Färöer Inseln stimmen über Russland-Sanktionen ab

Das Parlament der Färöer-Inseln wird am 2. Dezember endgültig darüber entscheiden, ob das Land gegen die beiden russischen Seafood-Unternehmen Norebo JSC und Murman SeaFood, beide mit Sitz in Murmansk, Sanktionen verhängen wird, meldet das Portal IntraFish. Der Europäische Rat hatte bereits im Mai diesen Jahres erklärt, dass die beiden Fischereiunternehmen Teil einer von Russland unterstützten staatlichen Überwachungskampagne seien, die Spionage-Missionen und Sabotage an kritischer Infrastruktur, darunter auch Unterwasserkabel, durchgeführt habe. Entsprechend hatte die EU schon im Mai 2025 Sanktionen gegen beide Firmen verhängt, Norwegen und Island folgten diesem Schritt im Juli.

Am 14. August 2025 hatte dann die färingische Ministerin für ausländische Angelegenheiten, Industrie und Handel, Siri∂ Stenberg, im Parlament der Färöer-Inseln, dem Løgting, eine Gesetzesvorlage eingebracht, die ebenfalls Maßnahmen gegen Norebo und Murman SeaFood fordert. Nach einer ersten Lesung am 28. August und einer zweiten am 20. November wäre jene am 2. Dezember die letzte und entscheidende, wonach das Gesetz zum 1. Januar 2026 in Kraft treten könnte. Dem würden aber nicht automatisch Sanktionen folgen. Für den Schwarmfisch-Sektor der Färöer hätten mögliche Sanktionen weitreichende Folgen, hatten bereits im September zwei Branchenvertreter erklärt, denn: auf russische Trawler entfallen über 50 % der Heringsquote des Landes und 30 % der Quoten für Blauen Wittling und Makrele. "Sollten die Unternehmen die Quoten verlieren, bin ich nicht sicher, was mit diesem Teil der Quoten und dem Bestand passiert", meint Hanus Hansen, CEO des färingischen Fischereiunternehmens JFK.Der Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden