Chinas größter Shrimp-Verarbeiter, Zhanjiang Guolian Aquatic Products, hat im Süden Chinas einen Betrieb eröffnet, den Geschäftsführer Li Zhong als den "am höchsten automatisierten der Welt" bezeichnet. In der Fabrik in Zhanjiang (Provinz Guangdong) können täglich bis zu 100 t Rohware verarbeitet werden, darunter Shrimps aus chinesischer Zucht, aber auch Importware aus Südostasien, Indien, dem Mittleren Osten, Südamerika und Kanada. Die Produktion sei zu 70% automatisiert, zum Teil auch die maschinelle Schälung von Shrimps. Beliefert werden aus Zhanjiang LEH-Filialisten in China wie die Yonghui Superstores, Hema, eine Tochter der Alibaba-Gruppe, sowie Foodservice-Unternehmen.
Während Fischereiverbände nach den angekündigten Quotenkürzungen für die Ostsee mit zahlreichen Betriebsaufgaben rechnen, äußern sich Umweltschützer "weitgehend enttäuscht", schreibt Greenpeace. So halte die Umweltorganisation WWF die Kürzung der Heringsfangmenge 2020 um 65% und die für den Dorsch um 60% für nicht hinreichend. Die wesentlichen Fischbestände in der Ostsee würden stärker befischt als wissenschaftlich empfohlen. Deshalb sei beim Hering ein Fangstopp notwendig und beim westlichen Dorsch fordert der WWF eine Kürzung der Quote um 68%. Für den Dorsch in der östlichen Ostsee verlangt die Meeresschutzorganisation Oceana sogar ein Fangverbot. Die Fischereiverbände sehen sich derweil schwer getroffen. Benjamin Schmöde, stellvertretender Landesvorsitzender des Fischereiverbands Schleswig-Holstein, befürchte, dass die neuen Quoten bis zu 20 Fischereibetriebe zum Aufgeben zwingen könnten. Der Landesverband der Kutter- und Küstenfischer Mecklenburg-Vorpommern schätzt, dass bereits 2020 zehn bis 15 Betriebe die Fischerei einstellen werden. Die verbliebenen Betriebe werden u.a. mit Maßnahmen der Diversifizierung um ihr wirtschaftliches Überleben kämpfen.
Eine brasilianische Gastwissenschaftlerin am Deutschen Schifffahrtsmuseum (DSM)/Leibniz-Institut für Maritime Geschichte in Bremerhaven will einen Film über die örtliche Fischindustrie drehen und sucht dafür StatistInnen, teilt das DSM mit. Erica de Abreu Gonçalves hat für die Dauer von vier Monaten ein Büro im Bremerhavener Fischereihafen bezogen. Abreu Gonçalves stammt selbst aus einer Familie, die zum Großteil von der Fischerei lebt, und hat sechs Jahre in der Verwaltung des Gewerbes gearbeitet. Auch ihre Heimatstadt Florianópolis, Hauptstadt des südbrasilianischen Bundesstaats Santa Catarina, liegt am Meer und ist maritim ausgerichtet. 2014 machte die heute 33-Jährige in Paris ihren Master in Kultur- und Sozialwissenschaften, von 2016/17 arbeitete sie als Kuratorin im Historischen Museum in Frankfurt am Main. Jetzt sucht sie für einen Film über Fischerei und Fischverarbeitung in Bremerhaven und der Region Frauen und Männer, die in dem Gewerbe arbeiten, gearbeitet haben oder deren Familien mit der Fischerei verbunden sind. Bei gemeinsamen Treffen sollen die Grundlagen für den Film geschaffen werden. Interessierte können sich bei Erica de Abreu Gonçalves per Email melden: e.abreu@dsm.museum
Ende September sind in Thailand zehn der weltweit größten Seafood-Unternehmen im Rahmen der Initiative SeaBOS zu ihrem Jahrestreffen zusammengekommen, um drängende globale Probleme der Branche anzugehen, meldet das Portal Seafoodsource. SeaBOS - das Kürzel für Seafood Business for Ocean Stewardship - ist eine 2016 offiziell gegründete Partnerschaft von zehn führenden Produzenten und zahlreichen Wissenschaftlern. Mitglieder sind unter anderem Thai Union, Dongwon Industries, Maruha Nichiro Corporation, Nippon Suisan Kaisha (Nissui), Mowi, Cermaq, Skretting und Cargill Aqua Nutrition, außerdem Wissenschaftler des Stockholm Resilience Centre der Stockholmer Universität und der Royal Academy of Sciences in Schweden. Die als Dialog zwischen Wissenschaftlern und Wirtschaftsführern begonnene Initiative hatte 2017 einen Zehn-Punkte-Plan zum "Ocean Stewardship", das heiß für eine "Verantwortung für die Meere" verabschiedet.
Der EU-Ministerrat hat beschlossen, die Fangquoten für die Ostseefischerei für das kommende Jahr drastisch zu reduzieren. So werden die zulässigen Fangmengen 2020 für Dorsch in der westlichen Ostsee um 68% gekürzt, in der östlichen Ostsee sogar um 92%. Ähnlich dramatisch werden die Fangmöglichkeiten für den Hering beschränkt: um 65% in der westlichen Ostsee und noch um 10% im zentralen Bereich des Meeres. Auch die TACs für die Scholle (-32%) und für Sprotte (-22%) sollen heruntergefahren werden. "Jeder Arbeitnehmer kann sich vorstellen, was es für ihn bedeuten würde, wenn man ihm 60% des Einkommens nimmt", zitiert der Verband der deutschen Kutter- und Küstenfischer (VDKK) einen betroffenen Kapitän. Die einzelnen Betriebe stehen jetzt vor schweren Entscheidungen. Einige größere Schleppnetzfahrzeuge werden mit den geringen Quoten keine Perspektive mehr haben und ausscheiden. Andere werden versuchen, das Jahr 2020 irgendwie zu überleben, weil sie für 2021 mit höheren Quoten rechnen. Heute beraten Regierungsvertreter über Hilfsmaßnahmen, die einen sozialverträglichen Ausstieg ermöglichen sollen. So hoffen die Betroffenen auf eine Abwrackprämie, die wenigstens den Wertverlust des Fischereifahrzeugs ausgleichen und einen Rest Alterssicherung ermöglichen könnte.
Großbritanniens Fischer waren und sind ganz überwiegend Befürworter des Brexits. Doch jetzt warnen insbesondere jene unter ihnen, die lebendfrische Meeresfrüchte exportieren, vor einem No-Deal-Brexit am 31. Oktober, schreibt die schottische regionale Tageszeitung The Press and Journal. Denn die Logistikkette für die Hummer und Krebse von der schottischen Westküste nach Boulogne-sur-Mer und von dort in weitere acht Länder muss wie am Schnürchen laufen. Diese Reibungslosigkeit sei jedoch in Gefahr, wenn nach einem ungeregelten EU-Austritt Großbritanniens an der Grenze zu wenig Lebensmittelkontrolleure und Veterinäre arbeiten. "Für unsere lebenden Produkte benötigen wir Dokumentationen zum Fang, zur Gesundheit, Zoll, Rechnungen und Zolltarife - und zwar für jede einzelne Ladung von jedem Boot. Wir reden von fünf Dokumenten", sagte Alistair Sinclair, Sprecher der Scottish Creel Fishermen's Federation, bei der Anhörung vor einem regionalen Wirtschaftsausschuss. Funktioniert das fragile Logistiksystem nicht, sind Arbeitsplätze an Schottlands Westküste gefährdet.
Die Alaska Fisheries Development Foundation (AFDF) ist neuer Auftraggeber für die MSC-Zertifizierung der Alaska Wildlachs-Fischerei, meldet das Portal IntraFish. Die AFDF hat die Klientenschaft von der Pacific Seafood Processors Association (PSPA) übernommen, die wiederum 2015 das Nachhaltigkeitszertifikat von der Alaska Salmon Processors Association (ASPA) geerbt hatte. Damit ist die MSC-Zertifizierung für den Alaska-Wildlachs, die die Fischerei erstmals im Jahre 2000 erhalten hatte, jetzt bis zum 11. November 2023 gültig. Die AFDF ist außerdem MSC-Klient für die Zertifizierung der Fischerei auf Pazifischen Kabeljau sowie für die Zertifizierung sowohl des Pazifischen Kabeljaus als auch des Alaska-Wildlachses nach dem Responsible Fisheries Management (RFM)-Programm.
Das Technologie-Transfer-Zentrum (ttz) Bremerhaven veranstaltet am 21. und 22. November in Bremerhaven die Konferenz 'Focus Fish'. Die zweitägige Veranstaltung bietet unter anderem folgende Themen:
Die landwirtschaftliche Fischzucht in der Schweiz hat einen Rückschlag erlitten. Der Anlagenbauer und Fischverarbeiter Heinz Buri hat bereits in der ersten Jahreshälfte 2019 Insolvenz wegen Überschuldung angemeldet, wie die Solothurner Zeitung meldet. Buri hatte mit seinen Firmen Aquafarming XMV und Highfisch, beide ansässig in Mühledorf (Kanton Bern), Landwirte bedient, die Fisch züchten wollten. Mit dem erstgenannten Unternehmen baute er Fischzuchtanlagen, während das zweite die produzierten Fische abnahm, ausnahm, veredelte und an Restaurants, Verbraucher und Märkte verkaufte. "Der Schaden, den Heinz Buri angerichtet hat, ist für die Landwirte, die seine Anlagen installierten, beträchlich", schreibt die Zeitung mit Verweis auf die "BauernZeitung". Dieser gegenüber hatte Buri erklärt, dass sechs Anlagen im Bau oder bereits in Betrieb seien, während vier bis fünf weitere Landwirte eine Bewilligung für den Bau besäßen.
Der isländische Grund- und Schwarmfisch-Produzent HB Grandi heißt seit Ende August Brim. Den Namen hat HB Grandi von Útger∂arfélagi Reykjavíkur (UR) übernommen, die bis 2018 unter Brim Seafood firmierten und deren asiatische Verkaufsunternehmen HB Grandi gekauft hat, schreiben die Undercurrent News. Dabei handele es sich um Verkaufsfirmen, die UR 2015 von der Icelandic-Gruppe übernommen hatte: Icelandic Japan, Icelandic China und Icelandic Hong Kong. Im Gegenzug erhalte UR, die bislang einen Anteil von 34% an HB Grandi hielten, weitere Unternehmensanteile, womit der UR-Anteil nach Abschluss des Geschäfts auf 42,31% steige. HB Grandi trug seinen Namen seit 15 Jahren, als die Unternehmen Haraldur Bö∂varsson und Grandi fusionierten. Grandi wiederum war nach Angaben der Undercurrent News aus einem Zusammenschluss von Isbjarnar und Baejarutgerdur Reykjavíkur entstanden. "Die Veränderungen in diesem Jahr betonen die gewachsene Bedeutung von Marketing und Verkauf", teilte HB Grandi mit. Die Marke Brim Seafood mit ihrem Logo aus drei Wellen, die einen Fisch formen, sei international bekannt und werde auch von der neuen "Brim" weiter verwendet werden.