10.07.2020

Dänemark: Millionenklage gegen "Dänemarks reichsten Fischer"

Die norwegische Staatsanwaltschaft hat Ende Juni Klage gegen den dänischen Fischer Henning Kjeldsen erhoben, meldet Dänemarks öffentlich-rechtlicher Sender Danmarks Radio (DR). Kjelsden soll über mehrere von Strohmännern geführte Unternehmens widerrechtlich Fangquoten erhalten haben. Dadurch soll er Gewinne in Höhe von 231,9 Mio. DKK, rund 31,1 Mio. Euro, erwirtschaftet haben, die der Ermittler, der Staatsanwalt für Sonderwirtschaft und internationale Kriminalität (SØIK), abschöpfen will. Außerdem soll Kjeldsen das Recht aberkannt werden, weiterhin kommerziell fischen zu dürfen. Neben ihm sind neun weitere Personen angeklagt, darunter ein Anwalt und ein Wirtschaftsprüfer. Die Untersuchungen gegen Henning Kjeldsen waren bereits im Jahre 2017 eingeleitet worden, nachdem die nationale dänische Prüfbehörde Rigsrevisionen einen kritischen Bericht zur Quotenverteilung in der dänischen Fischerei vorgelegt hatte. Kjeldsen ist Eigentümer des größten dänischen Fangschiffs, der 86,5 Meter langen, in Skagen beheimateten "S349 Gitte Henning", die bis zu 3.500 t Fisch fangen kann. Die Betreibergesellschaft erwirtschaftete 2019 einen Gewinn von knapp 130 Mio. DKK - etwa 17,4 Mio. Euro. Das Unternehmen verfügt nach Angaben des DR über ein Eigenkapital von 624 Mio. DKK, rund 84 Mio. Euro. Kjeldsen selbst wurde aufgrund seines Vermögens, das die dänische Tageszeitung Berlingske auf 1,6 Mrd. DKK, rund 215 Mio. Euro schätzt, wiederholt als "der reichste Fischer Dänemarks" bezeichnet.

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