18.10.2016

Bremerhaven: Staatsanwaltschaft ermittelt in Asbest-Fall bei der FBG

Beim Abriss der ehemaligen Nordsee-Verwaltung in der Bremerhavener Klußmannstraße sind rund 50 Mitarbeiter der Fischereihafen-Betriebsgesellschaft (FBG) teils über Monate einer Asbestbelastung ausgesetzt gewesen, meldete Radio Bremen. Dabei habe dem Unternehmen schon mehrere Monate vor Beginn der Abrissarbeiten ein Gutachten vorgelegen, das die Kontaminierung des Gebäudes mit Asbest und sogenannten künstlichen Mineralfasern (KMF) festgestellt hatte. Als die Bauarbeiten am 4. Januar 2016 begannen, sei jedoch von Gutachten und Schadstoffen keine Rede mehr gewesen.

„Solche Gutachten fordern wir an, um einen Überblick über Baukosten und Bauzeiten zu bekommen,“ teilte FBG-Geschäftsführerin Petra Neykov dem Sender mit, „damals war noch nicht klar, ob überhaupt eigene Mitarbeiter an der Sanierung mitwirken.“ Gegen einen Mitarbeiter sei inzwischen eine Abmahnung ausgesprochen worden. Insgesamt seien rund 50 Mitarbeiter betroffen, die teils nur „20 Minuten, andere erheblich länger“ der Belastung ausgesetzt gewesen seien, unter ihnen auch sechs Azubis. „Für Asbest gibt es keinen Grenzwert“, betonte Betriebsrat Sascha Kuntzmann. Die Betroffenen wurden medizinisch untersucht und müssen sich ihr Leben lang alle drei Jahre untersuchen lassen. Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, um zu klären, wer bei der FBG Verantwortung für den Vorfall trägt. Die FBG wolle als Konsequenz aus der Affäre keine Abrissarbeiten mehr mit eigenen Mitarbeitern durchführen, teilte Petra Neykov mit.

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