27.01.2017

Irland: Deutsche Discounter in der Kritik

Irische Fischhändler werfen den beiden deutschen Discount-Ketten Aldi und Lidl eine vorsätzliche Falschetikettierung ihrer Fischprodukte in Irland vor, schreibt das Portal IntraFish. Sowohl Irlands Behörde für Lebensmittelsicherheit, die FSAI, als auch die Discounter selbst weisen die Vorwürfe zurück. Einer der Hauptkritiker ist Niall Murray, Mitinhaber des führenden Fischgroßhandels Nicholas Lynch (Nick's Fish), der sich seit rund zwei Jahren mit der Problematik beschäftige. Zum einen bemängelt er, dass die beiden Ketten zuvor gefrorenen, dann aufgetauten Fisch als "frisch" vermarkten. Inzwischen, so die FSAI, habe Lidl das Wort "frisch" an den Truhen seiner 185 irischen Filialen entfernt, nachdem Murray und Stephane Griesbach, Inhaber von Gannet Fishmongers in Galway, das Thema im November forciert hatten.
Länderreport Länderreport
27.01.2017

Holland: Klaas Puul baut neue Shrimp-Fabrik in Volendam

Der holländische Garnelenverarbeiter Klaas Puul baut an seinem Hauptsitz Volendam eine neue Produktion für Shrimps, teilte Generaldirektor Maiko van der Meer dem Portal IntraFish mit. Die neue Fabrik mit einer Fläche von 5.506 Quadratmetern entstehe direkt neben dem derzeitigen Fabrikgebäude und soll im Dezember dieses Jahres den Betrieb aufnehmen. Klaas Puul will alle seine Verpackungslinien in die neuen Räume verlegen. Die Auftau- und Kochprozesse werden ins wenige Kilometer entfernte Edam verlegt, wo ebenfalls 2.000 Quadratmeter neue Produktionsfläche entstehen. Die Investitionen mit einem Volumen von 10 bis 15 Mio. Euro sollen die Verarbeitungskapazität der Gruppe um 20 Prozent steigern. Die Pläne für das Projekt lägen schon seit dem Jahre 2012 in der Schublade, wären jedoch zunächst nicht realisiert worden, da Klaas Puul eine neue Verarbeitung im marokkanischen Tanger bauen musste, die 2014 den Betrieb aufnahm. Jetzt hätten wachsende Hygieneanforderungen und die Notwendigkeit, das höchste Niveau des BRC-Standards erfüllen zu müssen, zu den aktuellen Investitionen geführt. Wenn die Fabrik fertig ist, wolle Klaas Puul eine Reihe neuer Produktverpackungen vorstellen, kündigte van der Meer an.
26.01.2017

Belgien: Carrefour listet auch Pangasius mit ASC-Zertifikat aus

Die führende französische Supermarktkette Carrefour hat am Dienstag angekündigt, in ihren Filialen in Belgien sowie an ihren Frischfisch-Theken in Frankreich keinen Pangasius mehr zu verkaufen, schreibt das Portal IntraFish. Die Entscheidung betreffe sowohl Handelsmarken wie auch Markenprodukte, teilte Carrefour mit. In einem Schreiben an seine Kunden begründete der Filialist die Auslistung damit, dass Pangasius "seit nunmehr ein paar Jahren Kritik auf sich gezogen" habe. Obwohl Carrefour hinter der Qualität jenes Fischs stehe, den sie bislang verkauft hatten, könnten "die Auswirkungen, die diese Farmen auf die Umwelt haben, nicht kontrolliert werden". Carrefour habe versucht, eine Lieferkette für ASC-zertifizierten Pangasius aufzubauen, aber die Ergebnisse seien "nicht zufriedenstellend" gewesen. Während Restbestände von gefrorenem Pangasius noch abverkauft würden, sei der Fisch an der Frischetheke ab sofort nicht mehr erhältlich. Carrefour gilt mit mehr als 12.000 Filialen in 35 Ländern als das weltweit drittgröße Einzelhandelsunternehmen.
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26.01.2017

Alaska: Surimi-Produktion in der A-Saison könnte auf 100.000 t steigen

Die Produktion von Surimi könnte in der diesjährigen, am 20. Januar begonnenen A-Saison der Alaska Pollack-Fischerei um 10% auf 100.000 t steigen, schreiben die Undercurrent News. Grund sei eine Änderung der Quotenverteilung für A- und B-Saison. Um Beifänge von Königslachs in der zweiten Hälfte der B-Saison zu vermeiden, wurde die Fangquote für die B-Saison erstmals seit 1999 von 60 auf 55% der Gesamt-TAC gesenkt, während die TAC für die A-Saison um 5% auf 45% angehoben wurde. Außerdem sei die Nachfrage nach Filets in Europa derzeit schwach. Die in der A-Saison gewöhnlich starke Rogenproduktion ist ungewiss. 2016 waren nur 14.251 t produziert worden (2015: 18.741 t).
26.01.2017

Wunstorf: "Die kleinste Aquakulturanlage in der deutschen Landwirtschaft"

Der Landwirt Gero Schnepel betreibt im niedersächsischen Wunstorf-Kolenfeld "die kleinste Aquakulturanlage in der deutschen Landwirtschaft", wie er der in Hannover erscheinenden Neuen Presse berichtet. Vor vier Jahren übernahm der heute 35-Jährige den elterlichen Schweinemastbetrieb Hof Schnepel. Als der geplante Ausbau des Betriebes aufgrund höherer Auflagen und einer damit verbundenen Kostenexplosion scheiterte, setzte er nach einem Tipp der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) auch auf die Aquakultur. Vor gut einem Jahr kaufte Schnepel eine gebrauchte Anlage, die auf seine Bedürfnisse umgebaut wurde und jährlich 9 Tonnen Zander produziert. Er kauft die Setzlinge mit einem Gewicht von 15 Gramm und mästet sie mit Trockenfutter auf 800 Gramm. Denkbar wären alternativ auch Wels oder Shrimps, meint Schnepel, doch: "Ich will aber erst mal eine Sache vernünftig machen." Denn es gebe "viel, was man neu lernen muss." In einem Container auf dem Hof schlachtet und filetiert er die Fische und versucht, sie direkt und möglichst frisch zu vermarkten. Wenn er ein- oder zweimal im Monat neue Ware anbieten kann, informiert er per Email Privatkunden, die sich den Fisch abholen. Er versuche jedoch auch, mit der Gastronomie und Fischhändlern ins Geschäft zu kommen: "Und in drei bis vier Jahren kann ich dann sehen, wie es läuft und entscheiden, ob ich erweitern will."
26.01.2017

Spanien: MSC-Zertifikate für Sardinen-Fischer

Der Marine Stewardship Council (MSC) hat 59 spanischen Ringwadenfängern, die im Golf von Biskaya Sardinen fischen, Zertifikate über die Nachhaltigkeit und das gute Management ihrer Fischerei überreicht, meldet IntraFish. Partner des MSC sind die Produzenten-Organisation der Küstenfischerei von Guipuzcoa (OPEGUI) und die Produzenten-Organisation der Küstenfischerei von Vizcaya (OPESCAYA), die das Bewertungsverfahren vor zweieinhalb Jahren gestartet hatten. Die Zertifizierung folgt zwei ähnlichen für die Fangflotten auf Sardellen und Weißen Thun.
25.01.2017

Frankreich: Grünes Licht für neues Ökolabel "Pêche Durable"

Vor zwei Jahren hatte Frankreichs Landwirtschaftsministerium FranceAgriMer erstmals das neue französische Label für "nachhaltige Fischerei" - Pêche Durable" - vorgestellt. Jetzt können sich Fischereien um das Zertifikat bewerben, schreibt IntraFish. Das unter Beteiligung von Vertretern sämtlicher Sektoren der Fischindustrie entlang der gesamten Wertschöpfungskette entstandene Label sieht Zertifizierungen auf den Ebenen Produktion, Vermarktung, Verarbeitung und Distribution vor. Als staatliches Öko-Label sei es "erheblich preiswerter als die privaten", sagt Jérôme Lafon von der Abteilung Fischerei und Aquakultur im FranceAgriMer. Bewerben können sich internationale Fischereien jeder Größe.
25.01.2017

Brunsbüttel: Illegale Fischerei vor der deutschen Küste

Einen Fall von illegaler Fischerei vor der deutschen Küste hat die Wasserschutzpolizei Brunsbüttel am gestrigen Dienstag aufgedeckt, teilt die Polizeidirektion Itzehoe mit. Gegen 8:15 Uhr kontrollierten die Polizisten zwischen der Insel Helgoland und dem Festland das unter britischer Flagge fahrende 15 Meter lange Fischereifahrzeug "Ebonnie". An Bord des aus der südwestenglichen Hafenstadt Brixham stammenden Fischkutters stellten die Beamten des Küstenschutzbootes "Helgoland" fest, dass dieser ohne gültige Genehmigung Wellhornschnecken fischte. Der Fischer wurde aufgefordert, die Fischerei einzustellen und die 900 noch ausgebrachten Fangkörbe unverzüglich wieder aufzunehmen. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) als zuständige Ahndungsbehörde setzte eine Sicherheitsleistung in Höhe von 5.000,- Euro fest, die der Fischer per Bankbürgschaft leistete. Die "Ebonnie" gehört Brown & Bright Shellfish, die viel vor der holländischen und dänischen Küste fischen.
24.01.2017

Island: Fischer-Streik lässt Arbeitslosigkeit steigen

Der seit Mitte Dezember andauernde Streik isländischer Fischer treibt die Arbeitslosenzahlen des Landes in die Höhe, meldet IntraFish. Vom 15. Dezember 2016 bis 14. Januar 2017 hätten sich bedingt durch die Arbeitsniederlegung 1.440 Menschen arbeitslos gemeldet, teilt Islands Arbeitsministerium mit. Im Nordosten des Landes, in Akureyri und umliegenden Gemeinden, sei die Arbeitslosigkeit von 2,1% um fast 60% auf 3,3% gestiegen. National nahm sie im Vergleich zum November von 2,1% auf 2,3% im Dezember zu und könne im Januar 3% erreichen. Das wäre die höchste Quote seit Mai 2015, als sie bei 2,5% lag.
24.01.2017

Island/Grönland: Zwei Fischer sollen Mädchen getötet haben

Zwei Besatzungsmitglieder des grönländischen Trawlers 'Polar Nanoq' sind unter dem dringenden Tatverdacht verhaftet worden, eine 20-jährige Isländerin getötet zu haben. Birna Brjánsdóttir war zuletzt am 14. Januar 2017 in der Hafenstadt Hafnarfjördur im Ballungsraum Reykjavik gesehen worden. Letzte Woche folgte eine Suchaktion, die die größte in der Geschichte Islands gewesen sein soll: 685 Rettungskräfte und 775 Freiwillige suchten 7.000 km Strände und Straßen ab. Die Suche beschäftigte das ganze Land, denn Island hat weltweit die niedrigste Kriminalitätsrate. Gestern Mittag fanden die Helfer die Leiche der jungen Frau am Strand der Halbinsel Reykjanes südlich von Reykjavík, nahe dem Leuchtturm Selvogsviti. Blutspuren des Mädchens in einem Pkw, der von den Seeleuten gemietet worden war, führte die Polizei auf die Spur der Verdächtigen. Der zu 'Polar Seafood' gehörende Trawler war schon auf dem Rückweg nach Grönland, als ihn Islands Behörden zur Rückkehr aufforderten. Bei einer Durchsuchung des Schiffs wurden außerdem große Mengen Haschisch, in Platten gepresst, entdeckt. In diesem Zusammenhang wurde ein weiteres Besatzungsmitglied festgenommen. Polar Seafood habe Islands Behörden jede mögliche Form der Unterstützung zugesagt und äußerte die Hoffnung, dass der Fall so schnell wie möglich aufgeklärt werde.
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