26.07.2011

Dänemark: Erste Lachszucht in landgestützten Tanks

Eine dänische Investorengruppe will in Kreislaufanlagen Atlantischen Lachs züchten. Das Produkt soll als „weltweit umweltfreundlichster Lachs“ auf heimischen und ausländischen Nischenmärkten angeboten werden, schreibt das dänische Dagbladet. Langsand Laks hat am 20. Juli seine Produktion in Hvide Sande, gut 75 Kilometer nördlich von Esbjerg, am Ringköbing Fjord aufgenommen. Vor sechs Tagen wurde aus Island erstmals Lachsrogen angeliefert, meldet das Portal IntraFish. Der erste Lachs soll Anfang 2013 erhältlich sein, kündigte Projektleiter Thue Holm an. Der Biologe ist der geistige Vater des Unternehmens, das die Anlagen einer noch bestehenden Aalzucht und einer aufgegebenen Forellenzucht nutzt. Zunächst sei eine Produktionsmenge von 1.000 Tonnen anvisiert, langfristig hoffe man jedoch, die vierfache Menge ernten zu können. „Angesichts des volatilen Lachsmarktes meinen wir, dass das Projekt die richtige Größenordnung besitzt,“ urteilt Holm. Auch die Farm soll mitwachsen und im Endstadium eine Fläche von 6.000 Quadratmetern besitzen, auf der Tanks von jeweils 1.000 Kubikmetern Inhalt stehen.

Die Investitionskosten belaufen sich auf 6,7 Mio. Euro (50 Mio. DKK), von denen 1,5 Mio. Euro (11 Mio. DKK) als Kredite von der EU und dänischen Institutionen stammten. Hauptgeldgeber sind eine Handvoll Investoren, darunter Polar Salmon, dänisches Fischereiunternehmen und Lachsverarbeiter, und die dänische Forellenzüchter-Gruppe Aqua-Pri, die bereits Kreislauftechnologie einsetzt. Investor Atlantic Sapphire, ein Unternehmen der Villa Organic-Gründer Johan Andreassen und Björn-Vegard Lovik, will das Langsand Laks-Konzept in den USA in dreifacher Größe umsetzen. Außerdem beteiligt sind der Geschäftsführer von Langsand Laks, der frührere Forellen- und Aalzüchter Preben Kristensen, Projektkoordinator Thue Holm, die Stensgaard Holding als Eigentümer des Aquakulturtechnik-Herstellers Billund Aquakultur Service und schließlich Sohn Invest, eine Investment-Holding, die vier Fischern gehört.

Um den „umweltfreundlichsten Lachs der Welt“ zu züchten, hofft Langsand ohne den Einsatz von Antibiotika auszukommen. Die Hoffnung gründet auf die Erwartung, dass die Kreislauftechnologie die Entstehung von Krankheiten verhindern könne. Außerdem sollen nur 15 Prozent jener Nährstofffracht an die Umwelt abgegeben werden, die bei einer konventionellen Fischzucht üblich ist - eventuell sogar noch weniger, kündigt Langsand an. Schließlich soll der Lachs mit Hilfe eines eigens entwickelten Futters einen besonders hohen Gehalt an Omega 3-Fettsäuren enthalten: „Gegen den Trend in der Aquakultur wollen wir ein Futter mit hohem Fischmehlanteil einsetzen.“ Dabei sollen Mehle aus Abschnitten und zertifizierte Mehle verwendet werden ohne genetisch modifizierte Inhaltsstoffe.
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