Die niederländische SB-Warenhauskette Hema, die auch Filialen in Deutschland betreibt, hat eine Produktkettenzertifizierung des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) erhalten, teilt der ASC mit. Derzeit verkauft Hema ASC-zertifizierte Pangasiusfilets, will das Sortiment von Produkten aus nachhaltiger Aquakultur aber erweitern. Hema handelte bislang schon MSC-zertifizierte Fischprodukte. Die größte holländische Warenhauskette mit Hauptsitz in Amsterdam betreibt 536 Filialen mit rund 9.000 Beschäftigten in den Niederlanden, außerdem zehn Standorte in Deutschland von Oldenburg im Norden bis Ludwighafen im Süden sowie weitere in Belgien. Hema verkauft ausschließlich Handelsmarken. Nach Mitteilung der holländischen Tageszeitung 'Telegraaf' gilt Hema als "finanziell unsolide" und notierte alleine im 2. Quartal 2016 Verluste in Höhe von 14,7 Mio. Euro.
Medfish, eine gemeinsame Initiative des Marine Stewardship Councils (MSC) und der Umweltorganisation WWF, um die Nachhaltigkeit von Fischereien im Mittelmeer zu verbessern, hat gestern sieben spanische Fischereien benannt, die im Rahmen des Projektes analysiert werden sollen, meldet IntraFish. Bei den Arten, die im Kontext des Programms nach den Standards des MSC geprüft werden sollen, handele es sich um Sardelle, Seehecht, Shrimp, Pink shrimp und King shrimp sowie "Glasfischchen" (Whitebait) und Meerbarbe. Die Organisationen wollen die Stärken und Schwächen der Fischereien identifizieren sowie einen Handlungsplan erstellen, um deren Standards zu verbessern. Das geschieht mit dem Ziel, die Fischereien mittelfristig nach den MSC-Standards zu zertifizieren.
Die kanadische Regierung hat die Fangquote für die nördlichen Kaltwassergarnelen im wichtigen Fanggebiet SFA 6 für die Fangsaison 2016/17 auf 27.825 t festgelegt - eine Kürzung gegenüber der TAC 2015/16 - 48.196 t - um 42,3 Prozent, schreibt IntraFish. Für Kanadas Provinz Neufundland und Labrador werde die Reduzierung erhebliche Folgen haben, schreibt Canadian Business, machten doch die Garnelen rund ein Viertel der Fischereierlöse der Provinz von 1 Mrd. CAD aus. Mindestens 5.000 Arbeitsplätze seien direkt oder indirekt betroffen, schätzt der Präsident der Gewerkschaft Fish, Food und Allied Workers Union (FFAW).
Marine Harvest, der weltgrößte Lachszüchter, hat im 2. Quartal 2016 insgesamt 87.000 t Salmoniden geerntet - 3.000 t weniger als erwartete 90.000 t, meldet Fish Information & Services (FIS). Das EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) lag mit 147 Mio. Euro zwar erheblich über den 84 Mio. Euro des 2. Quartals 2015, war jedoch 8% niedriger als erwartet, kommentiert Kolbjørn Giskeødegård, Analyst beim Finanzdienstleister Nordea. Die geringere Menge führt der Analyst auf eine "schwächere Performance bei den nachgelagerten Produktionen (MHG Consumer Products)" zurück, schreibt das Portal Fishfarmingexpert. Während das EBIT/kg in Norwegen mit 2,10 Euro und in Kanada mit 2,35 Euro gut war, zeigten sich die Schotten mit nur 0,45 Euro enttäuscht. In Chile wurden mit einem EBIT/kg von -0,25 Euro Verluste notiert, da die Produktionskosten weiterhin sehr hoch sind. Kanada profitierte von hohen Preisen in den USA und einer "normalen Kostenbasis". In Großbritannien trugen ebenfalls hohe Kosten und ein hoher Kontraktanteil zu der schlechten Bilanz bei.
Das Projekt Besatzfisch führt im September und Oktober bundesweit sechs Informationsveranstaltungen zur nachhaltigen Hege von Angelgewässern durch, teilt der Leiter Prof. Dr. Robert Arlinghaus mit. Das abwechslungsreiche Programm der jeweils fünf bis sechs Stunden dauernden Veranstaltungen dreht sich um Fischbesatz und alternative Vorgehensweisen wie Fangbeschränkungen und Aufwertungen der Lebensräume. Grundlage für die Kombination aus Vorträgen, einer Poster-Ausstellung, praktischen Tipps, der Einführung einer kostenlosen Hegeplansoftware sowie Diskussionen sind Forschungsergebnisse der letzten sechs Jahre.
Die Miesmuschelsaison in Nordfriesland, die in der Regel vom 1. Juli bis zum 30. März dauert, konnte in diesem Jahr schon Mitte Juni beginnen, schreibt die Sylter Rundschau. Schon zu diesem Zeitpunkt hatten die Schalentiere einen Fleischgehalt von 30 Prozent erreicht, sagt Muschelfischer Pascal de Leeuw. Dessen Schiff "Capella" ist einer von sechs Muschelkuttern, die derzeit von Hörnum auslaufen, um im Wattenmeer östlich von Sylt zu fischen. Das Gros der Miesmuscheln, derzeit zwei bis drei Lkw pro Tag, wird in Big Bags mit je einer Tonne Inhalt ins holländische Muschelzentrum Yerseke gefahren. Die Muscheln aus Nordfriesland sind dort in diesem Jahr besonders begehrt, da auf drei Muschelfeldern in der niederländischen Oosterschelde das Nervengift Tetrodotoxin (TTX) nachgewiesen worden ist.
Einen Lehrfilm zur Aquakultur in Warmwasserkreislaufanlagen hat Dr. Christian Bauer von der Ökologischen Station Waldviertel in Österreich erstellt. Der Film ist in Modulen konzipiert und deckt dabei die Inhalte Fischanatomie, Anlagentechnik, Produktion, Verarbeitung, Vermehrung sowie die Expertenmeinung ab. Mit Hilfe des 2014 erstellten und jetzt neu aufgelegten Films können die einzelnen Themen sowohl in der Beratung wie auch bei Veranstaltungen und Kursen gezielt behandelt werden. Die DVD kann zum Preis von 15,- Euro zzgl. Versandkosten bestellt werden bei der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Wiener Straße 64, 3100 St. Pölten, Referat 3.1 Tierzucht, Tel.: 00 43 (0) 5 02 59 - 23 105 oder Email: leo.kirchmaier@lk-noe.at
Die traditionelle Fischauktion im dänischen Westküstenhafen Esbjerg wurde schon vor Jahren eingestellt. Doch eine touristische Variante der Fischversteigerung gibt es auch in diesem Sommer wieder für die Dauer von gut vier Wochen, meldet die Zeitung Jydske Vestkysten. Jeden Mittwoch von 11:00 bis 12:00 Uhr, gestern wieder zum ersten Mal in diesem Jahr, wird in der alten Auktionshalle in der Auktionsgade 5 Fisch in haushaltsüblichen Chargen versteigert. Den Hammer schwingt ein Profi: Geert Gregersen stand hier schon vor mehr als 20 Jahren - von 1994 bis 2002 - und verauktionierte größere Chargen Kabeljau oder Scholle. "Die Auktionen im Sommer sind immer ein Vergnügen. Es ist schön, zurückzukommen und wieder die Fische in Händen zu halten", sagt der Auktionator, der sein Geld heute unter der Firmierung "G. G. Tubs Aps" (Fanø) mit großen Kisten (tubs) für die Fleisch- und Fischindustrie verdient, produziert von dem isländischen Hersteller Sæplast. Noch bis zum 17. August findet in Esbjerg jeden Mittwoch, insgesamt sechsmal, die Fischauktion für jedermann statt.
Für die Mitte Juni gestartete B-Fangsaison beim Alaska-Pollack zeichnen sich Fangmengen wie im Vorjahr ab, teilt Krista Milani mit, Expertin für Rohware bei der US-amerikanischen Wetter- und Ozeanographiebehörde NOAA. Die Fangquote (TAC) für die B-Saison liegt in diesem Jahr einschließlich der Überhänge aus der A-Saison bei 782.549 t (2015: 773.820 t), wovon einen Monat nach Saisonstart 212.000 t oder 27% gefischt sind (2015: 32%). "Ich glaube das ist so ziemlich gleichauf mit dem letzten Jahr", kommentiert Milani. Das Gros der Fänge sowohl aus dem Fanggebiet Beringsee/Aleuten Inseln (BSAI) wie auch aus dem Golf von Alaska (GOA) - nämlich 56% - wird zu Surimi verarbeitet, ein gutes Viertel (26%) zu Filets (ohne Haut und Gräten) und fast 19% landen im Fischmehl.
Der Eigentümer der Fischzucht Völmlesmühle in Seewald-Erzgrube, Kurt Englerth, hat seinen Betrieb an den Geschäftsführer der Forellenzucht Calmbach (Bad Wildbad), Gerhard Kelp, übergeben, meldet der Schwarzwälder Bote. Englerth hatte die etwa 80 km südwestlich von Stuttgart gelegene Fischzucht, eine der ältesten Forellenzuchten im Schwarzwald, 1977 von seinem Vater übernommen und dann fast 40 Jahre lang geführt. Jetzt geht er in den Ruhestand. Gerhard Kelp hat das Gebäude samt Teichanlage erworben und will es im Sinne seines Vorgängers weiterführen, der sich in Zukunft als Berater einbringen kann. In beiden Fischzuchten wird auch die "Schwarzwald Forelle" gezüchtet, die das Zertifikat "Geschützte Geografische Angabe" trägt.