Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat für Dioxine und dioxinähnliche PCB eine neue tolerierbare Aufnahmemenge festgelegt. Basis war die erste umfassende Bewertung dieser Umweltschadstoffe, die in geringen Mengen in Lebens- und Futtermitteln vorkommen, durch das Expertengremium für Kontaminanten in der Lebensmittelkette (CONTAM). "Das Gremium hat für Dioxine und dioxinähnliche PCB in Lebensmitteln eine neue tolerierbare wöchentliche Aufnahmemenge (Tolerable Weekly Intake - TWI) von 2 Pikogramm pro Kilogramm Körpergewicht bestimmt", teilte Dr. Ron Hoogenboom, Mitglied des CONTAM-Gremiums und Vorsitzender der für Dioxine zuständigen Arbeitsgruppe, mit. Der neue TWI-Wert ist siebenmal niedriger als die vom ehemaligen Wissenschaftlichen Lebensmittelausschuss der Europäischen Kommission im Jahre 2001 festgelegte tolerierbare Aufnahmemenge. Bei den meisten Altersgruppen in europäischen Ländern erfolgt die durchschnittliche ernährungsbedingte Exposition hauptsächlich über Fisch (insbesondere fettreiche Fischsorten), Käse und Fleisch. Jetzt wollen EU-Kommission und EU-Mitgliedsstaaten über das Risikomanagement auf Basis der neuen EFSA-Empfehlung diskutieren.
Bremens Wirtschaftssenator Martin Günthner hat am vergangenen Mittwoch das neue Fischumschlagzentrum der Nordwest Logistik & Spedition besucht, das noch vor Ende des Jahres fertiggestellt werden soll. Dort sollen täglich bis zu 80 Tonnen Frischfisch umgeschlagen werden. Mit Investitionen in Höhe von rund 5 Mio. Euro wurde der Standort für Entwicklungen der Logistik 4.0 gerüstet, durch die sich die Schnelligkeit, Flexibilität und Kontrollierbarkeit von Prozessen wesentlich verbessern lassen. "400 Stellplätze für Tiefkühlwaren halten wir ab Dezember 2018 in unserer 1.500 qm großen Halle bereit. Hinzu kommt eine Bürofläche von 450 qm, die im März 2019 in Betrieb genommen wird", erklärte Björn Behrmann, Vorstand der Nordwest-Gruppe. 2019 soll auch die IFS-Zertifizierung abgeschlossen sein.
Der Junglandwirt Sven Damm (27) hat im nordhessischen Niedenstein (Schwalm-Eder-Kreis) die erste Zucht für Warmwassergarnelen in dem Bundesland in Betrieb genommen, meldet die Hessenschau. Damm, der aus der Schweinezucht kommt, habe nach einer geruchsärmeren Alternative gesucht. Die mit der Abwärme einer örtlichen Biogasanlage betriebene Zucht ist auf die Produktion von elf Tonnen Garnelen im Jahr ausgelegt. Am 8. November erhielt Sven Damm jetzt eine erste Lieferung mit White Tiger-Larven aus den USA, die über den Flughafen Frankfurt eingeflogen worden waren. Sie sollen in den kommenden Monaten in den Zuchtbecken der Damm Aquakultur auf ein Marktgewicht von 10 bis 13 Zentimeter abwachsen. Verkaufen will der Züchter die Shrimps in seinem Hofladen, online und an umliegende Gastronomiebetriebe.
Heiner Kamps will zum Jahresende aus dem Aufsichtsrat der Unternehmensgruppe Theo Müller (UTM) ausscheiden und verstärkt wieder eigenständig als Unternehmer arbeiten, meldet die Lebensmittel-Zeitung (LZ). Im Gespräch sei ein erneutes Engagement als Großbäcker. Der inzwischen 63-jährige Kamps und Theo Müller arbeiten seit 13 Jahren zusammen. Zueinandergeführt hatte die beiden die Fischrestaurantkette Nordsee: 2005 kaufte Kamps den Filialisten mit Geld von Theo Müller. 2007 folgte das Feinkostunternehmen Homann. Während der Zeit ihrer Zusammenarbeit habe sich der UTM-Umsatz auf mehr als 6 Mrd. Euro mehr als verdoppelt, schreibt die LZ.
Im deutschen Feinkostmarkt positioniert sich Popp als Zweitplatzierter zunehmend stärker gegenüber dem Marktführer Homann. Obgleich Homann mit einem Marktanteil von 8% in der Kernkategorie Feinkostsalate (980 Mio. Euro Gesamtumsatz) deutlich die Spitzenposition einnimmt, blieb der Zuwachs der Dissener beim Endverbraucherumsatz mit knapp 3% hinter der Marktentwicklung zurück, schreibt die Lebensmittel-Zeitung (LZ). Popp spielte nach Recherchen der Marktforscher zwar weniger als die Hälfte des Homann-Umsatzes ein, dafür aber ein Plus von beachtlichen 26%. Im Segment Brotaufstriche sieht Nielsen die Marke Popp mit einem Anteil von knapp 50% am Gesamt- und fast 85% am Markenumsatz als eindeutige Nummer eins. Offenbar "diskontiert" Popp, um Volumen für die Marke zu gewinnen. Jetzt reagiert Homann mit einer "Offensive", die von Experten jedoch als "sinnvoll, aber wenig innovativ" bewertet wird: transparente Verpackungen, eine flexiblere Produktion mit kleineren Losgrößen und die angekündigte Etablierung eines Verantwortlichen für die Sparte Feinkostsalate auf höchster Ebene. "Klar ist jedoch auch: Für Trendsegmente greift der LEH verstärkt auf andere Lieferanten zurück", schreibt die LZ, darunter Natsu und Kühlmann im To-go-Regal und Matiss für das Orient-Segment.
Der thailändische Lebensmittelkonzern Thai Union hat in Rostock-Bentwisch eine neue Fischöl-Raffinerie eingeweiht, meldet die Ostsee-Zeitung (OZ). Nach einem Veterinär-Audit soll Anfang Dezember die Produktion von täglich 20.000 Litern raffiniertem Thunfischöl beginnen, das den Herstellern von Babynahrung weltweit angeboten werden soll, sagt Betriebsleiter Philipp Schröder (31). Das Ausgangsprodukt stammt aus einer im Februar in Thailand eröffneten Fabrik, wo aus Thunfisch-Köpfen Rohöl gewonnen wird. Dieses gelangt auf dem Schiffsweg zur weiteren Verarbeitung nach Deutschland. Hier hat die Thai Union, Muttergesellschaft der Fischverarbeiter Rügenfisch und Ostseefisch, in 15 Monaten Bauzeit in unmittelbarer Nachbarschaft zur Ostseefisch für 20 Mio. Euro eine Raffinerie gebaut. Dort wird das Öl zunächst neutralisiert, das heißt freie Fettsäuren werden abgetrennt, so dass nur noch die kurzen Omega 3-Säure-Moleküle übrig bleiben, erläutert Projektleiter Michael D'heur. Anschließend werden Verunreinigungen und Schadstoffe entfernt, das Öl aufgehellt und gebleicht und schließlich werden dem Produkt in einer 14 Meter hohen Deodorisationssäule die letzten Stoffe entzogen, die Geruch erzeugen könnten.
Der Mitgründer und bisherige Geschäftsführer des isländischen Lachszüchters Arnarlax, Kristian B. Matthiasson, tritt zum Januar 2019 zurück und wird Mitglied des Vorstandes der norwegischen Muttergesellschaft SalMar, meldet IntraFish. Dort wird er Nachfolger seines Vater Matthías Gardarsson, des Gründers von Arnarlax. Als neuer Arnarlax-CEO wurde Bjørn Hembre berufen, der seine Tätigkeit zum Jahresanfang 2019 aufnehmen wird. Der Biologe habe als Manager von Lachsfarm-Unternehmen in Norwegen umfassende Erfahrung erworben.
Die Bremer Fachmesse Fisch & Feines vom 9. bis 11. November 2018 registrierte dieses Jahr mehr als 39.000 Besucher - ein Plus von 1.000 Gästen gegenüber dem Vorjahr. Gut besucht waren Events wie die Fischauktion, Austern, Krabben & Nordseefisch, aber auch das Craft Beer Event und das Kaffee-Spezial, teilt Andrea Rohde mit, Bereichsleiterin Fachmessen und Special Interest der Messe Bremen. Die nächste Fisch & Feines findet von Freitag, den 8., bis Sonntag, den 10. November 2019 statt.
Kaufland bietet als erster Lebensmittelhändler bundesweit in allen über 660 Filialen bei seinem kompletten Tiefkühl-Eigenmarkensortiment nur noch ASC- und MSC-zertifizierten Fisch und Garnelen an. "Wir freuen uns, dass wir als Erster diese tolle Botschaft für die Branche verkünden können", sagt Sebastian Schlag, Geschäftsleitung Kaufland Eigenmarken. Das Sortiment umfasst rund 30 Artikel, die dauerhaft im Sortiment sind, wie Knusper- und Schlemmerfilets, Fischstäbchen, Garnelen und Lachsfilet sowie Saisonartikel. "In den Zielen und Prozessen bei Kaufland ist das Engagement im Bereich Nachhaltigkeit (CSR) tief verankert," heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung. Die Initiative "Machen macht den Unterschied" spiegele die Haltung und die Identität von Kaufland wider. Der LEH-Filialist bietet mit durchschnittlich 30.000 Artikeln ein großes Sortiment an Lebensmitteln an. Dabei liegt der Fokus auf den Frischeabteilungen, darunter auch für Fisch. Kaufland mit Sitz in Neckarsulm (Baden-Württemberg) ist Teil der Schwarz-Gruppe, die zu den führenden LEH-Unternehmen in Deutschland gehört.
Marine Harvest (MH) will seinen Namen in Mowi ändern und eine weltweite Marke gleichen Namens etablieren, meldet IntraFish. "Dieser Vorschlag ist abhängig von der Zustimmung der Aktionäre bei einem Treffen am 4. Dezember, aber wenn dem zugestimmt wird, heißt das Unternehmen ab dem 1. Januar kommenden Jahres nicht mehr Marine Harvest", teilte Ola Helge Hjetland, MH-Direktor Kommunikation, IntraFish mit. Marine Harvest war ursprünglich vor mehr als 50 Jahren von norwegischen Aquakultur-Pionieren unter dem Namen Mowi gegründet worden. Jetzt will der weltweit führende Lachsproduzent eine Sortimentslinie unter der Marke Mowi zunächst in ausgewählten Märkten vorstellen. "Ich bin sehr gespannt, dass wir das Unternehmen jetzt auf eine neue Stufe heben", meint Marine Harvest-Geschäftsführer Alf-Helge Aarskog, "durch Einführung unserer Mowi-Markenstrategie können wir unsere vertikal voll integrierte Produktkette vom Futter bis auf den Teller des Verbrauchers kommunizieren." Für die sukzessive Etablierung der Marke Mowi kalkuliere MH mit Kosten in Höhe von 35 Mio. Euro.