15.01.2015

Thailand: Strafgefangene ersetzen Migranten auf Fangschiffen

Thailands Militärregierung will in Zukunft Gefängnisinsassen auf seinen Fischereifangschiffen einsetzen, um den Arbeitskräftemangel in der Branche zu beheben. Im Rahmen eines Pilotprojekts sollen zunächst 173 Häftlinge aus einer Strafanstalt der Provinz Samut Sakhon westlich von Bangkok auf den Schiffen eingesetzt werden, teilte Thailands Arbeitsminister Surasak Karnjanarat mit, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters. Dabei handele es sich um Verurteilte, die weniger als ein Jahr Reststrafe zu verbüßen haben. „Wir haben festgestellt, dass ehemalige Gefangene in Thailand ungerne beschäftigt werden, so dass wir nun ein Mittel gefunden haben, ihnen zu helfen“, begründete Karnjanarat das neue Programm. Insgesamt könnten 2.830 männliche Insassen der Haftanstalt in Samut Sakhon an der Maßnahme teilnehmen. Nach Angaben des Ministers müssten die Sträflinge einwilligen, in der Fischerei zu arbeiten. Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) weltweit halten die Pläne für verfehlt und warnen vor negativen wirtschaftlichen und politischen Folgen für Thailand. 45 NGOs, darunter die nationalen Gewerkschaften der USA, Großbritanniens und Australiens, unterzeichneten ein entsprechendes Schreiben an Thailands Premierminister Prayut Chan-o-cha.

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