Die Preise für Pangasius sind weiterhin extrem niedrig. In der ersten Novemberwoche (45. KW) kosteten 100% Pangasiusfilet (netto) FOB ab Ho-Chi-Minh-Stadt (HCMC) um die 1,90 Euro/kg bei Höchstpreisen von 2,10 Euro/kg, schreibt das Portal IntraFish. Dennoch sei die Nachfrage in Europa schwach, sagt Jeppe Brogaard, der für den dänischen Importeur Nowaco Pangasius und Tilapia einkauft. Stark sei die Nachfrage hingegen in China, Mexiko, Brasilien und Saudi-Arabien - Märkte, die jedoch nur sehr niedrige Preise zahlten. Die Züchter in Vietnam erhalten aktuell schätzungsweise zwischen 17.000 und 18.000 VND, etwa 0,70 und 0,74 Euro/kg, während die Produktionskosten für Pangasius bei 0,84 Euro/kg lägen. Rens Elderkamp, Key Account Manager bei Anova Seafood, verweist auf die weiterhin steigenden Preise für Kabeljau und Alaska-Seelachs, die Pangasius prinzipiell in eine bessere Position bringen.
Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde, die U.S. Food and Drug Administration (FDA), hat in der vergangenen Woche den so genannten "Gen-Lachs" für die Produktion, den Verkauf und zum Verzehr zugelassen, meldet das Portal IntraFish. Damit kann der Produzent, das Biotechnologie-Unternehmen AquaBounty Technologies, gut 20 Jahre nach Antragstellung einen ersten Erfolg verbuchen. Der genetechnisch veränderte Lachs - Markenname: "AquAdvantage Salmon" - erreicht die angestrebte Marktgröße schneller als konventionell gezüchteter Atlantischer Lachs. Bernadette Dunham, Leiterin des Zentrums für Veterinärmedizin der FDA, erklärte, ihre Behörde habe die von AquaBounty zur Verfügung gestellten Daten und Informationen sorgfältig analysiert und bewertet und sei zu dem Schluss gekommen, dass der AquaAdvantage Salmon ohne Bedenken gegessen werden könne. Sein Fleisch sei genauso nahrhaft wie das von gentechnisch nicht veränderten Lachsen und weise im Nährwertprofil keine nennenswerten biologischen Unterschiede auf. Aufgrund der nicht vorhandenen Unterschiede zu anderen Atlantischen Lachsen müsse der Gen-Lachs im Handel auch nicht besonders gekennzeichnet werden.
Ein Anstieg der Meerestemperaturen in den Gewässern um die ostkanadische Insel und Provinz Prince Edward Island (PEI) könnte zu einem Wachstum der dortigen Hummer-Populationen führen. Diese Erwartung äußerten mehrere Wissenschaftler bei einem amerikanisch-kanadischen Symposium Anfang November in Charlottetown, schreibt The Guardian. Durch einen Anstieg der Wassertemperatur um 2,5 ºC würde die Hummerlarve, der "baby lobster" 20 Tage schneller wachsen und damit kürzere Zeit der Bedrohung durch Räuber ausgesetzt sein, meint Doktorand Ryan Stanley. Hummer ist mit einer Ausfuhrmenge von 2.800 t im Wert von 240 Mio. USD (2014) der wichtigste Seafood-Exportartikel der Golf-Region von Maine.
Der TK-Fischproduzent Pickenpack Europe hat Frank Klintworth (45) zu seinem neuen Verkaufsleiter ernannt, teilte Geschäftsführer Finnbogi Baldvinsson mit. Klintworth war schon von 2005 bis 2008 Keyaccount-Manager bei Pickenpack - Hussmann & Hahn Seafood gewesen, bevor er von 2008 bis 2014 die Geschäfte von Paul Langbein und Atlantis Seafoods (beide Bremerhaven) führte und zuletzt Vertriebsleiter beim Tiefkühlspezialisten Geti Wilba (Bremervörde) war. Frank Klintworth wird die Nachfolge von Annegret Kattau-Keck, die das Unternehmen im Dezember verlasse, ab 2016 in der Verkaufsleitung antreten, kündigt Baldvinsson an.
Das polnische Produktions- und Handelsunternehmen Ajtel S. J. Waldemar Ajtel & Jaroslaw Ajtel (Danzig) hat sämtliche Anteile des isländischen Kabeljauleber-Produzenten Ajtel Iceland übernommen, meldet das Portal IntraFish. Von der Übernahme verspreche sich Ajtel einen besseren Zugang zur Rohware, eine Produktionssteigerung auf Island auf mehrere Millionen Dosen pro Jahr sowie die Expansion in neue Märkte. Ajtel verarbeitet insbesondere Ostseefisch, vor allem Kabeljau, produziert aber auch Lachsfertiggerichte.
Der Nordische Maschinenbau Rud. Baader und die US-amerikanische JBT Corporation, beide international führende Anbieter von Technologielösungen, haben am Mittwoch den Abschluss einer Kooperationsvereinbarung verkündet. "Die Wasserstrahltechnologie von JBT verbunden mit dem Know-how von Baader in der Fisch- und Geflügelverarbeitung eröffnet neue Chancen für die Kunden weltweit", teilt das Lübecker Unternehmen Baader mit. Auf dem Fischsektor stehe die Einführung einer Hochleistungsanlage mit integrierter Röntgentechnik von Baader und nachfolgender Wasserstrahlschneidetechnik von JBT bevor. JBT, gegründet 1880, liefert Verarbeitungssysteme in den Bereichen Portionierung, Kochen, Sterilisierung, Pasteurisation, Gefrieren und Verarbeitung flüssiger Lebensmittel. Mit seinem bildverarbeitungsgeführten DSI Wasserstrahlschneidsystem zum Portionieren und Trimmen ist JBT nach eigenen Angaben mit über 300 Installationen in den vergangenen 30 Jahren und einem internationalen Netzwerk aus Service- und Anwendungsspezialisten marktführend. Die Baader-Gruppe ist weltweit marktführend bei Fischverarbeitungsanlagen - ob an Land oder an Bord von Schiffen.
Griechenlands Aquakultur steht offenbar eine weitere Konsolidierungsrunde bevor, schreibt das Portal IntraFish. Nachdem unter den führenden Züchtern von Wolfsbarsch und Dorade schon Dias von Selonda und die Seafarm Ionian von Nireus übernommen worden war, könnte jetzt eine Fusion von Selonda und Nireus anstehen. Selonda ist als Übernahmekandidat interessant geworden, seit der Züchter ein Jahr nach Übernahme durch die Banken wieder Umsatz- und Gewinnplus melden kann. Der Umsatz sei seit Jahresbeginn gegenüber dem Vergleichsmonat 2014 um 20% auf 110 Mio. Euro gestiegen, das EBITA stehe bei 9,5 Mio. Euro (2014: -5,9 Mio. Euro) und der Nettogewinn betrage 5 Mio. Euro (2014: -13 Mio. Euro), teilt Selonda-CEO John Andrianopoulos mit. Auch Diaz entwickele sich gut, sagt er: die Fische würden gefüttert, die Mitarbeiter pünktlich bezahlt und die Exporte liefen normal. Die Folge: die Banken suchen Investoren, um ihre eigenen Anteile wieder abzustoßen. Ein Gebilde aus Selonda, Dias und Nireus würde 60% der griechischen Produktion kontrollieren und wäre der größte Züchter von Mittelmeerfisch in ganz Europa.
Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde (FDA) hat alleine in den ersten neun Monaten diesen Jahres insgesamt 377 Sendungen mit Shrimp-Produkten aufgrund von Antibiotika-Rückständen aus dem Verkehr gezogen, meldet Fish Information & Services (FIS). Das sei eine "Rekordzahl" und mehr, als in den letzten drei Jahren zusammengenommen gestoppt wurden. Nach Mitteilung der Southern Shrimp Alliance (SSA) verweigerten die Bundesbehörden alleine aus Indien 33 Shrimpimporten die Verkehrsfähigkeitsbescheinigung - zum Vergleich: in den vorangegangenen drei Jahren waren es insgesamt 27 Sendungen. Von den im Oktober durch die FDA aufgehaltenen 112 Seafood-Sendungen wurden 17 Shrimp-Lieferungen (= 15,2%) im Zusammenhang mit nicht zugelassenen Antibiotika angehalten. Sie stammen von sechs Unternehmen aus Indien, Malaysia und China: zwei von Kay Kay Exports (Indien) wegen Nitrofuran- und Veterinärmedizin-Rückständen, eine von RDR Exports (Indien) wegen Nitrofuran, fünf von Ocean Vision Sdn. Bhd. (Malaysia) sowie zwei von Omega Frozen Seafood Sdn. Bhd. (Malaysia) jeweils aufgrund von Nitrofuran und Tiermedikamenten und schließlich aus China fünf von der Ruian Huasheng Aquatic Products Factory und zwei von der Zhousahn Yueyang Food Co. ebenfalls wegen Spuren von Tierarznei.
Im niedersächsischen Stade hat diesen Sommer ein neues Fischgeschäft eröffnet, meldet das Buchholzer Wochenblatt. "Fisch & Mee(h)r - das Fischkontor am Hafen" (Salzstr. 29) wird von Jörg Baumann betrieben, der mit seiner Familie schon seit Jahren erfolgreich das nur wenige Schritte entfernte Restaurant "Fischhus Störebeker" (Salzstr. 15) mit Pension führt. Nun hat er ein ehemaliges Restaurant gegenüber vom Stader Yachthafen zu einer Systemgastronomie mit Fischtheke umgebaut. "Wir verkaufen Fisch an Privatpersonen und Geschäftsleute, unter anderem beliefern wir mehrere Gastronomiebetriebe in Stade", sagt der Gastronom und Fischhändler. Sein Sortiment aus ganzen Fischen und Filets, Schalen- und Krustentieren erhält er sowohl vom Hamburger Fischmarkt wie auch aus dem Bremerhavener Fischereihafen. Auch Räucherfisch, Gravedlachs und Heringsmarinaden sind im Angebot. Von 11:30 bis 14:30 Uhr gibt es an einer heißen Theke in Selbstbedienung sechs täglich wechselnde Gerichte - drei mit Fisch und drei mit Fleisch. Geöffnet ist das "Fischkontor" täglich von 10:00 bis 16:00 Uhr. Mittelfristig soll das Gebäude einem Neubau weichen, in dem Baumann dann mit "einer hochmodernen Systemgastronomie und Frischfisch-Verkauf" einziehen will.
Die norwegische Mnh Holding hat 50% des isländischen Lachszüchters Ice Fish Farm gekauft, meldet das Portal IntraFish. Ice Fish Farm, gegründet vor drei Jahren, betreibt in zwei der drei Fjorde an Islands Ostküste Lachs- und Forellenzuchten. Der Züchter habe "große Wachstumspläne", an denen die Mnh Holding teilhaben möchte, heißt es in einer Pressemitteilung der Holding, die den drei norwegischen Fischfarmern Roald Dolmen (* 1964), Halle Ragnar Sivertsen (* 1958) und Hermann Øystein Dolmen (* 1950) gehört. "Islands Lachszucht-Industrie befindet sich auf einem Niveau, auf dem die Norweger vor 10 bis 15 Jahren waren", meint der Vorstandsvorsitzende Roald Dolmen, "das bedeutet große Chancen und Herausforderungen für uns, die wir uns an der Branche des Landes aktiv beteiligen wollen."