20.01.2011

Kanada: Erste marine Lachszucht im geschlossenen Schwimmtank

In der kanadischen Provinz British Columbia (BC) wurde jetzt erstmals ein geschlossener Schwimmkäfig für die Lachszucht vorgestellt, der als ökologisch sinnvolle Alternative zu den traditionellen offenen Netzgehegen gilt, schreibt Fish Information & Services (FIS). In den Tanks an der kanadischen Pazifikküste, in der Middle Bay nördlich von Vancouver, soll in den Tanks Königslachs (Chinook Salmon) gezüchtet werden, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der AgriMarine Holdings und des Middle Bay Sustainable Aquaculture Institutes. Das Institut entwickelt die Tanks, finanziell von zahlreichen Körperschaften gefördert. Die Tanks sind mit frischem Meerwasser gefüllt, Sauerstoff wird ergänzend zugeführt und die Fischausscheidungen werden abgeführt. Anfang Februar soll der erste Tank installiert sein. Wenn die komplette Anlage steht, können jährlich 1.200 Tonnen Lachs produziert werden, heißt es in einem Beitrag der CBC News.

Die traditionellen Netzgehege, die bislang in der Provinz BC für die Lachszucht genutzt werden, stehen in der Kritik, weil sie Parasiten wie Lachsläuse und Krankheiten auf die Wildlachsbestände übertrügen. Das Abwasser der neuen Tanks soll direkt in „örtliche Gewässer“ gelangen, statt mit den Gezeiten weitergetragen zu werden. Ein Zusammenschluss mehrerer Umweltschutzorganisationen, die Coastal Alliance for Aquaculture Reform, lobte das System als „entscheidenden Meilenstein beim Wechsel zu nachhaltigeren Methoden der Lachszucht“. In der Vergangenheit von AgriMarine durchgeführte Versuche mit landgestützten Tanks hatten sich als zu teuer erwiesen. Die neue Technik hingegen sei wettbewerbsfähig, meint Unternehmenssprecher Travis Schneider. So sei die Lebensdauer der Schwimmtanks größer als die von Netzgehegen und die Fütterung sei billiger und effizienter. Die Einsparung bei den Fütterungskosten würde die zusätzlichen Kosten, die durch Pumpen und Sauerstoffzufuhr entstünden, ausgleichen. „Den Gewinn für die Umwelt gibt es quasi drauf zu“, sagte Schneider. Und eventuell könne der Einzelhandel für diesen „Öko-Lachs“ einen Aufschlag kassieren.
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