Der dänische Konservenhersteller Amanda Seafoods ist mehrheitlich an die norwegische Holding Insula verkauft worden, die durch die Inhaberfamilie von Salmar kontrolliert wird, schreibt IntraFish. Hauptprodukt von Amanda Seafoods ist Kabeljaurogen. Insula hält 68% der Amanda-Anteile, während beim ursprünglichen Inhaber Poul Plougmann - er bleibt Vorstandsvorsitzender - und seiner Frau Anja ein Minderheitsanteil von 9% verbleibt, Amanda-CEO Jesper Kold Sørensen hält 15% und zwei weitere Direktoren jeweils 4%. Der in Jütland ansässige Hersteller setzte 2016 mit 41 Beschäftigten 20,2 Mio. Euro um.
Islands Fischer haben ihren Streik nach zehn Wochen Dauer am Sonntagabend beendet, meldet die Iceland Review. Schon am Samstag hatten Fisheries Iceland (SFS), der Verband der isländischen Fischereiunternehmen, und Repräsentanten der Fischer eine gemeinsame Vereinbarung unterzeichnet, teilte SFS-Sprecherin Hei∂rún Lind Marteinsdóttir mit. Einen Tag später stimmten die Fischer in einer Urabstimmung mit einer, wenn auch knappen, Mehrheit für ein Ende des Arbeitskampfes: der Vertrag wurde mit 52,4 zu 46,9 Prozent der abgegebenen Stimmen angenommen. Allerdings hatten sich von 2.214 registrierten Stimmberechtigen nur 1.189 an der Abstimmung beteiligt, wovon wiederum 623 für und 558 gegen die Vereinbarung stimmten. Während sich entsprechend einige Fischer erleichtert zeigten, die Arbeit wieder aufnehmen zu können, äußerten sich andere unzufrieden. Der Leiter von Fisheries Iceland, Jens Gar∂ar Helgason, hingegen sprach von "einer guten Übereinkunft".
Unter dem Motto "Matjes rockt!" lädt der Heringsspezialist Friesenkrone zur 13. Friesenkrone Matjesmeisterschaft 2017 ein. Gesucht werden drei Matjes-Snacks: "Hot & spicy" für den harten Rocker, "Mild & exotisch" für die Rockröhre und "Für den Tag danach" als Katerfrühstück oder zum Schampus. Bewerben können sich Zweierteams bestehend aus zwei Koch-Azubis oder Koch-Azubi und Jungkoch/-köchin (Auszubildende nach März 2014). Alle weiteren Details finden sich ab Ende Februar 2017 auf der Website: www.Friesenkrone.de Fürs Finale am 31. Mai 2017 in Marne und am 1. Juni 2017 in Hamburg werden aus allen Bewerbern die fünf besten Teams ausgewählt. Sie können dann live vor Publikum zeigen, was sie drauf haben. Eine hochkarätig besetzte Fachjury entscheidet, welches Team Friesenkrone Matjesmeister 2017 wird. Zu gewinnen gibt es neben Ruhm und Ehre den begehrten Matjesmeister-Pokal sowie attraktive Geld- und Sachpreise. Ein Publikumspreis wird ebenfalls vergeben. Vollständige Bewerbung bis zum 21. April 2017 unter matjesmeister@Friesenkrone.de
Die dänische Regierung hat einen Gesetzesentwurf im Parlament eingebracht, der eine Expansion mariner Fischzuchten möglich machen sollen, melden die Undercurrent News. Dänemark müsse sich einen größeren Anteil am wachsenden Markt für Zuchtfisch sichern und damit mehr Arbeitsplätze im Lande selbst schaffen, kommentierte Esben Lunde Larsen, Minister für Umwelt und Ernährung, den Vorstoß. Neue Fischfarmen sollen die Möglichkeit erhalten, eventuelle Einflüsse auf die Umwelt durch kompensatorische Maßnahmen zu reduzieren. So könnten beispielsweise Meeresfischfarmen ihre ökologischen Auswirkungen durch die gleichzeitige Zucht von Algen oder Muscheln reduzieren. Dank der neuen Regularien sollen Farmen an Standorten errichtet werden können, an denen dies heute nicht erlaubt ist. In den letzten 15 Jahren seien in Dänemark keine neuen dauerhaften Fischzuchten gegründet worden, sagte Larsen, aber die neuen Vorschriften könnten einen Felsen aus dem Weg zu mehr Wachstum in dem Sektor räumen. Die jeweiligen Anforderungen würden von der Lage und der Größe der geplanten Anlage sowie den konkreten Umweltbedingungen vor Ort abhängen.
Erstmals hat ein Verarbeiter von Flusskrebsen von der Global Aquaculture Alliance (GAA) eine Zertifizierung nach deren Best Aquaculture Practices (BAP) erhalten, meldet das Portal IntraFish. Die 2004 gegründete chinesische Fabrik Xuzhou Jinjiang Foodstuffs Co. produziert gekochtes Flusskrebsschwanzfleisch für den Export vor allem in die USA. Nachdem im selben Monat erstmals eine Verarbeitung für den Seesaibling, den Artic charr, eine BAP-Zertifizierung erhalten hatte, umfasst das BAP-Programm jetzt aktuell 14 verschiedene Arten von gezüchtetem Seafood (siehe auch nebenstehende Tabelle).
Islands Fangschiffe haben im Januar insgesamt nur 7.610 t Fisch angelandet - ein Minus von 90% verglichen mit der Fangmenge des Vorjahresmonats, meldet IntraFish. Das, heißt es bei Statistics Iceland, sei die direkte Folge des seit mehr als zwei Monaten andauernden Streiks fast sämtlicher Fischer des Landes. Im Januar 2016 lag die Fangmenge bei 73.612 t. Nur die kleinen Boote mit Haken und Leine fahren derzeit zum Fang raus. Sie landeten im Januar 94% allen Fischs an. Von den 7.473 t Grundfisch im Januar dieses Jahres waren 5.928 t Kabeljau - im Vorjahr waren es im selben Zeitraum 23.233 t. Die Rotbarschfischerei fiel im Januar quasi aus: nur 35 t wurden gefischt - gegenüber 3.134 t im Vergleichsmonat. Auch bei einer Betrachtung des Gesamtjahres schlagen sich die Ausfälle in der Statistk nieder: in den zwölf Monaten von Februar 2016 bis Januar 2017 landeten isländische Schiffe 295.000 t oder 23% weniger an als von Februar 2015 bis Januar 2016.
Mit Fischfutter, das auch Rotalgen, Miesmuscheln und Seeringelwürmer enthält, könnte der Verbrauch von Fischmehl in der Fisch-Fütterung im großen Stil verringert werden. Das ist das Ergebnis von Fütterversuchen, die Rostocker Forscher um Prof. Dr. Petra Wolf, Inhaberin des Lehrstuhls für Ernährungsphysiologie und Tierernährung, in der Versuchsstation Born durchgeführt haben. Die Idee hatte der Forschungstaucher und Doktorand Gregor Thum: ihm waren bei Expeditionen an den küstennahen Ostsee-Riffen Nienhagen und Rosenort große Mengen an Algen und wirbellosen Tierchen aufgefallen. Während die Ernte an den Riffen schwierig und kostspielig ist, verweist das Projekt Baltic IMTA Integrated multitrophic aquaculture auf eine Alternative: die gemeinsame Zucht von Rotalgen und Miesmuscheln. Eine Laboruntersuchung ergab die Eignung als Futtermittelzutaten: einige Komponenten sind sehr eiweißreich und haben günstige Gehalte an essentiellen Aminosäuren sowie Spurenelementen.
"Dramatisch weniger Stint als üblich", schreibt das Hamburger Abendblatt, holen die Fischer derzeit aus der Unterelbe. Elbfischer Lothar Buckow, der auch ein Fisch-Restaurant betreibt, schätzt, dass seine Fänge um gut 80 Prozent eingebrochen seien. Fischer Walter Zeeck, dessen Söhne mit dem Familien-Kutter "Ostetal" zwischen Brunsbüttel und Finkenwerder unterwegs sind, beliefert Restaurants und den Großhandel in Hamburg. Normalerweise, so Zeeck, würden sie zu dieser Jahreszeit um die 1.000 Kilo pro Tag fischen, doch derzeit seien es nur um die 200 kg. Die geringen Fangmengen wirkten sich auf die Preise aus: während der Fisch vor zwei Jahren im Kleinverkauf etwa 2,50 Euro/kg kostete, werde das Kilo jetzt für bis zu 5,- Euro gehandelt, sagt Zeeck. Die Ursachen für die schwache Präsenz des "Gurkenfischs" sind unklar. Die beiden Elbfischer sind sich einig: durch die Elbvertiefungen komme es im Sommer immer wieder zu Sauerstofflöchern in der Elbe, die dann die Stintbrut zu großen Teilen vernichte. Die Umweltbehörde nennt als mögliche Gründe auch natürliche Schwankungen der Population etwa durch meteorologische oder hydrologische Einflüsse - oder "eine intensive Befischung in der Elbmündung".
Thorsten Rachow hat nach nicht einmal einem Jahr sein Restaurant "Laschori" in Hamburg-Blankenese wieder geschlossen, meldet das Hamburger Abendblatt. Der Entschluss zur Schließung kam offenbar relativ spontan. Noch in dem gestern versendeten Newsletter zur diesjährigen Gastromesse Internorga wird in der Rubrik "Hamburg HotSpots" für das "Steakhaus mit Streetkitchen" geworben: "Das zweigeteilte Spin-off punktet mit einer interessanten Auswahl an Cuts, umfangreicher Side-Order-Auswahl und Burgern (gläserne Küche, auch Gerichte ohne Fleisch)." Am selben Tag zitiert das Abendblatt den Fleisch- und Seafood-Importeur und -Großhändler Thorsten Rachow: "Im Rahmen der kritischen Betrachtung sind wir letztendlich zu dem Entschluss gekommen, unsere Unternehmung am dortigen Standort nicht fortzuführen." Aber: das Konzept des Laschori sei mit Sicherheit das richtige gewesen, nicht aber der Standort. Seine Ankündigung: "Nie wieder Elbvororte." Stattdessen wolle er nach Prüfung aller in Blankenese gesammelten Erfahrungen in einigen Monaten nach einem neuen Standort suchen: "In Hamburger Citylage."
Der seit zwei Monaten andauernde Streik isländischer Fischer macht sich auch bei einigen Unternehmen im Fischereihafen Bremerhaven bemerkbar. Insbesondere Schneidebetriebe, die sich auf das Filetieren von Rotbarsch spezialisiert haben, leiden unter fehlender Rohware, schreibt der Weser Kurier. "Die kleinen Betriebe haben Umsatzeinbußen von 30 bis 90 Prozent", sagt Sebastian Gregorius, Prokurist der Fischereihafen-Betriebsgesellschaft (FBG). Lars Gieseking sei als Geschäftsführer der Abelmann-Tochter Wilhelm Petersen persönlich nach Norwegen gefahren, um dort den Rotbarsch zu besorgen, den die Isländer nicht mehr liefern. Heiko Grube, Geschäftsführer der Rheinland Seefischhandelsgesellschaft, muss kreativ sein. Wo sonst zu 85 Prozent Rotbarsch verarbeitet werden, hat ein Teil der Mitarbeiter den Resturlaub aus 2016 genommen, andere stellen mehr Marinaden her und schneiden andere Fischsorten wie den Winterkabeljau. Doch letztendlich sei der Januar für alle, die mit Frischfisch handeln, generell ein schwieriger Monat. Und der Importeur Magnus Björgvinsson, Isländer mit Sitz in Schiffdorf, notiere streikbedingte Verluste von mehreren zehntausend Euro.