03.12.2025
Warnung: Engert meldet Betrugsversuche im großen Maßstab
Firmeninfos
Der Fischgroß- und -einzelhandel Engert aus Amberg (Bayern) warnt vor betrügerischen Bestellungen in seinem Namen. Dabei hätten sich wiederholt anfragende Personen bei Fischlieferanten als Einkaufsleiter der Engert GmbH ausgeben, teilt Mandy Rößler mit, Leiterin Qualitätssicherung für das alteingesessene Fischunternehmen, gegründet im Jahre 1936.
Das Tückische: Dabei verwenden die Betrüger eine ähnliche Internetdomain wie der geschädigte Fischhandel. Die Täter hätten unter der Domain "engertfeinkost.de" agiert, die sich nur durch einen fehlenden Bindestrich von der offiziellen seriösen Domain engert-feinkost.de der Engert GmbH unterscheidet. "Offizielle Anfragen von uns erhalten Lieferanten entweder personalisiert über engert-gmbh.de oder info@engert-feinkost.de", betont QS-Leiterin Rößler. Ziel des Betrugs sei die Umleitung der Ware bei Auslieferung. Am 1. Dezember sei es beinahe zu einem massiven Schaden in sechsstelliger Euro-Höhe gekommen. Die Lieferung sei jedoch aufgefallen, da dem Betrüger keine Telefonnummer des Fahrers übermittelt wurde. Damit traf die Ladung von 200-g-Lachsportionen aus Holland, insgesamt elf Tonnen, bei Nordfrost in Fürth ohne Lieferavis ein, das heißt ohne Ankündigung der Lieferung. Rößler: "Glücklicherweise geht die Ware im Wert von fast 175.000 Euro an den Produzenten zurück." Bislang hätten die seit etwa Mitte November laufenden Betrugsversuche nicht zu Warenverlusten, wohl aber zu überflüssigen Transport- und Logistikkosten in Höhe von etwa 2.000,- bis 2.500,- Euro geführt. Neben der Bestellung für Lachs seien von den Kriminellen auch Thunfisch und Tintenfisch angefragt worden. Rücksprachen der potentiellen Verkäufer mit der Engert GmbH in Amberg hätten jedoch in diesen Fällen einen Betrug verhindert.
Bereits am 12. November habe Engert Strafanzeige gestellt, so dass die betrügerische Domain wenige Tage später vom Netz genommen worden sei. Engert habe alle seine Lieferanten kontaktiert und gewarnt, außerdem mit Kreditversicherern und Speditionen gesprochen. Die ermittelnde Polizei empfahl eine möglichst breite Information der Öffentlichkeit, so dass Engert den Bundesverband Fisch und die Fachpresse informierte. Geschäftsführer Andreas Aldefeld empfiehlt aus diesem Anlass, dass Unternehmen Domainnamen, die dem eigenen stark ähnelten, selbst zu erwerben. Der Kreditversicherer Atradius Group mit Sitz in Köln biete eigens Schulungen zu dem Themenkomplex an. Aldefeld bittet: "Sollte Ihr Betrieb betroffen sein, kontaktieren Sie bitte umgehend den bearbeitenden Kriminalhauptkommissar Patrick Preiß (patrick.preiss@polizei.bayern.de) unter der Vorgangsnummer BY3101-517505-25/7."
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