässe bei Lachs."
23.12.2015

Irland: Umstrittene Mega-Lachszucht soll nicht gebaut werden

Die irische Meeresfischereibehörde Bord Iascaigh Mhara (BIM) hat ihre Pläne für eine große Biolachsfarm in der Galway-Bucht aufgegeben, meldet IntraFish. BIM habe den Lizenzantrag für eine Zucht mit 15.000 t Jahresproduktion zurückgezogen, weil das Projekt seiner eigenen neuen Strategie für die Entwicklung einer nachhaltigen Aquakultur widerspreche. Die "Sustainable Aquaculture Development strategy" setze nämlich Obergrenzen für Offshore-Farmen. Irlands Aquakultur hat von der EU für die kommenden fünf Jahre 30 Mio. Euro Fördergelder erhalten, um Wachstumsziele zu realisieren.
TK-Report TK-Report
23.12.2015

Hessenaue: Fischzuchtanlage plant großzügige Erweiterung

Eric Nürnberger, Geschäftsführer und Eigentümer der Fischzucht und -verarbeitung Fischmaster, will sowohl seine Fischzuchtanlage als auch den Produktionsbetrieb im hessischen Trebur (Kreis Groß-Gerau) erheblich erweitern. Sowohl das Regierungspräsidium Darmstadt als auch die Gemeindevertretung Trebur hätten dem Vorhaben ihren Segen gegeben, schreibt die Frankfurter Neue Presse (FNP). Nürnberger will vier ungenutzte von 16 Gebäuden abreißen und dort eine neue und größere Halle zur Fischverarbeitung errichten, die eine Fläche von bis zu 2.300 Quadratmetern überdecken darf. Außerdem wolle er in einem ausgekiesten Gewässer nahe am Standort von Fischmaster eine Netzgehege-Anlage mit bis zu zwölf Netzkäfigen auf einer Seefläche von rund 1.200 Quadratmetern nutzen. Dort sollen naturverträglich vor allem Karpfen, Zander, Schleie, Brassen, Bachsaiblinge und Regenbogenforellen in einer Besatzdichte von bis zu 15 Kilo Fisch je Kubikmeter gehalten werden. Für dieses Projekt würde er gerne der Gemeinde Trebur den kompletten See für 46.000,- Euro abkaufen. Da etliche Gemeindevertreter für eine langfriste Pacht plädiert hatten, sei dieses Thema zunächst auf das Jahr 2016 vertagt worden.
22.12.2015

Thai Union Group will Mehrheit an Rügen Fisch übernehmen

Die Thai Union Group, weltgrößter Hersteller von Thunfischkonserven, will die Mehrheitsanteile der Rügen Fisch AG übernehmen, des größten deutschen Herstellers von Fischkonserven. Der Vollzug der Transaktion werde für Ende Januar 2016 erwartet und stehe unter dem Vorbehalt der Freigabe durch das Bundeskartellamt, teilte der Vorstandsvorsitzende der in Sassnitz ansässigen Rügen Fisch, Andrew Bergmann, mit. Thai Union erwerbe 51 Prozent der Anteile, die übrigen 49 Prozent bleiben nach Angaben des Portals IntraFish im Besitz der derzeitigen Gesellschafter, des Hamburger Anwalts Berthold Brinkmann und seinem Sohn Tobias Brinkmann, der 28,2% hält, sowie des Industriellen Thies Pickenpack. Rügen Fisch besitzt mit Hawesta, Ostsee Fisch, Saßnitz Fisch und Lysell bekannte Marken im Fischkonserven-Segment. Die Rügen Fisch-Gruppe hat 850 Beschäftigte, davon nach Mitteilung des Mecklenburg-Vorpommern Reports der Nord-LB in Meck-Pom 464 (18 weniger als im Vorjahr), und erwartet für dieses Jahr einen Umsatz von mehr als 140 Mio. Euro (2014: 160,2 Mio. Euro). Die Gruppe produziert neben Sassnitz auch in Lübeck, Rostock und Litauen. Der Kaufpreis belaufe sich auf den 6,5-fachen Wert des EBITDA, schreibt IntraFish.
21.12.2015

Pickenpack steht zum Verkauf

Der Lüneburger Tiefkühlfisch-Produzent Pickenpack steht zum Verkauf. Insolvenzverwalter Friedrich von Kaltenborn-Stachau erklärte letzten Freitag in einer Mitteilung, dass er die Unternehmensberatung Ernst & Young beauftragt habe, nach Investoren für die drei operativen Töchter der Gruppe zu suchen: „Ein Team um Prof. Dr. Jochen Vogel von Ernst & Young führt den M&A-Prozesse durch.“ Noch vor Weihnachten sollen die ersten Gespräche durchgeführt werden, was darauf schließen lässt, dass es bereits Interessenten gibt, schreibt dazu die Lüneburger Landeszeitung. M und A stehen für Merger und Acquisitions, einen Sammelbegriff für Unternehmenskäufe und Betriebsübernahmen. Verwalter von Kaltenborn-Stachau betont, dass er die Pickenpack-Standorte in Lüneburg und im ostfriesischen Riepe in vollem Umfang fortführe: „Der Geschäftsbetrieb läuft trotz Insolvenz stabil. Sowohl die Zulieferer und Logistiker, als auch die Kunden stehen weiterhin geschlossen hinter dem Unternehmen.“
17.12.2015

MSC-Zertifikate für Fischereien auf Dorsch in der östlichen Ostsee ausgesetzt

Die MSC-Zertifikate für alle fünf Dorschfischereien in der östlichen Ostsee sind heute ausgesetzt worden. Unabhängige Bewertungen der Fischereien haben gezeigt, dass die Dorschbestände in der östlichen Ostsee nicht mehr die Anforderungen des MSC-Standards für nachhaltige Fischerei erfüllen. Das bedeutet, dass Dorsch, der ab heute in diesem Fanggebiet gefangen wird, nicht mehr mit dem MSC-Siegel verkauft bzw. bezogen werden darf. "Für eine erfolgreiche MSC-Zertifizierung müssen Fangbetriebe nachweisen, dass ihre Aktivitäten nicht zum Rückgang der Bestände führen. Leider kamen unabhängige Gutachter zu dem Schluss, dass diese Nachweise aktuell nicht erbracht werden können“, erklärt Minna Epps, MSC-Programmdirektorin, Skandinavien & Ostseeraum. Die Suspendierung der MSC-Zertifikate für die Dorschfischereien liegt nicht in der Verantwortung der Fischer, sondern in erster Linie in natürlichen Bestandsschwankungen und fehlenden Möglichkeiten der Biologen, das Alter der Fische zuverlässig zu bestimmen.
17.12.2015

Sukow: 400 Tonnen Wels im Jahr für LEH und GV

Dreieinhalb Jahre nach ihrem Betriebsstart produziert die Welsfarm in Sukow bei Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) rund 400 Tonnen Afrikanischen Wels (Clarias gariepinus) im Jahr. Christian Karp (42), seit Juni 2015 Geschäftsführer der Sukower Bioenergie und Welsfarm, bewirtschaftet außerdem einen landwirtschaftlichen Milchviehbetrieb in der Nähe. Ohne die Verbindung mit einer Biogasanlage, deren Abwärme die Welszucht auf die benötigte Temperatur von 28 ºC heizt, wäre der Betrieb nicht denkbar, erklärt Karp gegenüber dem Hamburger Abendblatt: "Wir brauchen 1,80 bis 2,- Euro pro Kilo Wels, um wirtschaftlich klarzukommen."
17.12.2015

Australien: Erste Abalone-Farm weltweit erhält ASC-Zertifikat

In Australien ist eine Abalone-Farm des größten Züchters Jade Tiger Abalone (JTA) als erste Zucht überhaupt nach dem ASC-Abalone-Standard zertifiziert worden, teilt der Aquaculture Stewardship Council (ASC) mit. Betreiber von JTA und damit auch der zertifizierten Farm Indented Head im Westen Australiens ist die Craig Mostyn-Gruppe (CMG), ein diversifizierter Agrokonzern. "Unsere Kunden in Asien wollen zunehmend eine hohe Qualität, sauber produziertes Seafood, und die Akkreditierung und Beibehaltung dieses Standards wird uns helfen, unseren Marktanteil zu halten und auszubauen", kommentierte Prokurist Anton Krsinich die erfolgreiche ASC-Zertifizierung. Die Abalone-Schnecken werden lebend, gefroren oder in Dosen aus der eigenen Produktion vor allem nach Asien exportiert, insbesondere nach Singapur, Hongkong und China. CMG ist erst mit dem Kauf von JTA im Jahre 2014 nicht in das Seafood-Geschäft, aber in die Aquakultur eingestiegen. Die Produktionsmenge von 200.000 t Abalone solle bis zum Jahr 2017 auf 400.000 t verdoppelt werden, zitierte die Tageszeitung "The West Australian" den CMG-Hauptgeschäftsführer David Lock. Neben Abalone exportiert die Seafood-Abteilung von CMG Langusten, Königskrabben und Scallops ebenfalls vor allem nach Asien.
16.12.2015

Bremerhaven: "Mr. Schaufenster" Karlheinz Michen im Ruhestand

Er gilt als der Mann, der den Marktplatz des Bremerhavener Fischereihafens seit 1998 zu einem Besuchermagneten gemacht hat: Karlheinz "Kalle" Michen (65) ist zum 1. Dezember 2015 offiziell in den Ruhestand getreten. Als Geschäftsführer der Schaufenster Fischereihafen Werbe- und Veranstaltungsgesellschaft hat Michen in den letzten 17 Jahren das Schaufenster mit zugkräftigen Veranstaltungen vom Bauernmarkt über die Fisch-Party, Eiswette und Matjestage bis zum Drachenboot-Cup gefördert. Was bis 1992 die Packhalle IV des Fischereihafens war, konnte alleine in diesem Jahr als "Schaufenster Fischereihafen" mehr als 300.000 Besucher verbuchen. Als Nachfolger hat "Mr. Schaufenster" in den vergangenen zweieinhalb Jahren Marco Schilling eingearbeitet, der die Tätigkeit zum 1. Dezember übernommen hat.
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