26.03.2020

Direktvermarktung: Bodenseefischer stellt Frische-Automat auf

Die Bodenseefischerei Knoblauch hat in Unteruhldingen einen Frische-Automaten aufgestellt, meldet der Südkurier. Der Automat für die Direktvermarktung regionaler Lebensmittel sei schon vor der Corona-Krise geplant gewesen, werde aber jetzt intensiv genutzt, sagt Stefan Knoblauch, der gemeinsam mit seiner Frau die Bodenseefischerei Stefan & Heidi Knoblauch betreibt: "Wir mussten einfach etwas tun." Das Ehepaar reagiert damit auch auf die Schließung des letzten Lebensmitteleinzelhandelsgeschäfts in Unteruhldingen im vergangenen Jahr. Gerade für ältere Menschen sei die Entfernung ins benachbarte Oberuhldingen zu weit. Für die Bestückung des neuen Automaten-Hauses mit regionalen Produkten haben die Fischer mehrere Betriebe aus der näheren Umgebung gewinnen können: die Metzgerei Kutter aus Bermatingen liefert Fleisch- und Wurstwaren vorwiegend aus eigener Produktion, die Hofkäserei Maucher aus Oberreute im Allgäu Berg- und Almwiesenkäse und der Obsthof Steffelin aus Ittendorf Bodenseeäpfel, Eier und hausgemachtes Holzofenbrot aus dem eigenen Hofladen. Der Kartoffelhof Frick aus Kleinstadelhofen und die Mosterei Widemann aus Ahausen - sie produziert Apfel-Kirsch-Saft aus reinem Bodenseeobst - sind weitere Partner. Fehlen dürfen natürlich nicht frischer Fisch und Fischprodukte aus der Knoblauch'schen Fischtheke in Uhldingen. Brot und Fisch werden täglich neu bestückt. Der Kauf ist mit Bargeld oder Geldkarte möglich.
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26.03.2020

Gronau: "Neue Meere" nimmt Garnelen-Zucht in Betrieb

Das Start-up Neue Meere nimmt heute in Niedersachsen seine erste Kreislaufanlage für die Shrimpzucht in Betrieb - "Garnele 1". "Am Standort Gronau (Leine) werden ab diesem Jahr Garnelen aufgezogen und dann deutschlandweit an Restaurants, Caterer sowie Privathaushalte verkauft", teilt Neue Meere mit. Die Kreislaufanlage war bereits im November 2019 beim Nachhaltigkeitswettbewerb von KfW-Bank und DZ Bank als "bestes Finanzierungsvorhaben 2018" in der Kategorie Agrar- und Nahrungsmittelwirtschaft mit einem 1. Preis ausgezeichnet worden. Nach einer 12-monatigen Bauphase waren die sechs Becken bereits seit dem 26. Februar 2020 mit Wasser in Trinkwasserqualität befüllt worden, anschließend wurden Blockheizkraftwerke in Betrieb genommen, die eine autarke Energieversorgung der Garnelenzucht sicherstellen. Heute werden die Kreislaufpumpen der Salzwasseranlage angeworfen. Das Projekt Garnele 1 wurde aus Fördermitteln des Niedersächsischen Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sowie der Landwirtschaftskammer Niedersachsen unterstützt. Das angesichts aktueller Einschränkungen heute nicht durchgeführte feierliche Rahmenprogramm solle zu gegebener Zeit nachgeholt werden, versprechen die vier Gesellschafter Tarek Hermes (Geschäftsführer), Max Hoersen (Betriebsleitung), Ludwig von Brockhausen (Finanzen und Vertrieb) und Philipp Hermes (Strategie und Planung).
26.03.2020

Österreich: Kurzarbeit für 1.680 Transgourmet-Beschäftigte

Transgourmet Österreich, Marktführer im Gastronomie-Großhandel des Landes, hat diesen Montag 1.680 seiner insgesamt 1.800 Mitarbeiter für vorerst drei Monate in die Kurzarbeit geschickt, meldet der Österreichische Wirtschaftsverlag. "Unsere stärksten Kundenzielgruppen Restaurants, Gasthäuser und Hotels fallen zur Gänze aus", erklärten die Transgourmet-Geschäftsführer Manfred Hayböck und Thomas Panholzer. Transgourmet Österreich rechne mit bis zu 70 Prozent Umsatzeinbußen - und das nicht nur kurzfristig. Panholzer gehe davon aus, "dass sich die Situation erst im Sommer wieder entspannen wird."
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25.03.2020

Wochenmärkte: Keine bundeseinheitliche Regelung

Viele Wochenmärkte haben im Zuge der Corona-Pandemie eine höhere Besucherfrequenz gemeldet, andernorts sind die Märkte inzwischen untersagt. Noch vor vier Tagen meldete der Norddeutsche Rundfunk, manche Wochenmarkt-Beschicker verzeichneten bis zu 40 Prozent mehr Kunden. Vielen Menschen hoffen gerade, dass die Ansteckungsgefahr beim Einkauf im Freien geringer sei. Offenbar in den meisten Städten bleiben die Märkte geöffnet, weil sie der Grundversorgung der Bevölkerung dienen - allerdings mit eingeschränktem Warenangebot: dort wird es in den kommenden Wochen nur Lebensmittel und Blumen geben. Um die notwendigen Vorkehrungen für Sicherheit und Gesundheit einhalten zu können, werden die Marktstände weiter auseinandergezogen. Vor jedem Stand soll die Möglichkeit bestehen, Schlangen mit dem notwendigen Sicherheitsabstand zwischen den Wartenden zu bilden. In Sachsen hingegen wurden die Wochenmärkte beispielsweise in Leipzig, Chemnitz oder Freiberg untersagt, weil die Ausnahmegenehmigung für diese Märkte vom Freistaat aufgehoben worden sein soll. Im Landkreis Südliche Weinstraße (Rheinland-Pfalz) wiederum, wo ebenso wie im Freistaat Sachsen eine begrenzte Ausgangssperre gelte, sind die Wochenmärkte von der Sperre ausgenommen, schreibt das Wochenblatt aus Ludwigshafen.
25.03.2020

Außer-Haus-Verzehr: Sushi-Lieferdienst gefragt

Der Lieferservice-Marktführer Lieferando spürt durch die Coronakrise einen deutlichen Zulauf an Restaurants, die ihr Essen auf der Plattform anbieten wollen, meldet das Portal Business Insider. Gleichzeitig würden aber auch viele Restaurants der Plattform den Betrieb wegen der Pandemie einstellen, teilte eine Sprecherin mit. Um die Ansteckungsgefahr für seine Mitarbeiter zu minimieren, hat der Konzern bereits Mitte März auf kontaktlose Lieferung umgestellt: Die Boten sind angewiesen, die Bestellungen nach dem Klingeln vor der Tür abzustellen und von der Tür zurückzutreten. Deutschlands größter Pizzalieferservice Domino's konnte nach eigenen Angaben bislang nicht bestätigen, dass jene Kunden, die nun nicht mehr in die Restaurants gehen, auf Lieferessen umsteigen: "Aktuell verzeichnen wir keine signifikanten Änderungen im Bestellaufkommen." Heute wiederum meldet das Hamburger Abendblatt, dass Domino's die Belegschaft seiner 40 Läden in der Hansestadt inzwischen aufstocke. Eine steigende Nachfrage meldet auch Jessica Blumenau, Inhaberin des Sushi-Bringdienstes Sushi For Friends, die im Abendblatt zitiert wird: "Wir sind in den letzten Tagen immer wieder mit Bestellungen überrannt worden." Auch sie habe ihr Personal deshalb ergänzt.
25.03.2020

München: "Die fünf besten Anlaufstellen für Poké Bowls"

Das österreichische Wein- und Gourmetmagazin Falstaff hat Ende Februar "die fünf besten Münchner Anlaufstellen für Poké-Bowls" vorgestellt. Diese fünf Anbieter unterhalten in der bayerischen Hauptstadt zusammen zwei Dutzend Outlets, in denen es das aus Hawaii inspirierte Trendgericht gibt. Als Vorreiter in Sachen Poké Bowls gelte "Aloha Poké", die inzwischen in mehreren deutschen Städten Stores haben, darunter zwei in der Isarmetropole. Die Bowls in den beiden Filialen in der Maxvorstädter Türkenstraße und im neu entstandenen Werksviertel kosten zwischen 9,40 Euro (regular) und 12,40 Euro (large) und können mit Ahi-Tuna, Lachs, Shrimps, frischen Früchten, hausgemachten Saucen und unterschiedlichsten Toppings bestellt werden. Der verwendete Fisch sei zu 100 Prozent nachhaltig gezüchtet oder gefangen und stamme ausschließlich von zertifizierten Partnern.
25.03.2020

Niederlande: Internationalität der Besatzungen ein Risikofaktor in Corona-Zeiten

Nach viel schlechtem Wetter in den vergangenen Monaten ist die holländische Trawlerflotte jetzt wieder mehrheitlich auf See, melden die Visserij Nieuws. Zielarten sind Blauer Wittling, Makrele und Stöcker. So fischen beispielsweise drei Schiffe von Parlevliet & Van der Plas - die GDY 151 "Annelies Ilena", die ROS 171 "Maartje Theadora" und die ROS 785 "Helen Mary", aktuell westlich von Irland auf Blauen Wittling. Unsicherheit bringen die ausländischen Besatzungsmitglieder mit, die etwa aus Polen und Litauen stammen: die durch die Corona-Pandemie bedingten Reisebeschränkungen könnten verhindern, dass sie rechtzeitig zu ihren Trawlern gelangen. Denn "die Zeit, in der es nur Katwijker und Scheveninger sowie einige 'Fremde' in der Tiefkühltrawlerflotte gab, ist lange vorbei", schreiben die Visserij Nieuws.
24.03.2020

Irland: Fischer hindern ausländische Trawler an der Anlandung

Irische Fischer haben gestern ausländische Fangschiffe im Hafen von Dingle (County Kerry) daran gehindert, ihre Fänge dort anzulanden, meldet die britische Tageszeitung The Sun. Die Fischer aus Dingle begründeten die Blockade der Pier damit, dass die Besatzungen der spanischen und französischen Trawler andernfalls ohne jede Gesundheitskontrolle die irischen Ortschaften betreten würden und keiner Quarantäne unterlägen. Sie betonten, dass ihre Aktion nicht durch fischereiliche Belange motiviert sei. Die irischen Trawler liegen aufgrund der Corona-Pandemie seit vergangenem Sonntag bis auf weiteres in den Häfen. An diesem Tag verschenkten die Fischer ihre Fänge im Wert von mehreren tausend Euro an die Einheimischen. An die irische Regierung und den Fischereiminister des Landes gerichtet forderten die Fischer, "sich dieser gefährlichen Situation anzunehmen und Vorschriften zu erlassen, die eine Anlandung in unseren Häfen und die Besuche unserer Orte für die Dauer der Krise verbieten". Dabei haben sie die Unterstützung der örtlichen Gemeinden. Es wird damit gerechnet, dass derartige Aktionen auch in anderen Häfen entlang der irischen Küste stattfinden werden.
24.03.2020

Coronavirus: Ministerium warnt vor Nahrungsergänzung mit falschen Angaben

Immer mehr Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln suggerieren und werben damit, dass mit einer Einnahme ihrer Mittel eine Infektion mit dem COVID-19 (Coronavirus) vorgebeugt werden könne. Hiervor warnt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die Verbraucherinnen und Verbraucher ausdrücklich: sie würden durch solche Aussagen in die Irre geführt und getäuscht. Das Ministerium stellt klar: es gibt kein Nahrungsergänzungsmittel, das eine Infektion mit dem Virus verhindern kann. Nahrungsergänzungsmittel dienen nicht der Vorbeugung oder Behandlung von Erkrankungen. Eine gesundheitsbezogene Werbung wie "schützt vor Viren" ist verboten. Zudem gebe es keine wissenschaftlichen Studien, die eine Wirksamkeit von bestimmten Pflanzen, Vitaminen oder Mineralstoffen gegen COVID-19 bewiesen. IntraFish zitiert unabhängig von der BMEL-Meldung eine Mitteilung der "Global Organization of EPA and DHA Omega-3s" (GOED), die betont, dass es keine wissenschaftlichen Belege dafür gebe, dass der Verzehr von Produkten, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind, die Immunität gegen das Coronavirus fördere.
24.03.2020

Royal Greenland: "Seafood wird weiterhin seinen Weg auf die Teller finden"

Optimistisch äußert sich der Geschäftsführer von Royal Greenland, Grönlands führendem Shrimp- und Weißfisch-Verarbeiter, Mikael Thinghuus, schreibt IntraFish. Der CEO gehe zwar davon aus, dass es aufgrund der Corona-Pandemie insbesondere für den Foodservice-Sektor erhebliche Verwerfungen geben werde, doch insgesamt stehe die Fischwirtschaft besser da als andere Industrien, denn: "Letztendlich essen wir Menschen dieselbe Menge Nahrung." Seafood-Produkte werden ihren Weg über den Lebensmitteleinzelhandel in Europa, Asien und den USA finden, wenn vermutlich auch in einer geographisch neuen Mischung, mit einigen Verzögerungen und zu anderen Preisen. Royal Greenland habe derweil vor allem Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um die eigene Fischerei und die Produktionsabteilungen vor dem Virus zu schützen. Die Beschäftigen dürfen nicht mehr reisen, Besuche in den Fabriken sind untersagt und die Belegschaft arbeitet in Wechselschichten, um im Falle eines Nachweises des COVID-19-Erregers bei einem Beschäftigten eine Ersatzmannschaft zu haben. Was das China-Geschäft anbelangt, konnte Thinghuus keine aktuellen Erkenntnisse präsentieren: die Tiefkühlhäuser seien weiterhin voll und es sei zu früh zu urteilen, ob die Nachfrage in China aktuell wieder anziehe. Vor der Krise hatte Royal Greenland große Nachfrage aus China gemeldet, die Verkäufe dorthin hätten die 100 Mio. Euro-Schwelle überschritten.
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