26.04.2019

Nordseekrabben: Überangebot führt zu Preisrückgang

Die Krabbenfischer an der niedersächsischen Küste müssen eine Zwangspause einlegen, weil Großhändler ihnen ihre Fänge derzeit nicht abnehmen, schreibt das Hamburger Abendblatt. Der Grund: ein momentanes Überangebot an Nordseekrabben. Denn während in den Jahren 2016 und 2017 nur 6.000 und 7.000 t Krabben angelandet wurden, waren es im vergangenen Jahr insgesamt 16.000 t. Entsprechend sind die Kühlhäuser noch immer voll und die Händler wollen zunächst ihre Lagerbestände abbauen. "Das ist wie ein Fangverbot", sagt Dirk Sander aus Neßmersiel im Landkreis Aurich, Sprecher der größten Erzeugergemeinschaft der deutschen Krabbenfischer. "Ein Abnehmer will neun Wochen keine neue Ware, ein anderer sechs Wochen", zitiert die Zeitung Sander, "der Ausfall könnte manchen Krabbenfischer in finanzielle Not bringen."

Philipp Oberdörffer, Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft, erklärt, der über zwei Jahre ausgetrocknete Markt sei auf das große Angebot des Jahres 2018 nicht eingestellt gewesen. Entsprechend erhalten die Krabbenfischer, die 2016 und 2017 noch einen mittleren Preis von 8,- Euro/kg erzielten, 2018 im Schnitt nur noch 4,- Euro/kg. "Derzeit schwankt er zwischen 2,85 und 2,90 Euro/kg", meint Oberdörffer. Die Fischrestaurant-Kette Gosch nutze die niedrigen Preise für gezielte Aktionen, teilt Rüdiger Brochonski mit, der alle Lizenzgeschäfte und Fischlokale von Gosch auf Sylt leitet. Doch nicht überall seien die Preise gesunken, schreibt das Abendblatt mit Blick auf die Landungsbrücken: "An der 'Brücke 10' kostete das Krabbenbrötchen am Donnerstag immer noch zehn Euro - wenn auch üppig belegt, wie es hieß."

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